Mittwoch, 4. Juli 2012

3sat: "Vom Schreiben kann niemand leben" - Wie es ist, heutzutage Schriftsteller zu sein

Lesungen, die für viele Schriftsteller eine solide Einnahmequelle waren, brechen auch langsam weg. In den vergangenen zehn Jahren haben sie sich von 30.000 auf 10.000 verringert. Die Buchläden als Hauptveranstalter können sich das oft nicht mehr leisten. Zudem verlangt das Publikum heute oft mehr als nur eine einfache Lesung, wie der Buchhändler Jürgen Seidel weiß: "Wenn wir Veranstaltungen machen, müssen wir schauen, dass es nicht nur Lesungen sind, sondern dass sie einen gewissen Event-Charakter haben. Wir werden zum Beispiel Ende September eine Lesung mit Rita Falk haben, da machen wir ein Oktoberfest. Das Ganze wird bayrisch dekoriert. Es wird ein Buffet geben. Es geht über eine Lesung hinaus. Der andere Punkt ist, dass auch die Verlage vieles dazu beitragen, indem sie viel stärker als früher sagen: Okay, das sind meine fünf, sechs Schwerpunkt-Titel für dieses Halbjahr und dann werden sämtliche Maßnahmen darauf konzentriert." Es gibt gezielte Verlags-Förderung von Bestseller-Autoren mit Millionenauflage, die sich zudem von Agenturen teuer vermarkten lassen.

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