Dienstag, 16. Oktober 2012

Deutscher Bundestag - Wissenschaftliche Dienste: Vor 50 Jahren - Die Kuba-Krise

Befangen in der Logik des Kalten Krieges, der sich damals alle Politiker der großen Mächte verpflichtet fühlten, glaubte Kennedy zunächst, Chruschtschows Muskelspiel eigene Drohgebärden entgegensetzen und die Russen vorführen zu müssen. Dabei begab er sich vermutlich der Chance, ein ebenso rasches wie undramatisches Ende der Kuba-Krise herbeizuführen. Diese Chance bestand in einem Besuch des sowjetischen Au- ßenministers Andrej Gromyko im Weißen Haus am 18. Oktober. Statt dieses lange vor der KubaKrise vereinbarte Routinetreffen als günstige Gelegenheit zu nutzen, um die Raketenproblematik sofort und auf höchster Ebene anzusprechen, was die Möglichkeit einer geräuschlosen Konfliktbereinigung ohne unnötigen Gesichtsverlust für die im amerikanischen „Hinterhof“ „ertappte“ Sowjetunion hätte bieten können, mied Kennedy das Thema. Er verschwieg sein Wissen um die Abschussrampen und ließ Gromyko in dem Glauben, die USA wüssten von nichts. Grund dafür war seine Absicht, den versuchten Raketencoup der Sowjets Tage später effektvoll vor das Forum der Öffentlichkeit (Fernsehen, UNO) zu bringen, um dort die Russen als Aggressoren und Lügner darstellen zu können.

Mein Blog befasst sich in einem umfassenden Sinn mit dem Verhältnis von Wissen, Wissenschaft und Gesellschaft. Ein besonderes Augenmerk richte ich dabei auf die Aktivitäten des Medien- und Dienstleistungskonzern Bertelsmann und der Bertelsmann Stiftung.

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