Freitag, 24. Januar 2014

Nina Fargahi: Manipulation des Weltwissens - Wikipedia wird zur Werbeplattform - Die Online-Enzyklopädie Wikipedia wird zunehmend von Firmen, Parteien und Lobbyisten ins Visier genommen. Zu diesem Schluss kommt eine neue Studie.

Die Struktur des digitalen Nachschlagewerks kann PR kaum verhindern: Jeder kann sich einbringen, Artikel verfassen, ändern und ergänzen. «Wikipedia ist keine technische Innovation, sondern eine soziale», schrieb einst Wikipedia-Gründer Jimmy Wales. Es besteht weder Registrierungs- noch Pflicht zum Klarnamen. Zwar werden die Änderungen von Administratoren gesichtet und können wieder rückgängig gemacht werden. Benutzer werden zu Administratoren, indem sie eine Kandidatur erfolgreich abschliessen. Mit diesem Status sind sie befugt, Benutzerkonti zu sperren und Seiten zu löschen. Doch über diese Wissenswächter bei Wikipedia sei nur wenig bekannt, so die Studie. Wikipedia verfügt zwar über gewisse Kontrollmechanismen, doch sind diese begrenzt. Immer wieder treten Fälle ans Licht, in denen Firmen ihr Image in Wikipedia aufpolieren. Professionell wird diese Arbeit auch von Unternehmen übernommen, wie beispielsweise Wiki-PR, das darauf spezialisiert ist, Wikipedia-Artikel zugunsten zahlender Kunden zu bearbeiten. Erst kürzlich geriet diese Firma in die Schlagzeilen, nachdem Wikipedia mehr als 250 Benutzerkonti von bezahlten PR-Agenten geschlossen hatte.

Mein Blog befasst sich in einem umfassenden Sinn mit dem Verhältnis von Wissen, Wissenschaft und Gesellschaft. Ein besonderes Augenmerk richte ich dabei auf die Aktivitäten des Medien- und Dienstleistungskonzern Bertelsmann und der Bertelsmann Stiftung.

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