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Dienstag, 25. September 2012

Kendra Eckhorst: Eine echte Alternative: Zurück an den Herd

Das Betreuungsgeld könnte prinzipiell auch anders wirken und zum einen den Unterhalt von Au-pairs und „Kindermädchen“ in gut situierten Familien bezuschussen, zum anderen ein Zubrot für sozial schwache Familien mit geringen Chancen auf dem Arbeitsmarkt sein. Zumindest legt dies eine Studie der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung dar, die im April veröffentlicht wurde und neues Futter für die Gegenseite lieferte. Hier analysiert und vergleicht die norwegische Soziologin Anne Lise Ellingsæter die Erfahrungen in Norwegen, Schweden und Finnland: Seit 1985 kann in Finnland das Betreuungsgeld beantragt werden, in Norwegen seit 1998 und in Schweden seit 2008. Trotz unterschiedlicher Ausgestaltungen wie Höhe der Leistung oder anteiliger Auszahlung bei stunden- weiser öffentlicher Kinderbetreuung ist Ellingsæters Fazit für die drei Länder dasselbe: Das Betreuungsgeld verfestige Geschlechterungerechtigkeiten, da überwiegend Frauen die Leistung in Anspruch nehmen, zu Hause bleiben und einen erschwerten (Wieder-)Einstieg in das Berufsleben haben. Darüber hinaus wird es vor allem von solchen Familien bzw. Müttern in Anspruch genommen, die aufgrund fehlender Ausbildung oder auch rassistischer Diskriminierung wenig Hoffnung auf einen gut bezahlten Job haben.

Mein Blog befasst sich in einem umfassenden Sinn mit dem Verhältnis von Wissen, Wissenschaft und Gesellschaft. Ein besonderes Augenmerk richte ich dabei auf die Aktivitäten des Medien- und Dienstleistungskonzern Bertelsmann und der Bertelsmann Stiftung.

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