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Freitag, 3. Mai 2013

Michael Saager: ROBERTO BOLAÑO - DIE NÖTE DES WAHREN POLIZISTEN

Dem Romanvorwort des spanischen Literaturwissenschaftlers Juan Antonio Masoliver Ródenas entnehmen wir, dass es Bolaño bei "Die Nöte des wahren Polizisten" weniger noch als bei anderen erzählerischen Werken "um einen Abschluss", um einen Roman mit einem richtigen Schluss gegangen sei. Dass Bolaño hier eher an der fortwährenden Entwicklung des Schreibens gelegen war, ist auch offensichtlich, so reichhaltig sind die Einarbeitungen von Ideen und Figuren aus anderen Romanen, Erzählungen und Essays. So energisch wird der relativ schlanke Hauptplot umwimmelt von poetologischen Exkursen mit typischen Bolaño-Themen wie Sex, Gewalt, Homosexualität und Tod. So üppig ist er auch durchwoben von langen Listen mit Eigenschaften geschätzter Dichter, von wahren und erfundenen Anekdoten des großen literaturwissenschaftlichen Abenteuers. Das Buch platzt förmlich vor mehrdeutigen, mitunter fragwürdigen Anspielungen – wie zum Beispiel dem Romantitel "Der Gott der Homosexuellen", der eine Metapher für das Aids-Virus ist.

Mein Blog befasst sich in einem umfassenden Sinn mit dem Verhältnis von Wissen, Wissenschaft und Gesellschaft. Ein besonderes Augenmerk richte ich dabei auf die Aktivitäten des Medien- und Dienstleistungskonzern Bertelsmann und der Bertelsmann Stiftung.

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