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Samstag, 21. September 2013

Andrea Köhler: Zum Tod des Literaturkritikers Marcel Reich-Ranicki - Der Herr der Bücher - Der Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki ist im Alter von 93 Jahren in Frankfurt am Main gestorben. Als Überlebender des Holocaust wanderte der gebürtige Pole Ende der fünfziger Jahre nach Deutschland aus und wurde nach 1960 eine der massgeblichen Stimmen der deutschsprachigen Literaturszene.

Nie hat es ihn gekümmert, ob seine Urteile auch gerecht waren; er sprach, und die Welt hatte verstanden. Das war häufig höchst unterhaltsam und manchmal recht grausam; Friedrich Dürrenmatt zeichnete den zum «Papst» gesalbten Priester der realistischen Literatur auf einer «Schädelstätte», die Karikaturen von MRR sind Legion. Vor allem aber war es verkaufsfördernd. Ob ein Buch verrissen wurde oder gelobt, spielte dabei nur eine untergeordnete Rolle. Reich-Ranicki verstand sich als Diener am Leser und zugleich als dessen Erzieher, derweil seine Auswahl – von der «Frankfurter (Lyrik)-Anthologie» bis hin zu dem von ihm selbst aufgestellten «Kanon der Literatur» – allem voran dem Massstab genügen musste, das Publikum von seinen Vorlieben zu überzeugen.

Mein Blog befasst sich in einem umfassenden Sinn mit dem Verhältnis von Wissen, Wissenschaft und Gesellschaft. Ein besonderes Augenmerk richte ich dabei auf die Aktivitäten des Medien- und Dienstleistungskonzern Bertelsmann und der Bertelsmann Stiftung.

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