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Mittwoch, 27. November 2013

Mark Lilla: The Defense of a Jewish Collaborator - The Last of the Unjust a film directed by Claude Lanzmann Shown at the New York Film Festival in September; general release in February 2014 - Terezin: Il ghetto-modello di Eichmann [Theresienstadt: Eichmann’s Model Ghetto] by Benjamin Murmelstein Brescia: La Scuola, 246 pp., €15.50 - “Der Letzte der Ungerechten”: Der “Judenälteste” Benjamin Murmelstein in Filmen 1942–1975 [“The Last of the Unjust”: The “Jewish Head Elder” Benjamin Murmelstein in Films 1942–1975] edited by Ronny Loewy and Katharina Rauschenberger Frankfurt: Campus, 201 pp., €24.90

What few viewers will know is that many of Murmelstein’s detail-filled monologues are drawn, sometimes verbatim, from a book he published in 1961 about his camp experiences, Terezin: Il ghetto-modello di Eichmann (Theresienstadt: Eichmann’s Model Ghetto), which has just been reissued to coincide with the film’s premiere. Murmelstein must have had high hopes for the book but it received little attention at the time and did nothing to rescue his reputation. When he learned of Eichmann’s kidnapping and planned trial he even sent a copy to prosecutors in Jerusalem, along with a letter giving his contact information and stating his willingness to testify. He never received a response.

Mein Blog befasst sich in einem umfassenden Sinn mit dem Verhältnis von Wissen, Wissenschaft und Gesellschaft. Ein besonderes Augenmerk richte ich dabei auf die Aktivitäten des Medien- und Dienstleistungskonzern Bertelsmann und der Bertelsmann Stiftung.

Bernd Kasparek: Von Schengen nach Lampedusa, Ceuta und Piräus - Grenzpolitiken der Europäischen Union

Während es sich anbietet, die Entwicklungen europäischer Grenzpolitik anhand des deutschen Asylkompromisses von 1993 zu illustrieren, soll dennoch darauf hingewiesen werden, dass es sich schon in den 1990er Jahren um ein europäisches Phänomen handelte. Viele der oben beschriebenen Konzepte wurden auf EU-Ebene entwickelt. Lediglich die Implementierung verlief in Deutschland besonders rasch. Auf EU-Ebene waren es in den 2000er Jahren neben Deutschland vor allem Frankreich, Großbritannien, Spanien und Italien, deren Innenminister die sogenannte G5-Gruppe bildeten und die europäische Migrations- und Grenzpolitik vorantrieben. Sie zielte darauf ab, eine Blockade in der europäischen Innenpolitik durch gezielte Vorstöße zu durchbrechen. Der bekannteste Vorstoß ist der sogenannte Blair-Schily-Plan im Jahr 2005, der die Errichtung exterritorialer Flüchtlingslager außerhalb der EU vorsah. Es wurde vorgeschlagen, Flüchtlinge, die in Europa Zuflucht suchten, in Lagern jenseits der EU-Grenzen, etwa in Nordafrika, unterzubringen. Erst nach einer positiven Prüfung ihres Asylantrages hätten sie nach Europa einreisen dürfen. Schwerer wog jedoch die Gründung der europäischen Grenzschutzagentur Frontex.

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Dietrich Thränhardt: Tendenzen der innereuropäischen Migration

Die beschriebene Konstellation ist reizvoll für Arbeitgeber und Familien mit Service- oder Betreuungsbedarf. Es entsteht dann ein Billiglohnsektor, in dem bei offenen Grenzen mehr und mehr Migranten aus ärmeren Ländern Beschäftigung finden. Je stärker diese Effekte sind, desto mehr versuchen Einheimische und länger ansässige Migranten in andere Bereiche zu wechseln. Dadurch entstehen aber Diskrepanzen auf dem Arbeitsmarkt, vor allem in wirtschaftlichen Krisenzeiten, wenn Arbeitslosigkeit zunimmt. Spanien hat deswegen ein Rückkehrförderungsprogramm aufgelegt, mit dem Arbeitskräfte mit finanziellen Anreizen zur Rückkehr in ihr Heimatland motiviert werden sollen. Die britische Regierung bemüht sich fieberhaft, die Einwanderung einzudämmen.[11] Die starke Einwanderung aus den EU-Beitrittsstaaten wird inzwischen allgemein als Fehler betrachtet. Die oppositionelle UK Independence Party, die 2013 bei den Kommunalwahlen in England und Wales 23 Prozent der Stimmen gewann, macht sich öffentlich Gedanken über die Rückführung von EU-Bürgern nach einem eventuellen Austritt Großbritanniens aus der EU. In Italien geht die Lega Nord in aggressiver Weise gegen (EU-)Migranten vor, mit oftmals verbalen Attacken und Gewalttaten als Folge.

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Miltiadis Oulios: Deutschlands Grenzen - Tauziehen um das Recht auf Bewegungsfreiheit

Die Randstaaten der EU erhalten Geld, um die unerlaubte Einwanderung zu bekämpfen und Migranten abzuschrecken. Deutsche Grenzen außerhalb Deutschlands. Mit dem Geld werden auch Gefängnisse finanziert, bei denen die Verletzung der Menschenrechte einkalkuliert ist. 2012 eröffnete das griechische Innenministerium in der Nähe Athens ein mit Stacheldraht umzäuntes Containerlager, in dem über 1.000 Menschen festgehalten werden, denen Aufenthaltspapiere fehlen, die auf ihre Abschiebung warten oder die einen Asylantrag gestellt haben. Auf engstem Raum leben sogar Minderjährige in diesem Lager.[3] Obwohl laut EU-Recht die Inhaftierung nur als letztes Mittel vorgesehen ist, mutiert sie hier zur Regel. Dabei ist das Lager auch deshalb entstanden, weil die Asylbedingungen in Griechenland eigentlich verbessert werden sollten. Die desolate Lage in dem Land hatte dazu geführt, dass Deutschland die Abschiebung von Geflüchteten nach Griechenland, die dort schon registriert worden waren und nicht hätten weiterreisen dürfen, vorerst einstellen musste. Ein Asylsystem nach EU-Standards – zum Beispiel durch die Errichtung regulärer Unterkünfte – sollte die Wiederaufnahme der Zurückschiebungen ermöglichen.

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Dienstag, 19. November 2013

Christina Deckwirth: Bertelsmann-Stiftung macht Stimmung für Freihandelsabkommen - Fragwürdige Studien sagen Wohlfahrtsgewinne voraus - Die Bertelsmann-Stiftung will durch zahlreiche Studien, Webseiten und Veranstaltungen über die Vor- und Nachteile des Freihandelsabkommen zwischen der EU und USA aufklären. Wirklich? Oder handelt es sich um Meinungsmache? Eine der einflussreichsten neoliberalen Denkfabriken in der Bundesrepublik engagiert sich außergewöhnlich stark, um eine positive Stimmung für das Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaftsabkommen (englische Abkürzung TTIP) herzustellen. Die Ergebnisse ihrer in Auftrag gegebenen Studien scheinen allerdings fragwürdig.

Die Bertelsmannstiftung ist organisatorisch und personell eng mit dem Medienkonzern Bertelsmann verknüpft. Dass eben dieser Konzern einer Profiteure des Abkommens sein wird – dazu braucht es keine mathematischen Modelle. Mit über 16 Mrd. Euro Jahresumsatz ist Bertelsmann das größte Medienimperium in Europa. Bekannte Medien wie RTL, stern, die Verlage Heyne oder Goldman, die Buchgeschäfte „Der Club“ oder der US-Verlag Random House gehören dem Bertelsmannkonzern. Der Konzern Bertelsmann hat ein Interesse an Liberalisierungen und erweiterten Schutzrechten für geistiges Eigentum durch ein Freihandelsabkommen, um seine Marktmacht auszubauen.

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Dienstag, 12. November 2013

Lori Wallach: TAFTA - die große Unterwerfung - Aufgeregte Politiker von Berlin bis Brüssel sehen durch den NSA-Skandal das Transatlantische Freihandelsabkommen in Gefahr. Über das, was in dem angestrebten Vertrag stehen soll, reden sie nicht so gern. Ein Blick auf die ersten Blaupausen lässt ahnen, was Europas Bürger nicht zu früh erfahren sollen.


Das gängige Argument für Freihandelsabkommen lautet, dass diese die Zollschranken absenken, was wiederum den Handel belebt, so dass alle Leute billigere Importwaren kaufen können. Dieser Vorteil sei größer als der Nachteil für die Leute, die ihren Job verlieren. Allerdings liegen die Zolltarife zwischen den USA und der EU nach Auskunft des Handelsministeriums in Washington "bereits ziemlich niedrig"(.15) Die Politiker beider Seiten, die das Tafta-Projekt betreiben, räumen auch ohne weiteres ein, dass es nicht in erster Linie um Zollsenkungen geht, sondern vielmehr um "die Beseitigung, Reduzierung oder Verhinderung unnötiger, nicht tarifärer Handelshemmnisse"(16) - womit alle Handelsbeschränkungen gemeint sind, die es über Zölle hinaus noch geben mag. Sprich, es geht um beziehungsweise gegen gesetzliche Auflagen für Finanzgeschäfte, gegen Klimaschutzmaßnahmen, gegen Standards der Lebensmittel- und Produktsicherheit. Das erklärt auch, warum Studien über die wirtschaftlichen Auswirkungen von Zollsenkungen die Erfolge als eher dürftig einschätzen. Eine Studie des Tafta-freundlichen European Centre for International Political Economy kommt zu dem Befund, dass das BIP der USA wie der EU - selbst unter extrem blauäugigen Annahmen - allenfalls um ein paar Promille wachsen würde, und das ab 2029.


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Samstag, 9. November 2013

Steffen Roski: Besuch des Kunstvereins Hamburg - Olaf Metzel: Gegenwartsgesellschaft

Überwachung, Formen der Gouvernalität, Regime der Selbstdisziplinierung ... Olaf Metzel nimmt zu diesen Themen künstlerisch Stellung. Der Kunstverein Hamburg umreißt die Schau so:

 Unter dem Titel "Gegenwartsgesellschaft" werden die BesucherInnen mit ausgewählten Arbeiten konfrontiert, die sich mit Deutschland und den verschiedenen Aspekten deutscher Geschichte auseinandersetzen. Metzel selbst bezeichnet seine Arbeiten als "dreidimensionale Bilder, die eine Zeitform sind": Er gibt der Zeit eine Form, ohne die Geschichte aus den Augen zu verlieren. Die Ausstellung im Kunstverein ist deshalb keine Retrospektive, sondern vielmehr ein installativer Parcours durch deutsche Themen, die bis heute nichts an ihrer Aktualität verloren haben. 

Der Kunstverein Hamburg im Web.

Einige Bilder aus der Ausstellung "Gegenwartsgesellschaft" (Olaf Metzel):










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Alice Kohli: Alfred Russel Wallace - Der vergessene Entdecker der Evolutionstheorie - Der britische Biologe Alfred Russel Wallace gilt zusammen mit Charles Darwin als Begründer der Evolutionstheorie. Der in Vergessenheit geratene Wissenschafter war ausserdem ein eifriger Gesellschaftskritiker, Ökologe und Spiritualist. Zu seinem 100. Todestag veröffentlicht das Naturhistorische Museum in London seine private Korrespondenz.


Sofort schrieb Wallace seine Ideen an seinen Kollegen Charles Darwin, der bereits seit zwanzig Jahren an einer ähnlichen Theorie tüftelte, aber noch nichts dazu publiziert hatte. Ein Jahr später erschien Darwins Monumentalwerk «Über die Entstehung der Arten», und sein Name wurde fortan in einem Atemzug mit dem Konzept der Evolutionsbiologie genannt. Kollege Wallace nahm es ihm nicht übel, er war einer der grössten Bewunderer Darwins. «Ich weiss nicht ob du das wundervolle Buch von Herrn Darwin gesehen hast», schreibt er in einem Brief an seinen Bruder John. Und fügt bescheiden an: «Ich habe selbst einen kleinen Teil dazu beigetragen, indem ich das Hauptprinzip entdeckt habe, auf dem das Werk basiert. Herr D. nennt es ‹natürliche Auslese›.»


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Hermann Lübbe: Die Welt, in der wir leben - Drei widerlegte Prognosen


Für die moderne Kunst hat wie kein anderer, Nietzsche dementierend, Ernst Gombrich die Selbsthistorisierungswirkungen des Avantgardismus beschrieben – unter Berufung auf seinen Lehrer Hans Tietze. Wer heute bereits von morgen sein will, ist übermorgen von gestern, und sein Werk gewinnt Dauer im «Museum of Modern Art». – Analoges gilt auch für die Industrie. Überall in Europa werden die alten Montanwelten technisch-industriell modernisiert. Der Himmel über der Ruhr ist schon seit einigen Jahrzehnten wieder blau, und während der Bergbau schrumpft, «expandiert das Bergbaumuseum» – so sagte es in Bochum ein Zechen-Experte. Und in den Museen verstaubt nichts. Die Zahl der Museumsbesucher entspricht in Europa alljährlich der Zahl der Landeseinwohner. Was suchen sie im Museum? Gemäss Nietzsche müsste es sich um zukunftsflüchtige Vergangenheitsnostalgiker handeln. In Wahrheit dient die expandierende kulturelle Vergangenheitsvergegenwärtigung der schwieriger gewordenen Selbstverständigung einer Epoche schrumpfender Gegenwart. Totalitarismusaffine Selbstbornierungstendenzen werden darüber gebrochen. Die historische Kontingenz eigener Gegenwartslagen wird im Verhältnis zu Anderen wie zu Früheren erfahrbar. Überdies wird damit gegenwärtiger, was unbeschadet seines Alters gerade nicht veraltet ist, vielmehr fortdauernd gilt. Klassik zum Beispiel ist ein Bestand dieser temporalen Charakteristik, und das kulturelle Gewicht der Klassik vergrössert sich überall modernisierungsabhängig.


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Santiago Sierra / Francisco López: NO, Global Tour - Ein Film von Santiago Sierra mit Klangskulpturen von Francisco López, Film-Matinée in den Zeise Kinos (Altona-Ottensen) in Zusammenarbeit mit den Deichtorhallen Hamburg (Sammlung Falckenberg)

Zwar stellte der Film keine Premiere dar, doch eine Weltneuheit gab es schon zu sehen und zu hören: Sierras Arbeit "NO, Global Tour" wurde am gestrigen Sonntag in den Zeise-Kinos in Ottensen klangskulptural live begleitet von Francisco López.

Alles zum Film "NO, Global Tour"

Zur Sierra-Werkschau in der Sammlung Falckenberg

Über die Klangkunst von Francisco López
Francisco López im Web










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