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Dienstag, 17. Februar 2015

Christoph Lüthy: Der Unterschied. Thomas Suddendorf versucht die Frage zu beantworten, was den Mensch zum Menschen macht

"Es sind vor allem zwei menschliche Fähigkeiten, die Suddendorf bei unseren engsten Verwandten vermisst. Die erste ist die Befähigung zu mentalen Zeitreisen. Wir sind in Gedanken fortdauernd damit beschäftigt, Zukunftsszenarien auszuprobieren, wobei wir Parameter verschieben, die zu unterschiedlichen Resultaten führen. Ähnliches tun wir auch mit der erinnerten Vergangenheit. Auch wenn das Verhalten von Menschenaffen Aspekte der Zukunftsplanung enthält, lassen die von Suddendorf analysierten Experimente auf eine vergleichsweise beschränkte Befähigung zu mrntalen Zukunftsspielereien schliessen. Die zweite spezifisch menschliche Fähigkeit ist der Gebrauch einer konzeptuellen Sprache. Gewissen Affen konnten zwar (im Extremfall) mehr als tausend Wörter beigebracht werden, die sie auf Piktogrammen oder oder via Gebärdensprache erkannten und erfolgreich an Gegenstände zu koppeln wussten. Selbst einfachste syntaktische Strukturen ('Leg den Schlüssel in die Kiste') konnten einige von ihnen erlernen. Doch wurde die angelernte Sprache von den abgerichteten Affen nie an andere weitergegeben oder dazu benutzt, dem Forscher etwas Neues mitzuteilen."

Quelle: http://www.nzz.ch/feuilleton/buecher/der-unterschied-1.18484430

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