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Freitag, 6. Februar 2015

Hernando de Soto: Pikettys armseliger Eurozentrismus. Wenn Piketty das Kapital als eine Substanz herausarbeitet, die den Interessen der Armen entgegenläuft, missachtet er deren Ambitionen, selber Teil des Weltmarkts zu sein.

"Wie relevant sind also Pikettys Ausfälle gegen das Kapital im Mittleren Osten und in Nordafrika sowie in der ehemaligen Sowjetunion? Sie sind irrelevant. Für uns Nichtwestler ergibt es keinen Sinn, wenn er Kapital als eine Substanz herausarbeitet, die den Interessen der Armen entgegenläuft. Ein grosser Teil der Dritten Welt scheint in jenem Stadium der Geschichte angekommen zu sein, in dem in den USA Präsident Abraham Lincoln - im Rahmen seines Briefwechsels mit Karl Marx - feststellte, dass die Mehrheit der amerikanischen Siedler weder Kapital noch Arbeit verkörperten, sondern eine Verbindung aus beidem. Das Problem besteht nun darin, dass weltweit die Arbeitsstatistiken eurozentrisch sind und über keine Kategorie verfügen, die den unternehmerischen Aktivitäten der Armen Rechnung trägt - noch deren Ambitionen, Teil des Weltmarkts zu sein."

Quelle: http://www.nzz.ch/meinung/debatte/pikettys-armseliger-eurozentrismus-1.18475870

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