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Samstag, 18. April 2015

Peter Trawny: Die letzte Hand des Zauberers. Martin Heidegger und seine Gesamtausgabe.

"Wer einmal 'Heideggerianer' war, weiss, wie schwierig es ist, sich davon zu lösen. Ein unauflösbarer Widerspruch wird konsequent mit Verstossung bezahlt. Als ich im Herbst 1997 den Satz 'Zu fragen wäre, worin die eigentümliche Vorbestimmung der Judenschaft für das planetarische Verbrechertum' begründet sei, in Heideggers Manuskript fand und in die Satzvorlage übertrug, war die Reaktion von Heideggers ehemaligen Privatassistenten unmissverständlich. Das durfte nicht veröffentlicht werden. Und da der Satz in der von Fritz Heidegger angefertigten Abschrift des Manuskripts fehlte, gab es ein Argument. Vorausgesetzt, Heidegger hatte mit seinem Bruder die Abschrift durchgesehen, war sie der Text, der letzter Hand publiziert werden musste. Nun wurde deutlich: Der Dienst an der Gesamtausgabe enthielt den Auftrag, Schaden von Heideggers Denken auch dann abzuwehren, wenn dieser Schaden diesem Denken selbst entsprang."

Quelle: http://www.nzz.ch/feuilleton/buecher/die-letzte-hand-des-zauberers-1.18524364

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