Die großen Online-Händler haben die Chance erfasst: Self publishing ist ein wichtiger Markt geworden. Während sich das deutsche Feuilleton noch grämt, dass die Kultur des Abendlandes dadurch gefährdet sein könnte, weil nun wirklich jeder fehlerhafte und schlechte Bücher in die gleichen Läden stellen dürfe wie Verlage, hat sich das self publishing in anderen Ländern längst professionalisiert. Es ließe sich aus umgekehrter Perspektive also durchaus fragen, ob wir nicht vor einer neuen Bildungswelle stehen. So wie einst durch Gutenbergs Buchdruck das einfache Volk und die Frauen zum Lesen fanden, weil Bücher verweltlicht und verbilligt wurden, könnte die Verbreitung einfacher Do-it-yourself-Ware in den Charts dafür sprechen, dass bisher buchferne Internet-Nutzer plötzlich zu Büchern finden. Es bliebe zu untersuchen, ob hier nicht bisher vom gedruckten Buch und vom offiziellen Literaturbetrieb ausgeschlossene Bildungsschichten das E-Book für ihre Interessen lesend wie schreibend erobern.
Mein Blog befasst sich in einem umfassenden Sinn mit dem Verhältnis von Wissen, Wissenschaft und Gesellschaft. Ein besonderes Augenmerk richte ich dabei auf die Aktivitäten des Medien- und Dienstleistungskonzern Bertelsmann und der Bertelsmann Stiftung.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Sie sind herzlich zu Kommentaren aufgefordert und eingeladen!