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Samstag, 27. Juli 2013

bildung-wissen.eu: Bertelsmann Stiftung verliert weiter an Glaubwürdigkeit

Mit Josef Kraus meldet sich nun der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes (DL) zu Wort, um an vielen Beispielen die wissenschaftliche Fragwürdigkeit und die politisch-ökonomistische Tendenz der Bertelsmann Studien zu demonstrieren. Es wird deutlich, dass diese nicht Ausdruck eines neutralen Erkenntnisinteresses sind, sondern von einem unterschwelligen und zugleich manifesten Gestaltungswillen getragen sind, dem allerdings jegliche demokratische Legitimation fehlt. Gleichwohl werden Lehrerkollegien und Schüler von der Politik willfährig den Reformenprojekten der Stiftung ausgeliefert. Um es ganz deutlich zu sagen: All das, was in den letzten Jahren mit dem deutschen Bildungswesen und seinen Insassen angestellt wurde, ist weder durch einen breiten wissenschaftlichen Diskurs in seiner Geltung ausgewiesen, noch gab es vor den Reformen Erfahrungsbelege oder erfolgreiche Beispiele. Das Gegenteil ist der Fall: Die negativen Erfahrungen in den USA mit Standards, Tests und Charter Schools hätten Warnung genug sein müssen! Es ist an der Zeit, die wahren Motive der selbsternannten Wohltäter aus Gütersloh aufzudecken.

Mein Blog befasst sich in einem umfassenden Sinn mit dem Verhältnis von Wissen, Wissenschaft und Gesellschaft. Ein besonderes Augenmerk richte ich dabei auf die Aktivitäten des Medien- und Dienstleistungskonzern Bertelsmann und der Bertelsmann Stiftung.

jenapolis.de: Bertelsmann-Stiftung - Jeder 2. Euro wird in Jena für Kaltmieten ausgegeben

Die Empirica AG untersuchte im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung 60 der 100 größten Städte Deutschlands. Die Grundlagen für die Studie sind Sonderauswertungen des Mikrozensus 2011, repräsentative Haushaltsbefragungen, der Empirica-Preisdatenbank, und einer der umfangreichsten Auswertungen von Immobilienangeboten. Für die Modell-Berechnungen wurde von einer Familie mit zwei Erwachsenen und einem Kind im Alter bis zu 7 und einem weiteren Kind zwischen 7 und 14 Jahren ausgegangen.

Kommentar von Steffen Roski: Die Bertelsmann Stiftung zündet wieder einmal eine Nebelkerze und alle möglichen Leute fallen darauf rein. Die Forderung der Stiftung nach einem Ausbau des sozialen Wohnungsbaus soll ablenken vom eigentlichen Problem: dem enormen Leerstand von Immobilien. In Hamburg allein sind das ca. 1300  Wohnungen. Der Bertelsmann Stiftung gehört die Bertelsmann AG. Beim Konzern handelt es sich um einen der weltweit größten Medien- und Informationsdienstleister. Dass Bertelsmann kein Interesse an besetzten Häusern hat, liegt daher wohl auf der Hand. Vielmehr wird die Sozialghettoisierung gefordert. Die Bertelsmann-Welt: Stadtteile für Arme mit RTL-Empfang und Superreiche, die in die Oper oder ins Theater gehen. Alles schön segregiert ...

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Sonntag, 21. Juli 2013

Harald Schumacher: Weitreichender Rechtsstreit bei Bertelsmann

Die verbreitete Praxis in vielen Unternehmen, eigene Tarifangestellte durch geringer entlohnte Werkvertragskräfte zu ersetzen, könnte durch ein Urteil des Landesarbeitsgerichts (LAG) Hamm am kommenden Mittwoch zu einem Rechtsstreit bei dem Gütersloher Medienkonzern Bertelsmann erheblich erschwert werden.

„Dieser Fall könnte der Auslöser dafür werden, dass die Rechtsprechung bei Werkverträgen die Zügel anzieht“, sagte der Arbeitsrechtsprofessor Wolfgang Hamann von der Uni Duisburg-Essen, einer der führenden deutschen Werkvertragsspezialisten. In dem Fall geht es um einen Angestellten der Düsseldorfer Reinigungsfirma Klüh, der bei der Bertelsmann-Dienstleistungstochter Arvato Systems per Werkvertrag als Hausmeister eingesetzt war. Der Betroffene hatte in der ersten Instanz vor dem Arbeitsgericht Bielefeld gegen Bertelsmann gewonnen, weil die Richter seine Tätigkeit bei der Konzerntochter als Scheinwerkvertrag gewertet und ihn damit zu einem vollwertigen Mitglied der Arvato-Stammbelegschaft erklärt hatte. Gegen das Urteil hatte Bertelsmann Berufung eingelegt. Bestätigt das LAG nun die erstinstanzliche Entscheidung, würden die Arbeitsgerichte künftig nicht mehr „vieles als Werkvertrag durchwinken, was faktisch Arbeitnehmerüberlassung ist“, so der gewerkschaftsunabhängige Experte.


http://www.wiwo.de/politik/deutschland/werkvertraege-weitreichender-rechtsstreit-bei-bertelsmann/8520654.html

Roland Eckert: Radikalisierung – Eine soziologische Perspektive

Am Anfang der Radikalisierung gesellschaftlicher Gruppen (Ethnien, Religionsgemeinschaften und Klassen usw.) stehen in der Regel Erfahrungen von Benachteiligung, Demütigung, Bedrohung, Fremdherrschaft oder Vertreibung. Oft findet sich rasch eine Ideologie, die dem jeweiligen Kollektiv helfen will, sich zu wehren und sich als Subjekt der Geschichte (des Stammes, der Nation, des Glaubens oder der Menschheit) zu erkennen. Dieses "Kollektivsubjekt" gilt es dann zu verteidigen oder voranzubringen. Im Kampf wird häufig eine neue Solidarität als Kameradschaft oder Brüderlichkeit erfahren. Dieser Enthusiasmus wird in der Regel auch auf die zu erkämpfende Zukunftsgesellschaft projiziert: die "befreite Nation", die "klassenlose Gesellschaft", die "Umma" eines Kalifats, die "Hindu-Nation" sollen es dann jeweils sein, in der die gemeinschaftliche Solidarität alle Beeinträchtigungen und Egoismen überwindet. Aktivisten ziehen aus ihrem Auftrag das Wissen, auserwählt zu sein. Der überindividuelle und überzeitliche Sinn ihres Handelns verändert ihre subjektiven Präferenzen und Wertigkeiten grundlegend: Er macht Leiden wertvoll, Sterben würdig und überhöht den Alltag durch die Emphase der Sendung. Insofern ist anzunehmen, dass solche Generalisierungen immer wieder als attraktive Angebote auf dem Markt der Sinngebungen auftauchen und nachgefragt werden. Wenn mit ihnen nicht nur "positive Pflichten" (etwa die Nächstenliebe in der Eigengruppe) übernommen werden, sondern die "negativen Pflichten" gegenüber jedem Menschen (Du sollst nicht töten!) ausgeschaltet werden,[13] wenn Recht, Freiheit und Demokratie (als Rechte auch der Gegner) grundsätzlich dem Kampf geopfert werden, dann hat sich der Einsatz für die gedachte Eigengruppe zum Extremismus übersteigert.

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Dienstag, 16. Juli 2013

Jan Bielicki: Studie der Bertelsmann-Stiftung - Deutsche haben nur mäßigen Gemeinsinn

Die Bundesrepublik steht nach den von 2009 bis 2012 erhobenen Zahlen unter 34 Ländern auf Rang 14. Für den Fünf-Jahres-Zeitraum davor errechneten die Sozialwissenschaftler der privaten Jacobs University Bremen in ihrem "Radar gesellschaftlicher Zusammenhalt" lediglich Platz 18.

Kommentar von Steffen Roski: Zum Glück gibt es ja die "gemeinnützige" Bertelsmann Stiftung ... Wenn Stifter Gemeinsinn anstiften wollen,dann flüstert mir mein gemeiner Verstand, dass etwas Gemeines dahintersteckt.

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Freitag, 12. Juli 2013

U. Gellermann: DER FALSCHE KOLOSS - Peter Sloterdijks Blütenlese

Manchmal allerdings ist Sloterdijk unschuldig. Dann sind es seine Gesprächspartner, die ihn geradezu zwingen dummes Zeug zu erzählen. So Arno Frank für die "taz", wenn er zum Euro und der "Wohlstandssphäre Europa" fragt als gäbe es kein Hartz Vier, keine Banlieues, keinen Hunger in Portugal oder Irland. Alles ist ihm wohlständig. Dann muss der Philosoph einfach von der singulären, europäischen Großstruktur schwärmen, Hauptsache groß, Inhalt beliebig. Oder wenn Mattussek für den SPIEGEL, eine Assistenzfrage nach der anderen stellend, fragt: "Bringt nicht Schröder jetzt jene Reformen auf dem Weg, die eigentlich die CDU in den achtziger Jahren hätte betreiben müssen?" Da reicht für Sloterdijk kein einfaches JAWOLL, da muss er schnell noch die "Einheitspartei des Wohlstands" beschwören und hat mit der Einheitspartei nicht mal unrecht. Auch wenn vom Wohlstand nur in den höheren Regionen die Rede sein kann. Schöner Höhepunkt bleibt Thomas Macho, der dem Slotedijk das "Haus der Sprache" als "geheimnisvollen Ort" zuschiebt, damit der dann erzählen kann, dass die "Menschwerdung der Nebeneffekt einer einzigartigen Verwöhnung" sei und die Menschen deshalb ins Haus der Sprache eingezogen sind. Da ist selbst das biblische Märchenbuch genauer wenn es den Schöpfer zitiert, der den Menschen zuruft, dass sie ihr Brot mit Schweiß bezahlen müssen. Und bei Friedrich Engels hätte Sloterdijk nachlesen dürfen, dass die Sprache als erstes Handwerkzeugs der Menschen entstanden ist.

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Donnerstag, 11. Juli 2013

Gerd R. Rueger: Apple und Bertelsmann bei e-Book-Kartell erwischt

Die EU hat trotz Prism Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen mit den USA aufgenommen: TTIP. Mit der geplanten Handels- und Investitionspartnerschaft (Transatlantic Trade and Investment Partnership) soll die weltweit größte Freihandelszone mit gut 800 Millionen Einwohnern geschaffen werden. Damit verbunden sind zwei weitere Abkommen, die gerade verhandelt werden: Das Canada EU Trade Agreement (CETA) und die Trans-Atlantic Free Trade Association (TAFTA). Urheber-, Patent- und Markenrecht sind bei laufenden Freihandelsabkommen Gegenstand heftiger Diskussionen, so beim Canada-EU Trade Agreement (CETA) oder bei den Verhandlungen zwischen der EU und Indien. Die Lobbymacht der Rechteinhaberindustrie hat die Politik oft im korruptiven Würgegriff. Experten warnen davor, übertrieben scharfe Schutzmaßnahmen mittels internationaler Verträge einzuführen, weil das die dringend nötige Reform des Urheberrechts erschwere. Wegen Einfluss von Hollywood & Co wird dabei US-Unterhändlern nachgesagt, dass sie stets für Maximalforderungen im Urheberrecht eintreten -Raubkoopierer werden nicht mehr nur als “Verbrecher” diffamiert, sondern womöglich bald als “Terroristen”, auf die Obamas “war on terror” dann ausgedehnt werden kann.

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Arte: GASLAND

Überall in den USA wird intensiv nach Schiefergas gesucht. Das Ziel besteht darin, durch die Gasgewinnung unabhängig von Erdölimporten zu werden und somit die Energieautonomie des Kontinents zu gewährleisten. Halliburton, das marktführende Unternehmen für Gasförderung in den USA, hat das Fracking entwickelt. Dabei wird nach Tiefbohrungen Wasser, zumeist mit Quarzsand vermischt, in das Gestein gepresst, um dort Risse zu erzeugen und offen zu halten. Dadurch wird die Durchlässigkeit der Gesteinsschicht erhöht, und Fluide wie Erdgas, Erdöl oder Wasser können leichter zur Bohrung fließen und an die Oberfläche gefördert werden. Dank dieser Fördertechnik wollen die USA zum "Saudi-Arabien des Schiefergases" werden. Aber welche Gefahren birgt diese Methode? Als der Filmemacher Josh Fox ein Schreiben erhielt, in dem er aufgefordert wurde, seinen Boden für Bohrungen zu vermieten, beschloss er, durchs Land zu fahren und den wohl gehüteten Geheimnissen, Lügen und Giften auf die Spur zu kommen. In den Staaten Colorado, Wyoming, Utah und Texas suchte der Regisseur vom neuen Gasboom betroffene Landsleute auf und sprach mit Wissenschaftlern, Politikern und Vertretern der Gasindustrie. Das Ergebnis seiner Untersuchung lautet: Das Fracking ist eine Umweltkatastrophe von nie gekanntem Ausmaß. Verschmutzung der Luft, der Wasserwege, des Grundwassers, chronische Gesundheitsprobleme, Tiersterben und brennbares Trinkwasser sind Folgen dieser umstrittenen Technik der Rohstoffgewinnung. Der Dokumentarfilm von Josh Fox ist eine aufregende Untersuchung, die die Welt vor einer Katastrophe warnt, die durch das Fracking drohen könnte. (USA, 2010, 103mn) ARTE F

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