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Samstag, 31. August 2013

Norbert Wiersbin: Das Hartz Desaster - Vorwort von Inge Hannemann


Veröffentlicht am 30.08.2013
Das gedruckte Buch ist bereits deutschlandweit überall im Buchhandel lieferbar.
ISBN: 978-3-940185-24-2
Autor: Norbert Wiersbin
Titel: Das Hartz-Desaster
Seitenzahl: 176
Preis: 14,90 Euro


Mein Blog befasst sich in einem umfassenden Sinn mit dem Verhältnis von Wissen, Wissenschaft und Gesellschaft. Ein besonderes Augenmerk richte ich dabei auf die Aktivitäten des Medien- und Dienstleistungskonzern Bertelsmann und der Bertelsmann Stiftung.

Theodor Marloth: ALT-PRÄSI WULFF - WÜRDIGER REPRÄSENTANT EINES KORRUPTEN REGIMES - Ex-Kurzzeit-Präsident Christian Wulff wird vor Gericht gestellt: Das Landgericht Hannover hat entschieden, die Anklage wegen Korruption zuzulassen. Das deutsche Strafrecht kennt jedoch das Wort “Korruption” nicht -darum geht es um “Vorteilsnahme” und “Vorteilsgewährung” (die milderen Versionen von Bestechung und Bestechlichkeit) in Höhe von angeblich weniger als 800 Euro. Bertelsmann-Medienleute jammern über Gerichtsentscheid -ihre Konzernbosse pflegten gern Lobbyismus zu Präsidenten.

Das Ermittlungsverfahren 4212 Js 12184/12 gegen Groenewold/Wulff war umfangreich, so SpiOn: 4 Staatsanwälte, bis zu 24 Polizisten, 20000 Seiten in den Akten, mehr als 100 Zeugen. Doch die Vorwürfe gegen Wulff und seinen Kumpel Groenewold wurden im Verlauf der Ermittlungen immer weiter geschrumpft. Was angeblich nur noch bleibt, ist ein Trip nach München zum Oktoberfest 2008. Damals habe der Filmmanager “einen Teil” der Hotelrechnung des fröhlichen Präsidenten mit den vielen spendablen Freunden übernommen. Wulff habe bald danach auf niedersächsischem Amtspapier einen Bettelbrief für Groenewold unterschrieben. “Aus Sicht der Staatsanwälte eine strafbare Handlung” wundert sich SpiOn und kreischt zwischen den Zeilen: “Was für ein Aufstand für nur 800 Euro. Denn SpiOn gehört zu Bertelsmann und der Medienmoloch hatte in Gestalt seiner Medientycoonin Liz Mohn auch gern enge Beziehungen zu Inhabern des deutschen Präsidentenamtes gepflegt.

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Holdger Platta: Auf dem Weg in einen ‚kalten Faschismus’? - Erinnern zwischen Abwehr und Alarmismus. Oder: Schwierigkeiten bei der vergangenheitsbezogenen Analyse der Gegenwart (erweiterter Auszug aus dem Buch: Rudolph Bauer/Holger Platta (Hgg.): Kaltes Land. Gegen die Verrohung der Bundesrepublik. Für eine humane Demokratie. Hamburg 2012)

 Exkurs: ‚Coolness’ als neues Entmenschlichungs-Merkmal Es fällt auf, daß alles, was ich im Folgenden zu zitieren habe, zumeist völlig emotionsfrei vorgetragen wird. Wir haben es, sozusagen, mit einer Entmenschlichung in der Gestalt der guten Manieren zu tun, wir hören kein Hitlergeschrei und kein Goebbels-Gebrüll, sondern eine eiskalte, eine „coolen“ Inhumanität, einen Inhumanität der neuen ‚Sachlichkeit’ oder Gefühllosigkeit. Diese neuen Menschenfeinde hassen nicht, sie meinen nur. Man sieht sich erinnert an Herbert Marcuses Thesen zur „Psychologie der Neutralität“ – einer Neo-Variante der faschistischen Psychologie – sowie an die Aussagen von Adorno und Michaela von Freyhold zum „potentiell gefährlichsten“ Typus des „Autoritären Charakters“, an den „manipulativen Typus“. Es ist der Typus des Technokraten, des Technokraten ohne Fähigkeit zur Objektbeziehung, des Vertreters eines „administrativen Sadismus“. Diese Menschen, so Adorno, „interessiert die Konstruktion von Gaskammern, nicht das Pogrom“, ihr Sadismus ist von „analem Charakter“, dessen Hauptzug das Nicht-Weggeben-Können. Deswegen, wie vorhin dargelegt, beruht auch die Menschenfeindlichkeit der Hartz-IV-Gesetze und ihres Exekutierens auf einer totalen Fiskalisierung der Menschenbeziehung bzw. auf einer Art Monetarisierung der Menschenfeindlichkeit. Der Austausch von Begriffen wie „Hilfebedürftige“, „Arme“, „Arbeitslose“ – alles Begriffe, in denen der notleidende Mensch noch anwesend ist – gegen Begriffe wie „Kunden“, „Leistungsbezieher“ oder „Massentransfernehmer“ (so Sloterdijk in dem Aufsatz, aus dem bereits zitiert worden ist), gegen Bezeichnungen also, aus denen die Menschennot entfernt worden ist und nur noch das Ansprüchehaben und Geldnehmen zu Worte kommt, signalisiert das aufs deutlichste. Aus Menschenbeziehung macht dieser Begriffeaustausch ein bloßes Geldverhältnis. „Elend“ gibt es in dieser Sprache nicht mehr, nur noch ein Wegnehmenwollen. Kein Zufall daher, daß eben dieser Sloterdijk unser Gemeinwesen als „Staatskleptokratie“ bezeichnet hat, als Herrschaft des Klauens, und zwar lediglich deshalb, weil der Staat Steuern einnimmt und sie unter anderem für soziale Zwecke verwendet; kein Zufall auch, daß eben dieser Sloterdijk gegen diese Geldwegnehmerei zum „fiskalischen Bürgerkrieg“ aufgerufen hat.

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DIE LINKE.Gütersloh: Hartz IV – Armut und Schikanen made in Gütersloh - Inge Hannemann und Inge Höger stellen sich gegen das Hartz-System

10 Jahre ist es her, dass Bundeskanzler Schröder die Agenda 2010 verkündete. Sein Ziel war die Einrichtung eines Niedriglohnsektors in Deutschland. Er konnte sich auf Grüne, CDU/CSU und FDP stützen und hatte Erfolg. Hungerlöhne und eine hohe Produktivität machten die deutsche Wirtschaft zur unbestrittenen Nummer 1 in Europa. An die Verlierer der Agenda 2010 erinnerten am Montag Inge Hannemann, Jobcenter-Mitarbeiterin, Inge Höger, Bundestagsabgeordnete der LINKEN, zahlreiche Betroffene und DIE LINKE Gütersloh im Gütersloher Parkbad.
Michael Pusch, Sprecher des Kreisverbandes, nannte Opfer und Täter: „Fast 19.000 Menschen im Kreis Gütersloh leben in sogenannten „Bedarfsgemeinschaften“. 40.000 Menschen, fast jeder dritte Beschäftigte im Kreis, verdienen weniger als 8,50 € die Stunde. Aber auch die Täter sitzen hier. Grundlage der Agenda 2010 und somit der Hartz-Gesetze war der „Wirtschaftspolitische Forderungskatalog“ der Bertelsmann-Stiftung. Einer der Väter der Hartz-Gesetze war Klaus Brandner, Noch-SPD-Bundestagsabgeordneter aus Verl.“
Inge Höger schilderte die Folgen der Agenda 2010. „Neben Niedriglöhnen führte die Agenda zum Abbau des Kündigungsschutzes, zu Leiharbeit, Befristungen und Minijobs. Das Herzstück aber war die Zusammenlegung von Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe. 60 % der Bezieher von Arbeitslosenhilfe waren von drastischen Kürzungen betroffen. Zwar ist der Regelsatz höher als die einstige Sozialhilfe, aber durch die Streichung aller Sonderleistungen war es im Effekt weiniger. Mit Einführung der Bedarfsgemeinschaften wurden die Partner in die Pflicht genommen. Durch Streichung der Zumutbarkeit und mittels Sanktionen werden Erwerbslose selbst zur Annahme schlechtester Jobs gezwungen. Inzwischen arbeitet 1/4 der Beschäftigten im Niedriglohnsektor. Bisher wurden 70 Milliarden Euro für Aufstocker ausgegeben. Mit Steuergeldern werden so die Firmen subventioniert, die Hungerlöhne zahlen.“
Nachdem sie lange vergeblich versucht hat, ihre Kritik am Hartzsystem ihren Vorgesetzten zu vermitteln, ist Inge Hannemann an die Öffentlichkeit gegangen. Mit für sie schwerwiegenden Folgen. Sie wurde vom Dienst suspendiert und ihr droht die fristlose Kündigung. Dabei hat sie nichts weiter gemacht als Spielräume und Kannbestimmungen zum Wohle der Leistungsberechtigten ausgelegt. Das ist nicht erwünscht. Im Gegenteil, ihre Schilderungen der Praxis in den Jobcentern entlarven ein System, das auf Angst, Drohungen und Erpressungen setzt und Menschen in Krankheit und Tod treibt. Dabei spricht Inge Hannemann nicht nur für die Leistungsberechtigten, sondern auch für die Jobcenter-MitarbeiterInnen. Letztere sind schlecht ausgebildet, vorsätzlich falsch informiert und mit der Betreuung von oft mehr als 300 Menschen völlig überlastet. In Optionskommunen wie Gütersloh haben viele Beschäftigte der Jobcenter nur befristete Verträge. Quoten bestimmen das Handeln. Ob sinnlose Maßnahmen, nicht gerechtfertigte Sanktionen oder Zwangsverrentungen, die Zahlen müssen stimmen. Scharfe Kritik äußert Inge Hannemann auch an Bildungsträgern und Zeitarbeitsfirmen, für die die Agenda 2010 zum Riesengeschäft geworden ist.
Die ganz große Koaliton der Hartz-Parteien sitzt auch im Gütersloher Kreistag. Kein Wunder also, dass viele Anwesende die von Inge Hannemann geschilderten Methoden für Gütersloh bestätigten. Herbert Wessel, Vertreter der Linken im Kreistag: „Als die CDU im Kreistag die konsequente Anwendung von Sanktionen verlangt hat, habe ich als einziger widersprochen“.
Inge Hannemann rät den Betroffenen zu Terminen im Jobcenter jemanden mitzunehmen, wenn nötig Widerspruch einzulegen, sich zu organisieren und den Politkern „auf die Finger zu hauen“. Ihre Forderungen sind deutlich: „Die Sanktionspraxis muss sofort abgeschafft werden, Betroffene müssen entschädigt werden. Hartz IV und die gesamte Agenda 2010 sind gescheitert und gehören abgeschafft“. Inge Höger ergänzt: „Arbeitslosenversicherung für die ganze Dauer der Arbeitslosigkeit, eine Grundsicherung, Mindestlohn und Arbeitszeitverkürzung sind die einzig richtigen Antworten.“ Besonders perfide ist die Rolle des Gütersloher Bertelsmannkonzerns. „Die Stiftung schreibt die Gesetze, der Medienkonzern hämmert diese in die Köpfe der Menschen und Arvato sahnt ab. In anderen Zusammenhängen spricht man in solchen Fällen von organisierter Kriminalität, “ so Michael Pusch.


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Montag, 19. August 2013

Moritz Schuller: Euro-Krise - Draghi steht nicht zur Wahl

Dass im Wahlkampf trotzdem mehr über die Maut als über den Euro debattiert wird, liegt auch daran, dass die SPD und die Grünen jeden Euro-Schritt der Kanzlerin in den vergangenen Jahren unterstützt haben. Der wirkliche Grund ist jedoch ein anderer: Es ist zu spät, um noch über den Euro zu reden. Die Regierung Merkel hat die politische Verantwortung für den Umgang mit der Krise bereits abgegeben. Mit der Ankündigung des Präsidenten der Europäischen Zentralbank Mario Draghi, den Euro um jeden Preis zu stützen, ging die Selbstentmachtung derjenigen einher, die wir wählen. Politisch, so offenbar die damalige Einschätzung von Merkel und Wolfgang Schäuble, lässt sich die Krise nicht lösen. Über die Zukunft des Euro entscheidet seitdem vor allem eine Europäische Zentralbank, deren Direktoriumsmitglieder sich nicht auf kleinen Plakaten am Straßenrand dem Wähler vorstellen müssen. Draghi kann man nicht wählen, und worüber soll man mit Merkel und Steinbrück dann noch reden? Selbst die Euro-kritische „Alternative für Deutschland“ kommt in Wahrheit vier Jahre zu spät. Den abgetretenen politischen Einfluss würde auch sie bei einem Wahlsieg nicht zurückgewinnen können.

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kress.de: Online-Kiosk - G+J verkauft Pubbles-Anteile an Bertelsmann

Die Gruner+Jahr-Vertriebstochter DPV Deutscher Pressevertrieb verkauft ihre Anteile (25%) an die Bertelsmann-Firma RM Buch und Medien Vertrieb GmbH ("Buchclub") in der Sparte Direct Group Germany.

Kommentar von Steffen Roski: Verschiebungen im Bertelsmann-Konzern ...

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Samstag, 17. August 2013

July Hyland: Die EU und der Angriff auf die Löhne der europäischen Arbeiter

Diese Zahlen sind nicht einfach das Ergebnis objektiver wirtschaftlicher Kräfte. Die herrschenden Klassen Europas haben im Einklang mit der herrschenden Elite Amerikas eine Politik verfolgt, die die Wirtschaftskrise nutzt, um die Klassenverhältnisse in ihrem Interesse drastisch umzustrukturieren. Wie die EU-Kommissarin für Griechenland, Maria Damanaki, während der Zypernkrise im April sagte, “Die Strategie der Europäischen Kommission in den vergangenen anderthalb oder zwei Jahren bestand darin, die Arbeitskosten in allen europäischen Ländern zu reduzieren, mit der Absicht die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Unternehmen gegenüber ihren Rivalen aus Osteuropa und Asien zu verbessern.” Was bisher stattgefunden hat, ist jedoch nur der Anfang. Huw Pill, der Chef des Goldman Sachs Wirtschaftsteams in Europa, sagte kürzlich, dass die Politik der “inneren Abwertung”, die umgesetzt wurde, um die Euro-Zone “nachhaltig” zu machen, voraussetze, dass in Griechenland und Portugal die “Löhne in Relation zu Deutschland um mindestens 50 Prozent (ab dem Niveau zu Beginn des Jahres 2011) sinken.” Relative Lohnkürzungen von 30 Prozent und mehr seien in Spanien und Frankreich nötig, fügte er hinzu.

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Pierre-Christian Fink: Auf der Suche nach Adam Smith - Historiker zeigen: Der Vater der Ökonomie war kein Prediger des freien Marktes. Er suchte nach Werten

"Eine globalisierte Wirtschaftswelt verdrängt soziale Tugenden

Eigennutz, Mäßigung, Liebe, Gerechtigkeit, Mut, Hoffnung, Glaube: Wenn diese sieben Tugenden in einer Gesellschaft zusammenkämen, argumentiert McCloskey, dann wirke der Markt tatsächlich wie eine unsichtbare Hand, die individuelles Entscheidungen und gemeinschaftliches Wohl in Einklang bringt.
Klingt ein bisschen wie in der Bibel. Aber wann kommen diese sieben Tugenden schon einmal zusammen? Eine Gesellschaft ganz ohne skrupellose Geschäftemacher, korrupte Steuerbeamte und gierige Manager wird es wohl niemals geben. Deshalb lässt sich von der unsichtbaren Hand immer nur ironisch sprechen: Den gesellschaftlichen Idealzustand kann der Markt wohl nie erzeugen.
Aber er kann sich ihm nähern. Im großen Stil gelang dies zum ersten Mal im Großbritannien des 18. Jahrhunderts. Damals wurde Smith zum Augenzeugen, als die Werte in der Wirtschaft aufblühten. Die britischen Kaufleute seiner Zeit begegneten sich auf Augenhöhe, hielten in der Regel Wort, probierten neue Geschäftsideen aus. In einer solchen Gesellschaft konnte der Markt tatsächlich Gutes bewirken.
Hinter dieser Erfolgsgeschichte stand kein Naturgesetz, sie war abhängig von historischen Umständen und glücklichen Zufällen. Heute, so fürchtet McCloskey, drohten die Werte in westlichen Gesellschaften aus der Balance zu geraten. Der Eigennutz rücke in den Vordergrund. Denn anders als zu Smiths Zeit treiben die Wirtschaft heute nicht mehr ehrbare Kaufleute an, die sich untereinander kennen. Eher geben Konzerne den Ton an, deren verzweigte Lieferketten sich um den ganzen Globus winden. Wer letztlich auf der anderen Seite eines Geschäfts beteiligt ist, ist oft nicht mehr klar. Kein Wunder, dass in einer solch anonymen Wirtschaftswelt soziale Tugenden in den Hintergrund rücken.
Aber nicht nur die Globalisierung verändert die Wirtschaftskultur. Es ist auch die Wirtschaftswissenschaft, die ihren Forschungsgegenstand prägt. Generationen von Managern haben im Studium gelernt, Egoismus sei gut, weil die unsichtbare Hand alles zum Rechten wende. Diese einseitige Interpretation von Smith an wichtigen Universitäten könnte also auch jene Wertvorstellungen beschädigt haben, ohne die Smith zufolge eine Marktwirtschaft auf Dauer nicht funktionieren kann."

Aus: DIE ZEIT, Nr. 34, 14. August 2013, S. 25

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Donnerstag, 15. August 2013

stefan-niggemeier.de: Perlen von den Säuen

Jung von Matt, die Werbeagentur, die Gustl Mollath nach sieben Jahren in der Psychiatrie als erstes gleich wieder entmündigte. Die die Idee hatte, die Bekanntheit seines Gesichts und seines Schicksals auszubeuten und für die kommerziellen Zwecke eines Autovermieters zu benutzen. Die auch schon dafür verantwortlich war, aus der empörten Absage von Judith Holofernes an eine Werbung für die »Bild«-Zeitung eine Werbung für die »Bild«-Zeitung zu machen. Und die auf diese demonstrative Missachtung des erklärten Willen eines Menschen so stolz war, dass sie sie beim Art Directors Club erfolgreich für einen Preis einreichte. Diese sympathische Werbeagentur also hat vor zwei Jahren auch Anzeigenmotive für das Geschäft der Frau des Agenturinhabers entwickelt. Natalie von Matt verkauft darin »bedeutungsvolle Schmuckstücke«. Der Laden heißt »Nuts & Pearls«. »Nuts« bedeutet auf englisch auch »verrückt«, und so entwarfen die jungen Kreativen von Jung von Matt Anzeigenmotive, die psychisch Kranke zeigen. Anstaltskacheln, davor verzerrte Gesichter und Bling-Bling-Gehänge. Die Models nicht geschminkt, um ihre »Störungen« visuell deutlich zu machen.

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Montag, 12. August 2013

Jascha Jaworski: "10 Strategien der Manipulation" revisited - Wie können ganze Bevölkerungen gelenkt werden? - Im Internet kursiert eine geschlossene Auflistung von "10 Strategien der Manipulation". Gemeint sind Strategien zur Lenkung ganzer Bevölkerungen. Als Autor wird mancherorts ein gewisser Sylvain Timsit benannt, anderenorts endet eine Suche wiederum beim französischsprachigen interdisziplinären Journal Les cahiers psychologie politique und als Autor wird Noam Chomsky aufgeführt.

Diese Form systematischer Wissensanhäufung speziell zur Gesellschaftslenkung[7] war bereits zu Anfang des 20. Jhd. bekannt, so schrieb etwa einer der Begründer der PR-Industrie, Edward Bernays, in seinem Werk "Propaganda" von 1928[8]: Die bewusste und zielgerichtete Manipulation der Verhaltensweisen und Einstellungen der Massen ist ein wesentlicher Bestandteil demokratischer Gesellschaften. Organisationen, die im Verborgenen arbeiten, lenken die gesellschaftlichen Abläufe. Sie sind die eigentlichen Regierungen in unserem Land. Wir werden von Personen regiert, deren Namen wir noch nie gehört haben. Sie beeinflussen unsere Meinungen, unseren Geschmack, unsere Gedanken. Doch das ist nicht überraschend, dieser Zustand ist nur eine logische Folge der Struktur unserer Demokratie: Wenn viele Menschen möglichst reibungslos in einer Gesellschaft zusammenleben sollen, sind Steuerungsprozesse dieser Art unumgänglich.

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stelldirvoresgeht.wordpress.com: Elephantastische Einfälle.

Mittendrin im müden Massenwahn masochistisch- manipulierter Mechanismen.
Gewissenlose Gespenster. Ein gleichsam gesellschaftlich- geschaffener Ganztagskonsument.
Körperlos- korrupte Kaufkräfte konsumieren kampflos. Kapitulierende Kapitalerbringungmaschinen. Kein Kunde kritisiert.
Willenlose Wahnsinns-willkür warnt: „Wehe wenn jemand Widersand wagt"

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Freitag, 9. August 2013

Steffen Roski: Zwei Fragen an den Hamburger AfD-Kandidaten KayGottschalk

Hallo, Kay Gottschalk

Ich bin freier Journalist und habe zwei Fragen die AfD betreffend:

Wie beurteilen Sie die Schriften von Thilo Sarrazin?
Bleibt Kapitalismus nicht Kapitalismus - ob mit Euro oder mit DM? Wo bleibt da die „Alternative“?

Vielen Dank!

Mit besten Grüßen


Steffen Roski

Werner Rügemer: Die unterwanderte Demokratie - Der Marsch der Lobbyisten durch die Institutionen

Faktisch delegieren Konzerne wie Bertelsmann, Deutsche Bank, IBM, Fraport, BP, Lufthansa, EADS, Eon, Daimler, BASF, Price Waterhouse Coopers, Roland Berger, Morgan Stanley, Telekom und der Hauptverband der deutschen Bauindustrie ihre Manager auf diese Weise an die entscheidenden Schaltstellen, um öffentlich unbemerkt private Interessen durchzusetzen, und zwar innerhalb und in Komplizenschaft mit der staatlichen Verwaltung.[13] Vor einigen Jahren waren über 100 Leihmanager in acht Bundesministerien und im Bundeskanzleramt bekannt; möglicherweise hat sich ihre Zahl seither etwas verringert.

http://www.blaetter.de/archiv/jahrgaenge/2013/august/die-unterwanderte-demokratie

Dienstag, 6. August 2013

Steffen Roski: Diskussionsveranstaltung mit Inge Hannemann, Mitarbeiterin im "Jobcenter" Altona U 25, am 5. August 2013, Goldbekhaus, Hamburg

Hartz-IV muss weg!
Für eine menschenwürdige Grundsicherung

Inge Hannemann: "(Die Hartz-Gesetze) schränken die Grundrechte der Menschen ein und stellen somit eine in ihrem Kern demokratiefeindliche Gesetzgebung dar. Die Leistungsberechtigten sind erpressbar durch die Sanktionen. Sie dürfen ihre Stadt nicht verlassen, sie werden gezwungen, fast jeden Job anzunehmen. Der in der Verfassung festgeschriebene Sozialstaat wird durch Hartz-IV abgebaut, das betrifft uns alle - egal, ob wir erwerbslos sind oder erwerbstätig. Jeder dieser Einzelpunkte gefährdet die Errungenschaften des Grundgesetzes."
(Inge Hannemann im Interview mit "Klar - Zeitung der Fraktion DIE LINKE. im Bundestag", Nr. 29, Sommer 2013)

Das Arbeitslosengeld II - Kern der Hartz-IV-Gesetze - soll Menschen, die länger als 12 Monate arbeitslos sind, bzw. noch nie oder nur gering bezahlt erwerbstätig sein konnten, sowie ihren Fam,ilien das Überleben sichern - mehr nicht. Von Teilhabe am gesellschaftlichen und kulturellen Leben kann keine Rede sein. Der Zweck der sogenannten Jobcenter ist dabei nicht, den Menschen Arbeit zu vermitteln, sondern die Leistungen für Erwerbslose zu reduzieren. Das Ministerium für Arbeit und Soziales erwartet vor allem eines: "Wirtschaftlichkeit". So wird bei einer nicht unerheblichen Anzahl tatsächlich Hilfsbedürftiger weiter gekürzt und damit das gesetzlich bestimmte Existenzminimum unterschritten.

Diese dauerhafte Verletzung der menschlichen Würde wird verstärkt durch die Aberkennung von Grundrechten wie der Freizügigkeit und der freien Wahl des Berufes, was mit einem umfangreichen Sanktionskatalog durchgesetzt werden soll. Es gelte: Nicht Wirtschaftspolitik und -system seien Ursache der massenhaften Erwerbslosigkeit, sondern der Einzelne sei selber Schuld.

Diese Ideologie der "Eigenverantwortung" richtet sich gegen das Prinzip der Solidarität und damit gegen alle.

Die Hart-IV-Gesetzgebung ist zu überwinden zu Gunsten einer Grundsicherung, die allen Menschen ein Leben in Würde, die gesellschaftliche Teilhabe an der gemeinsamen Entwicklung von Demokratie, sozialer Gerechtigkeit und Kultur ermöglicht.

Inge Hannemann ist Mitarbeiterin im "Jobcenter" Altona und war dort bislang zuständig für junge Erwerbslose bis zu 25 Jahren. Sie gehört zu jenen Mitarbeiter_innen, die sich weigern, grundrechtsverletzende Sanktionen zu verhängen. Nachdem ihre Proteste intern ergebnislos verhallten, machte sie die systematische Entwürdigungs- und Restriktionspraxis öffentlich.

Inge Hannemann, rechts im Bild


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Montag, 5. August 2013

Ralph Boes: Der Weg des öffentlichen Widerstandes als Symbol gegen das Unrecht


Ein offener Brief an den Bundespräsidenten, die Bundeskanzlerin, die Bundesministerin für Arbeit und Soziales, an die zuständigen Obrigkeiten in den Arbeitsagenturen und jede Menge Öffentlichkeitsarbeit.

Überraschende Konsequenzen und Auseinandersetzung bleiben da nicht aus –
Bereits zweimal wurden inzwischen Sanktionen verhängt, die eine längere Hungerphase von Ralph Boes zur Folge hatten. Seine Intention: öffentich zu zeigen, was hundertausende von Menschen durch das Hartz-IV-System tagtäglich durchmachen müssen.

Berlin. August 2013.
Trotz der Tatsache, dass Ralph Boes für die Ablehnung einer Arbeit in einem Callcenter seit August zu 100% sanktioniert wird und ihm sowohl Wohnung und Krankenversicherung, als auch jede andere finanzielle Lebensgrundlage entzogen wurde, arbeitet er nach wie vor vollzeit-ehrenamtlich, um den Weg des öffentlichen Widerstandes als Symbol gegen das Unrecht weiter zu gehen.

Neben der Kandidatur zur Bundestagswahl 2013, mit der Boes durch die Forderung eines bedingungslosen Grundeinkommens einen längst überfälligen Paradigmenwechsel anstrebt, werden immer wieder Aktionen rund um das alt bekannte Thema des menschenrechtsverletzenden und verfassungswidrigen Hartz IV-Systems organisiert und umgesetzt. Auch der lang ersehnte Antrag zur Überprüfung der Vereinbarkeit der Sanktionsparagraphen in SGBII mit dem Grundgesetz ist ab jetzt online und kann somit frei verfügbar direkt als Klage beim Sozialgericht eingereicht werden.

Jobcenter Mitte, 01.08.2013.
Boes verbrennt öffentlich die schwer umrungene Eingliederungsvereinbarung und ist gleichzeitig bereits in der dritten Runde des Sanktionshungerns angelangt. Für ihn ist nach wie vor klar, dass der Kampf für Gerechtigkeit und Gleichberechtigung weiter gehen muss.

Wie genau das aussehen wird und wie es mitten im Bundestagswahlkampfs, anstrengenden bürokratischen Auseinandersetzungen und anderen politischen Aktionen weiter geht, wird sich in den nächsten Tagen herausstellen.


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S.P.O.N: Bildungspolitik - Studie entfacht Streit um Ganztagschulen

Dass der Ausbau von Ganztagsschulen schneller gehen soll, betonen so ziemlich alle politischen Kräfte. Die Frage ist nur: Wie? "Ein Rechtsanspruch ist der entscheidende Hebel für eine staatliche Investitionsoffensive", rät der Vorstand der Bertelsmann Stiftung, Jörg Dräger. Eine solche demonstrative Verpflichtung fordert nicht nur die SPD, sondern etwa auch der Deutsche Industrie- und Handelskammertag.

http://www.spiegel.de/schulspiegel/wissen/bertelsmann-stiftung-fordert-rechtsanspruch-auf-ganztagsschule-a-914848.html

Kommentar von Steffen Roski: Das Perfide an solchen und anderen Studien der Bertelsmann Stiftung: Es werden gesellschaftspolitisch scheinbar progressive Forderungen erhoben. Schaut man aber hinter die Kulissen, wird klar, dass die Bertelsmann AG an Wertschöpfung interessiert ist. Die Stiftung arbeitet als gemeinnützige Vorfeldorganisation des Konzerns. So auch bei den Ganztagsschulen: Die Bildungsprivatisierer üben politischen Druck aus, um die vollständige Inklusion aller schulpflichtigen Kinder den ganzen Tag über zu erreichen. Ist das Ziel realisiert, kommt der Konzern ins Spiel und bietet seine Dienstleistungen - von der Lehrer_innenausbildung über das Lernen mit dem iPad bis zum Wörterbuch - an. Leider ist die BRD kein Autonomer Staat, sondern ist diesen Konzerninteressen verpflichtet. Ergo: Marktkalkül in progressivem Gewand. Dagegen gilt es sich zur Wehr zu setzen.

buergerinitiative-grundeinkommen.de: Und klar ist auch, dass ich ab morgen wieder hungern werde.


Liebe Freunde,

wir waren gestern in Hamburg, wo über die Arbeitsstelle von Inge Hannemann verhandelt wurde.
Es ist total verrückt:
Vom Jobcenter wird ihr vorgeworfen, Sanktionen „nicht ordnungsgemäß verhängt“ zu haben.

Sie hatte zwar überdurchschnittliche Vermittlungsquoten, galt selbst in ihrem Amt als „unentbehrlich, überqualifiziert, momentan unterfordert“ - und wurde dort für eine Führungsposition empfohlen!!!

Sie hatte aber durchaus zufriedene „Kunden“ und keine Sanktionen gegen sie verhängt…
Dem neidgeifernden, sanktionsgeilen Lügensystem kann das naturgemäß nicht passen.
Und so kämpft man jetzt gegen sie wegen ihrer Menschlichkeit und wegen ihrer Courage, für diese Menschlichkeit auch offen einzutreten ...

Die MIT MIR beschäftigten Mitarbeiter meines Jobcenters werden indessenKEINE Probleme mit ihrem Arbeitgeber haben !!!

Für die Ablehnung einer Arbeit in einem Callcenter, diesmal zusätzlich vermittelt in einer Art und
Weise, die ich direkt für betrügerisch vermute, habe ich jetzt eine 100%-Sankion erhalten.

Ab dem 1. August habe ich
- keinerlei Geld mehr zum Leben,
- keine Krankenkasse
- und auch das Wohngeld ist gestrichen !!!

Wie ich die Sache insgesamt bewältigen werde, ist noch unklar.

Klar ist indessen, dass ich nicht nachgeben werde,
- weil mich solche Sanktionen nicht überzeugen können, anders über die Menschenrechts- und Verfassungswidrigkeit der Sanktionen zu denken, als ich es im Brandbrief und in jahrelanger Auseinandersetzung mit dem Amt und in der Öffentlichkeit immer wieder dargelegt habe
- und weil ich mit mir selbst und dem Sinn meiner ganzen Arbeit der letzen Jahre brechen müsste, wenn ich mich unterwerfen würde.

Und klar ist auch, dass ich ab morgen wieder hungern werde.

Vor dem Hintergrund der schon erteilten 100%-Sanktion erhält auch die für morgen anvisierteVerbrennung meines neuen Verwaltungsaktes eine verschärfte Bedeutung:
Im Sinne der Sanktionsgesetze gilt:
Da auch diese Aktion zu einer Sanktion führen wird und "in den Überschneidungsmonaten" von Sanktionen "die Minderungsbeiträge addiert" werden, wird dann wohl eine 200%ige Sanktion daraus.


Mit herzlichem Gruß
Euer Ralph



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bertelsmann.de: DIE BERTELSMANN UMWELTPOLITIK

Bertelsmann betrachtet den Schutz der Umwelt als integralen Bestandteil seiner unternehmerischen Verantwortung. Unsere Aktivitäten werden getragen vom Prinzip der nachhaltigen Entwicklung. Es ist unser Ziel, für künftige Generationen ein positives Vermächtnis zu schaffen und es zu erhalten. Wir streben nach: • Verantwortungsvollem Einsatz von natürlichen Ressourcen bei der Produktion und Distribution unserer Produkte und Dienstleistungen sowie • Gewährleistung einer umweltbewussten Materialbeschaffung. Dies gilt insbesondere für Materialien und Prozesse in der Beschaffung, Produktion, Aufbewahrung und Distribution von Printmedien, digitalen Inhalten, Speichermedien, TV- und Radiosendungen sowie Logistikdienstleistungen. Im Einklang mit unseren Aktivitäten setzen wir einen besonderen Fokus auf die verantwortungsbewusste Beschaffung, die Verwendung und den Transport von Papier. Um die Umweltverträglichkeit unserer Aktivitäten zu gewährleisten, streben wir eine verantwortungsvolle Nutzung von Energie, Wasser, Rohstoffen und Flächen an. Wir setzen uns dafür ein, schädliche Auswirkungen auf die Umwelt zu verringern. Unter Beachtung der jeweils gültigen Umweltgesetzgebung und darüber hinaus in Anerkennung der Bedeutung umweltrelevanter Fragen beabsichtigt Bertelsmann, seinen Beitrag zum Umweltschutz ständig zu überprüfen und zu verbessern. Seit 2009 messen und veröffentlichen wir alle 2 Jahre unsere Klimabilanz als Schlüsselindikator für die kontinuierliche Verbesserung unserer Leistungen für die Umwelt.

Kommentar von Steffen Roski: RTL abzuschaffen wäre ein erster Schritt echten Umweltschutzes!

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Sonntag, 4. August 2013

Kerstin Kohlenberg & Yassin Musharbash: Die gekaufte Wissenschaft - Unternehmen bestellen Studien, engagieren Professoren und finanzieren ganze Institute, die in ihrem Sinn forschen. An den Universitäten ist die Wirtschaft zu einer verborgenen Macht herangewachsen

„Sorgt das Urheberrecht dafür, dass ein Autor für die Anstrengung, ein Buch zu schreiben, eine gerechte Entlohnung erhält, oder schadet es der Wirtschaft, weil es innovative Internetfirmen behindert?
Sind komplizierte Wertpapiere, die im Ruf stehen, die Finanzkrise ausgelöst zu haben, gefährlich, oder lässt sich das Risiko kontrollieren?
Ist die Energiewende richtig, oder macht sie unseren Strom zu teuer?
Ist Kaffee ungesund oder nicht?
So unterschiedlich diese Fragen sind, die moderne Wissenschaft beantwortet sie. Von ihren Erkenntnissen kann abhängen, ob der Bundestag ein Gesetz zur Reglementierung des Internets verabschiedet, ob die Energiewende in Verruf gerät und wie viel Kaffee die Deutschen trinken.
Solange es unparteiische Wissenschaftler sind, die diese Antworten geben, ist dagegen nichts einzuwenden. Was aber, wenn sich hinter den Wissenschaftlern in Wirklichkeit Unzernehmen verbergen? Wenn es bei all der Forschung nicht um die Wahrheit geht, sondern um Geld, um die Gewinne von Internetfirmen, Stromkonzernen, Kaffeehändlern und Banken?"

Aus: Die Zeit, Nr. 32, 1. August 2013, S. 13