Im Zusammenhang des Aufrufs zur Verteidigung der Demokratie hat der Schriftsteller T. C. Boyle eine Formulierung gefunden, die der heutigen Situation relativ nahekommt: «Während wir schliefen, haben die Maschinen die Welt übernommen, genau wie es die alten Science-Fiction-Filme voraussagten.» Statt «Maschinen» müsste man besser sagen: «Informationstechnologien» oder noch genauer: «das Informationsparadigma». Erst dann wird nämlich klar, warum unsere überkommenen Vorstellungen von Privatsphäre und der Politik, die zumindest in freiheitlichen Ländern diesen individuellen Raum zu schützen habe, unserer Zeit nicht mehr gerecht werden. Denn das Informationsparadigma löst die Privatheit ebenso auf wie das Individuum und die Regeln der herkömmlichen Politik. Dieses Paradigma hat eine ähnliche gesellschaftliche Wucht wie einstmals die Einführung der Geldwirtschaft. Denn es verändert unsere herkömmlichen Wahrnehmungen dadurch, dass die neue Währung der Information bisherige Konventionen ebenso sprengt wie das Geld, das die Grenzen zwischen Ständen relativiert und zuletzt aufgehoben hat.
Mein Blog befasst sich in einem umfassenden Sinn mit dem Verhältnis von Wissen, Wissenschaft und Gesellschaft. Ein besonderes Augenmerk richte ich dabei auf die Aktivitäten des Medien- und Dienstleistungskonzern Bertelsmann und der Bertelsmann Stiftung.
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