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regenwald.org: Deutsche Bank bringt Abholzung an die Börse

An die Vorstands-Vorsitzenden der Deutschen Bank Sehr geehrter Herr Jain, sehr geehrter Herr Fitschen, ich wende mich an Sie, da ein aktuelles Geschäft der Deutschen Bank meine Empörung hervorruft. Gerade ließen Sie über die Medien mitteilen, Sie wollten die Arbeitsweise Ihrer Bank zukünftig nachhaltiger gestalten. Doch Ihre Unterstützung für den weltgrößten Palmöl-Händler FELDA weist in eine andere Richtung. In wenigen Tagen findet der Börsengang der FELDA Global Holding Ventures an der Börse von Malaysia statt. Ihr Institut sitzt für diesen Börsengang mit im Emissionskonsortium. FELDA ist einer der größten Palmöl-Produzenten und größter Palmöl-Händler der Welt. Der Konzern hat schon in der Vergangenheit gezeigt, dass er keine Rücksicht auf soziale Rechte und den Schutz des tropischen Regenwaldes nimmt. Ich lehne Ihr Engagement für FELDA aus mehreren Gründen entschieden ab: Aus dem Geld des Börsengangs sollen neue riesige Landflächen in Indonesien und Afrika gekauft werden, um sie in Palmöl-Plantagen zu verwandeln. Diesen Plantagen wird Regenwald zum Opfer fallen. FELDA hat seit seiner Gründung bereits hunderttausende Hektar Wald gerodet, um dort Plantagen anzulegen. In Indonesien nennt die Weltnaturschutzunion IUCN eben diese Plantagen als die größte Gefahr für den dortigen Regenwald. Sollte im aktuellen Tempo dort weiter gerodet werden, so wird prognostiziert, dass bis 2020 alle verbliebenen Regenwaldgebiete Indonesiens verschwunden sein werden. Mit Ihrem Engagement ist Ihr Institut mitverantwortlich für die Folgen des Handelns von FELDA. Ich denke hierbei nicht nur an die gravierenden Folgen für das Weltklima, sondern auch an den Verlust von Ökosystemen und Biodiversität von unvergleichlichem Wert. In Afrika gab es in den vergangenen Jahren im steigenden Ausmaß Probleme mit Landgrabbing. Wenn sich FELDA in absehbarer Zeit dort auf Suche nach Ländereien für neue Plantagen macht, wird das auch dort unweigerlich mit einer Bedrohung von Kleinbauern und Regenwaldzerstörung einhergehen. Ich fordere Sie hiermit auf, Ihren eigenen Worten Taten folgen zu lassen und sich von der Unterstützung FELDAs zu distanzieren. Für die Zukunft erwarte ich, dass Ihr Institut mögliche Geschäfte genau auf ökologische und soziale Folgen prüft. In Fällen wie dem vorliegenden darf das Geschäft aufgrund der schwerwiegenden Folgen für Natur und Klima nicht angenommen werden! Mit freundlichen Grüßen

Freitag, 22. Juni 2012

Natürlich ist auch die Bertelsmann Stiftung an Bord: Acht deutsche Stiftungen gründen Rat für Kulturelle Bildung


1,5 Millionen Euro zur Verbesserung der Qualität von kultureller Bildung in Deutschland
Essen/Berlin, 22. Juni 2012. Acht deutsche Stiftungen haben heute den Rat für Kulturelle Bildung gegründet. Das unabhängige Expertengremium hat zum Ziel, den Stellenwert und die Qualität von kultureller Bildung in Deutschland zu erhöhen und diese nachhaltig in den Bildungsstrukturen zu verankern. Insgesamt stellt der von der Stiftung Mercator initiierte Stiftungsverbund dafür in den kommenden drei Jahren rund 1,5 Millionen Euro zur Verfügung. Der Initiative gehören an: die Altana Kulturstiftung gemeinnützige GmbH, dieBertelsmann Stiftung, die Deutsche Bank Stiftung, die Körber-Stiftung, die PwC-Stiftung, die Siemens Stiftung, die Stiftung Mercator und die Vodafone Stiftung.

Die zentrale Aufgabe des Rates wird darin bestehen, die aktuelle Situation der kulturellen Bildung im politischen wie auch im bildungstheoretischen und bildungspraktischen Raum in Deutschland zu analysieren und zu bewerten. Zu diesem Zweck wird er Studien, Expertisen und Forschungsprojekte in Auftrag geben und die Ergebnisse in seinem jährlich erscheinenden Gutachten zusammenfassen. Dem Rat werden bis zu 13 Vertreter aus Wissenschaft, Kunst und Kultur angehören.

"Bund, Länder und Kommunen haben die Bedeutung von kultureller Bildung für die gesellschaftliche und wirtschaftliche Zukunftsfähigkeit erkannt", so Winfried Kneip, Leiter des Kompetenzzentrums Bildung der Stiftung Mercator und Sprecher des Stiftungskonsortiums. "Dies bestätigt auch der in wenigen Tagen erscheinende Bildungsbericht des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, der sich schwerpunktmäßig diesem Thema widmet. Trotzdem fehlt es nach wie vor an einer zuverlässigen Verankerung kultureller Bildung im deutschen Bildungssystem. Und es fehlte bislang im politischen und wissenschaftlichen Diskurs ein unabhängiges Gremium, das die Lage und die Qualität kultureller Bildung umfassend bewerten und darauf aufbauend fundierte Expertisen erstellen kann." Der neu gegründete Rat soll diese Lücke schließen, belastbare Daten und Studien zu Qualität und Wirkungen von kultureller Bildung entwickeln und sich dafür einsetzen, dass diese selbstverständlicher Teil von Bildung wird. Ein weiteres Ziel ist, für die Aktivitäten der Protagonisten im Feld - zu denen auch die Stiftungen selbst gehören - Handlungsempfehlungen zu generieren und damit zur qualitativen Optimierung von Projekten und Programmen im Bereich der kulturellen Bildung beizutragen.

Der Rat für Kulturelle Bildung, dessen Geschäftsstelle in Essen angesiedelt werden soll, wird Anfang November zu einer konstituierenden Sitzung zusammenkommen und über die wichtigsten Themen für die erste dreijährige Amtsperiode sowie für das erste Jahresgutachten beraten.

Über den Rat für Kulturelle Bildung:

Der Rat für Kulturelle Bildung geht auf eine Initiative der Stiftung Mercator zurück. Der Initiative gehören an: die Altana Kulturstiftung gemeinnützige GmbH, die BertelsmannStiftung, die Deutsche Bank Stiftung, die Körber-Stiftung, die PwC-Stiftung, die Siemens Stiftung, die Stiftung Mercator und die Vodafone Stiftung. Aufgabe des unabhängigen Expertengremiums ist es, den Stellenwert und die Qualität von kultureller Bildung in Deutschland zu erhöhen und kulturelle Bildung nachhaltig in den Bildungsstrukturen zu verankern. Die Ergebnisse seiner Arbeit werden in einem jährlich erscheinenden Gutachten veröffentlicht.
Bei Fragen sprechen Sie uns gerne an:
Daniel Laprell
Kommunikationsmanager
Stiftung Mercator
Tel.: 0201-24522-841

Bertelsmann als Bildungsprivatisierer: In Deutschland, Europa, den Vereinigten Staaten, überall


Gütersloh/San Francisco, 21.06.2012

Bertelsmann steigt über Education-Fonds bei US-Bildungsanbieter
UniversityNow ein

   Digitale Low-Cost-Studiengänge im Fokus
   Kalifornisches Ameritas College für Hispanics startet Einschreibung

Bertelsmann ist über seinen Education-Fonds University Ventures in ein
weiteres, stark wachsendes Bildungsunternehmen in den USA eingestiegen.
Der Fonds investierte aus Eigenmitteln und Direktinvestments der Partner
einen zweistelligen Millionen-Dollar-Betrag in UniversityNow
(www.unow.com), einen in San Francisco beheimateten Anbieter innovativer
Online-Bildungsangebote. Mit der eigenen New Charter University
(www.new.edu) und Partnerprogrammen hat es sich UniversityNow zum Ziel
gesetzt, qualitativ anspruchsvolle Online-Studiengänge zu geringen
Kosten einem breitem Publikum zugänglich zu machen. Die Studiengänge der
New Charter University, die zeitlich flexibel und damit nicht
semestergebunden absolviert werden können, enden mit landesweit
anerkannten US-Abschlüssen.

Thomas Hesse, Vorstand für Unternehmensentwicklung und Neugeschäfte der
Bertelsmann AG, erklärte: „Der Markt für Education-Angebote ist
international stark in Bewegung, getrieben durch Megatrends wie
Digitalisierung, Globalisierung und die weltweit wachsende Nachfrage
nach Bildung. UniversityNow bietet Studierenden und Hochschulen einen
klaren Mehrwert, offeriert also ein sehr relevantes Produkt und passt
damit perfekt in das wachsende Portfolio unseres Fonds.“

UniversityNow setzt auf preisbewusste Erwachsene, die zeitlich
selbstbestimmt und gegebenenfalls berufsbegleitend einen anerkannten
Hochschulabschluss erwerben möchten. Angesichts der angespannten Lage
auf dem US-Arbeitsmarkt und der stetig steigenden Verschuldung
amerikanischer Haushalte für Studienkredite ist dieses Angebot besonders
attraktiv.

Gute Fortschritte machen die beiden ersten Investments von University
Ventures in den USA: In Kalifornien gründete der Fonds zusammen mit der
renommierten Privatuniversität Brandman eine neue Hochschule, um den
Zugang der hispanischen Bevölkerung zu höherer Bildung zu verbessern.
Das Ameritas College der Brandman University
(www.ameritas.brandman.edu), das speziell zugeschnittene bilinguale
Studiengänge und anerkannte Abschlüsse bietet, startete dieser Tage mit
der Einschreibung an vier Standorten in Südkalifornien.

University Ventures hatte zuvor bereits den US-Dienstleister Synergis
Education (www.synergiseducation.com) gegründet, der Partnerschaften mit
Hochschulen eingeht, um diese beim Aufbau hochwertiger Studienangebote
zu unterstützen – sowohl online als auch Campus-basiert. Synergis
Education konnte mit dem Paine College im US-Bundesstaat Georgia und der
Cornerstone University in Michigan erste Partner gewinnen. Die
akademischen Inhalte und die Vergabe der Abschlüsse fallen dabei stets
in die Zuständigkeit der Hochschule; Synergis Education koordiniert die
Bereitstellung der Lerninhalte, die Betreuung der
Online-Studienplattform sowie das Hochschulmarketing einschließlich der
Akquise neuer Studenten.

Bertelsmann ist Ankerinvestor des University Ventures Fonds, der
zusammen mit weiteren namhaften Geldgebern und
Unternehmerpersönlichkeiten im Education-Bereich gegründet wurde, um in
Partnerschaft mit führenden Hochschulen innovative Bildungsangebote in
Europa und den USA zu lancieren. Der Fonds verfügt über eine
Kapitalausstattung von gut 100 Mio. US-Dollar, agiert aber auch mit
Direktinvestments der Partner.

Über die Bertelsmann AG
Bertelsmann ist ein internationales Medienunternehmen, das mit den
Kerngeschäften Fernsehen
(RTL Group), Buch (Random House), Zeitschriften (Gruner + Jahr) und
Dienstleistungen (Arvato) in rund 50 Ländern der Welt aktiv ist. Mit
mehr als 100.000 Mitarbeitern erzielte das Unternehmen im Geschäftsjahr
2011 einen Umsatz von 15,3 Mrd. Euro. Bertelsmann steht dabei für
Kreativität und Unternehmergeist. Diese Kombination ermöglicht die
Schaffung erstklassiger Medien- und Kommunikationsangebote, die Menschen
auf der ganzen Welt begeistern und Kunden innovative Lösungen aufzeigen.

Über University Ventures
University Ventures (UV) ist die erste Investmentgesellschaft mit Fokus
allein auf dem globalen akademischen Bildungssektor. Das
Fonds-Management folgt dabei einer differenzierten Strategie, die auf
“Wandel von innen“ setzt. University Ventures geht Partnerschaften mit
führenden Hochschulen ein, um mit Hilfe privaten Kapitals qualitativ
hochwertige Programme zu entwickeln, die sich an wesentlichen
wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bedürfnissen in diesem Bereich
ausrichten. UV will auf diesem Wege neue Standards für Studienerfolge
setzen und maßgeblich zur Ausgestaltung der nächsten Generation
akademischer Bildungseinrichtungen beitragen.

Für Rückfragen:

Bertelsmann AG
Andreas Grafemeyer
Leiter Medien- und Wirtschaftsinformation
Tel.: 0 52 41 – 80 24 66

University Ventures
Steve Shapiro
CSG public relations

RPO-Leser/in springrole: iPad: Viel mehr als bloß Schulbuch-Ersatz!


Die Nutzung des iPad im Schulalltag sollte nicht nur auf den Ersatz von Schulbüchern beschränkt werden. Die Möglichkeiten des iPad bieten viel mehr! 
Interessant wird der Nutzen des iPad erst dann, wenn nicht einfach der Inhalt der Schulbücher kopiert, sondern wenn dieser Inhalt auch neu aufbereitet wird. 
Als gutes Beispiel sei hier das Buch „Life on Earth“ des amerikanischen Insektenforschers und Biologen Edward O. Wilson genannt (eine Vorschau des Buches ist im iBooks-Store kostenlos erhältlich; der Gesamtpreis beträgt sogar nur 1,99 EUR). An diesem Buch werden die fantastischen Möglichkeiten von digitalen Büchern sehr deutlich, die ich persönlich während meiner Schulzeit sehr vermisst habe - weil diese Möglichkeiten mit Hilfe von Printmedien ganz einfach nicht umgesetzt werden können. 
Der wichtigste Vorteil der digitalen Bücher wird am o.g. Beispiel schnell deutlich: Bücher werden interaktiv! Die Zeit der langen Texte, öden Zeichnungen und winzigen Bildchen ist vorbei. Stattdessen erstrahlen Bücher mit ganzen Fotoalben, deren Einzelbilder entweder auf der Buchseite selbst, oder sogar im Vollbildmodus angezeigt und vergrößert werden können. Komplexe Sachverhalte können durch Videos untermauert werden, die direkt in das Buch integriert werden. Interaktive 3D-Grafiken helfen dabei, den Unterrichtsinhalt zu erleben und so besser zu begreifen. Und dabei sind diese Grafiken nicht auf oftmals langweilige Diagramme o.ä. beschränkt, sondern verbinden Bild, Video und Ton so, dass ganze Unterrichtsinhalte schrittweise dargestellt werden, wie beispielsweise die schrittweise Entwicklung von Insekten. All diese Dinge können passend zum Text an richtiger Stelle eingefügt und daher gezielt eingesetzt werden. 

Ohne Frage hat auch das iPad Grenzen. Diese werden jedem deutlich, der sein iPad ein paar Tage in der Schule nutzt. Aufgaben im Mathematikunterricht, in Physik, Chemie usw. sind per Hand immer noch viel einfacher und schneller zu bearbeiten, als auf dem iPad. Dieses Problem kennt jeder Schüler aber auch schon vom PC (Microsoft Office, etc.), wo jede einzugebende Formel per umständlichem Formeleditor zur Tortur wird. In Unterrichtsfächern, in denen häufig komplexe Formeln und Matrizen gebraucht werden, ist das iPad also in der Aufzeichnung dieser Daten ebenso wenig hilfreich, wie jeder herkömmliche Desktop-Computer. Der Nutzen des iPad liegt im Fach Mathematik (u.ä.) jedoch weniger in der Aufzeichnung der Daten, als vielmehr in der grafischen Darstellung einzelner Probleme. 
Im Folgenden seien nur ein paar wenige Beispiele genannt: Die kostenlose App „f(x) Math“ von Euclidus bereitet beispielsweise den Lösungsweg von Gleichungen grafisch auf und zeigt schrittweise den richtigen Lösungsweg einzelner Aufgaben. Die App ist hierbei nicht auf simple Addition und Subtraktion beschränkt, sondern kann beispielsweise auch trigonometrische Funktionen und sogar Integrale lösen. Ein Upgrade auf die Premiumversion (7,99 EUR) ermöglicht sogar die Eingabe eigener Aufgaben und ermöglicht dem Schüler somit die Überprüfung seiner Lösung, oder zeigt, wo er noch Fehler macht. Auf diese Selbsthilfe ist man als Schüler - wie ich aus eigener Erfahrung leider oft genug feststellen musste - in Zeiten, wo 30 Schüler von nur einer Lehrkraft unterrichtet werden, leider sehr oft angewiesen - und dabei helfen solch anspruchsvolle Apps dabei, den richtigen Lösungsweg zu finden. 
Die App „Scientific Graphing Calculator“ von William Jockusch (1,59 EUR) errechnet sowohl die Lösung von Aufgaben, erstellt zusätzlich aber auch Funktionsgraphen und fügt diese in ein Koordinatensystem ein. Es ist auch möglich, mehrere Graphen auf einer Arbeitsfläche darzustellen und diese somit zu vergleichen. Das Problem von zu wenig Platz, um Koordinatensysteme in geeignetem Maßstab im DIN A4-Heft darzustellen, gehört hiermit der Vergangenheit an: Es ist sowohl möglich, den Graphen in seiner Gesamtheit zu betrachten, als auch (durch einfaches Auf- und Zuziehen mit zwei Fingern) in bestimmte Bereiche des Graphen hinein zu zoomen, um sich beispielsweise Wendepunkte genauer anzusehen. Die eingeschränkte kostenlose Version der App „Free Graphing Calculator“ sollte für den Schulgebrauch sogar ausreichen. 
Am Beispiel Mathematik wird sehr schnell deutlich, dass das iPad die „analoge Schule“ (noch) nicht vollständig ersetzen kann, wenn es darum geht, eine komplexe Aufgabe zu lösen - aber das sollte auch nicht das Ziel sein. Das iPad sollte vielmehr dabei unterstützen, die Lösung der Aufgabe zu finden, indem Aufgaben grafisch dargestellt und Lösungswege schrittweise grafisch aufgezeigt werden. Im Gegensatz zu den “Hieroglyphen in alten Mathematikbüchern“ sind diese Darstellungen einfach zu verstehen und daher verständlich für jeden Schüler. 

Wenn wir nun noch einen Schritt weiter gehen wollen: Wie wäre es, derartige Apps in unsere „neuen Schulbücher“ zu integrieren? Wenn der Schüler bei einer Aufgabe nicht weiter weiß, erhält er interaktive Tipps, die ihn durch Hinweise zur richtigen Lösung führen, indem beispielsweise der Funktionsgraphe oder wichtige Rechenregeln anzeigt werden, die zur Lösung der Aufgabe nötig sind. Und wie wäre es, wenn der Schüler diejenigen Hilfestellungen, die ihm zu Lösung der Aufgabe gefehlt hatten (z.B. wichtige Formeln), direkt mit einem Klick markieren würde; und wenn diese Markierungen bei Bedarf zu passenden Übungsaufgaben führen, die der Schüler zu Hause wiederholen kann, um den fehlenden Stoff gezielt nachzuarbeiten? Wie Sie sehen, sind die Möglichkeiten eines „Schulbuch 2.0“ längst noch nicht ausgeschöpft! 
Wie Ihnen vielleicht auch schon aufgefallen ist, sind alle hier beschriebenen Apps und Bücher noch immer nur in englischer Sprache erhältlich . Hier müssen deutsche Verlage endlich umdenken und ihr Angebot nachrüsten. Ein erster Ansatzpunkt ist eine eigene App als Alternative zu iBooks, die einige Verlage planen, wobei fraglich ist, inwieweit diese Bücher derart interaktiv gestaltet sind, wie die iBooks-Beispiele (genaueres ist unter http://www.maclife.de/iphone-ipod/ipad/deutsche-schulbuchverlage-kuendigen-alternative-zu-ibooks nachzulesen). All die Mühe der verschiedenen Anbieter, in unterschiedliche Buchformate zu investieren, bringt jedoch wieder einmal das Problem mit sich, das die Medien nicht plattformübergreifend kompatibel sind - Amazon-Bücher laufen nur auf dem Kindle, iBooks-Bücher nur auf dem iPad. Sinnvoll ist daher nur ein einheitlicher Standard, der auf jedem Gerät funktioniert. Das größte Problem hierbei wird sein, dass andere Geräte technisch noch nicht mit dem iPad mithalten können. Der berührungsempfindliche Bildschirm des iPad ist noch immer ungeschlagener Spitzenreiter unter den Touchscreen-Geräten. Da dies natürlich nur meine subjektive Meinung ist (,da ich tatsächlich kein besseres Gerät finden konnte), sollte zumindest an der Möglichkeit festgehalten werden, neue Schulbücher nicht allein auf iPad, iPhone und iPod zu verbannen. Eine Monopolstellung von Apple kann gerade in Sachen Bildung niemand gebrauchen und verlangt daher auch ein Umdenken des Unternehmens in Cupertino, zumindest sein Bildungsangebot frei (d.h. plattformunabhängig) zur Verfügung zu stellen, indem Standards verwendet und akzeptiert werden. Offensichtlich ist aber auch, dass andere Anbieter zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht mit dem Angebot von Apple mithalten können. 
Beispielsweise gibt es noch den Dienst „iTunes U“, mit dessen Hilfe Schulen und Universitäten Lerninhalte unter ihren Schülern und Studenten verbreiten können; beispielsweise Vorlesungen und zum Thema passende Arbeitsmaterialien. 

Meiner Meinung nach ist auch der, im Vergleich mit vergleichbaren Geräten, recht hohe Preis des iPad gerechtfertigt. Bei mir hat das iPad den Computer nahezu vollständig ersetzt. Texte, Briefe und Co werden mit der Apple eigenen App „Pages“ (7,99 EUR) erstellt, Tabellen entweder ebenfalls mit Pages, bei komplexeren Dingen (d.h. Wenn-Dann-Formeln etc.) mit Apple's „Numbers“ (7,99 EUR). Präsentationen erstelle ich mit „Keynote“ (7,99 EUR) und erziele hiermit einfacher und schneller ein besseres Ergebnis, als ich jemals mit anderen Programmen erreichen konnte. Man erhält also ein komplettes Software-Paket für unter 25 Euro, welches sich gegenüber seiner „großen Geschwistern“ keinesfalls schämen muss: Alle wichtigen Funktionen werden voll abgedeckt. Ein weiteres Highlight des iPad ist die einfache Verbindung bei Präsentationen mit dem Beamer: Ich benötige lediglich einen Zusatzadapter (29 EUR), der das Ausgangssignal des iPad in das Eingangssignal des Beamers umwandelt. Somit entfällt die kostenintensive Wartung der Schul-Notebooks, die meistens ohnehin entweder garnicht funktionieren, oder nicht mit den aktuellen Office-Formaten kompatibel sind. Es sind keine Einstellungen nötig, es gibt keine „auf externem Monitor anzeigen“-Quälerei, die dann aus irgendwelchen Gründen doch nicht funktioniert, sondern lediglich das Einstecken eines einzigen Adapters. Aufgabe der Schulen wäre es hierbei, diese Zusatzadapter bei Schülervorträgen zur Verfügung zu stellen. Ebenso ist eine Remote-Fernbedienung (19 EUR) hilfreich, damit der Referent sich während der Präsentation frei im Raum bewegen kann. Für die „Generation iPod“ ist vielleicht wichtig zu wissen, dass diese Remote-Funktion auch durch jeden iPod touch übernommen werden kann. 

Eine weitere wichtige Aufgabe ist das Empfangen und Senden von E-Mails, welche standardmäßig mit Hilfe der App „Mail“ in jedem iPad erledigt wird. In Mails angezeigte Termine können mit einem Klick in den iPad-internen Kalender eingefügt werden (z.B. Hausaufgaben, die bis zu einem bestimmten Zeitpunkt erledigt sein sollen). Bilder und andere Dokumente (pdf; Word-, Excel- und Powerpoint-Dateien; Pages, Numbers, Keynote; u.v.m.) können ganz einfach aus Mails in andere Apps kopiert werden, in denen diese dann bearbeitet werden können. Für mich war beispielsweise die App „Good Reader“ von Good.iWare Ltd. (3,99 EUR) sehr nützlich, da man hiermit die Möglichkeit hat, in Dokumenten Notizen hinzuzufügen oder wichtige Textstellen zu markieren - Dies funktioniert sogar bei Unterrichtsmaterial, die im Original nur als Kopie auf Papier verfügbar sind, indem man diese ganz einfach scannt oder fotografiert. Viele aktuelle Drucker und Scanner können heute sogar schon drahtlos mit dem iPad verbunden werden, sodass der Umweg über den PC gänzlich entfällt. 
Ebenso ersetzt das iPad den PC in Sachen Internet. Wie Steve Jobs bei der Präsentation der ersten Generation des iPad warb, befindet sich tatsächlich das Internet „in your hands.“ Ob Online-Banking, RP-Online, Facebook, Skype, Ebay, Amzon, Wikipedia, Youtube oder Google: Mit einem Klick ist das iPad einsatzbereit, mit wenigen weiteren „Touches“ die aktuellen Statusmeldungen unserer Facebook-Freunde gelesen werden. Diese Dinge sind in der Schule natürlich völlig fehl am Platz, zeigen jedoch auch, dass das iPad nicht nach der Schulzeit nutzlos wird, sondern in vielen Bereichen weiter verwendet werden kann. Kritiker, die der Meinung sind, diese Funktionen lenken stark vom Lernen ab kann ich beruhigen, da jeder einigermaßen verantwortungsvolle Schüler durchaus zwischen Schule und Freizeit unterscheiden kann. Und wenn wir mal ehrlich sind: Das Problem der Ablenkung entsteht ohnehin erst dann, wenn Unterricht langweilig präsentiert und einfallslos vorgetragen wird. Früher spielten wir Skat oder strickten Schals im Unterricht, heute liegt die Beschäftigung eben in anderen Bereichen, wie Smartphones und Co. Und jeder weiß aus eigener Erfahrung: Ein engagierter Lehrer, der nicht lustlos in ausgewaschenem Rollkragen-Pullover vor seiner Klasse steht und wahllos Aufgaben zur Bearbeitung in den Raum wirft, wird ernst genommen, ihm wird zugehört und es wird mit Spaß mitgearbeitet! 

Natürlich gibt es wohl noch etliche Möglichkeiten und Vorteile zum Thema „iPad im Unterricht“, die ich hier nicht genannt habe. Wir dürfen bei all diesen Vorteilen jedoch nicht vergessen, dass die Anschaffung dieser Geräte nicht für jede Familie möglich ist. Solange hier kein fairer Weg gefunden wird, sehe ich eine Umstrukturierung der Schulen unmöglich. Zu Beachten ist hierbei jedoch auch, dass das iPad den Heimcomputer tatsächlich ersetzen kann und daher nicht beide Geräte zwingend notwendig sind. Ich persönlich würde mich aufgrund der flexiblen Einsatzweise von Tablet-Computern tatsächlich eher für diesen entscheiden und nicht für Desktop-PC oder Notebook. Wenn die Hürde der Finanzierung genommen ist und wenn dann auch Lehrer/innen sich für eine Wandlung der Schule begeistern können - d.h. auch selbst Projekte, wie eigene eBooks und Videos erstellen - sehe ich im iPad eine Möglichkeit, den Schulalltag um einiges interessanter zu gestalten. Unterrichtsinhalte werden endlich greifbar! 
Auch ausfallende Stunden können mit Aufgabenstellungen des Lehrers, die dieser per Mail verschicken kann, selbstständig überbrückt werden; Lehrer haben die Möglichkeit, Dokumente und andere Unterrichtsinhalte allen Schülern bereit zu stellen. 

Es gilt also abzuwarten, welche Ideen die Schulbuchverlage in Deutschland tatsächlich umsetzen und vor allem, ob die Inhalte dieser Bücher tatsächlich einen erheblichen Fortschritt darstellen - oder lediglich Kopien der Printmedien sind!? Die Programmierung von 3D-Grafiken u.ä. kann wohl nicht von jedem Lehrer verlangt werden und daher wird eine Wandlung der Schule nur in enger Zusammenarbeit mit den Verlagen möglich sein. Wenn die Umsetzung stimmt, werden wohl auch Preise, die mit denen der Printversionen vergleichbar sind, akzeptabel werden. Ein weiterer Schritt wäre dann vielleicht noch eine Art „Schul-Lizenz“, d.h. ein Festpreis, der von Schulen jährlich gezahlt wird und mit dem es allen Schülern dieser Schule möglich ist, die benötigten Bücher kostenfrei zu laden. Bis dahin ist es wohl noch ein langer Weg, aber hoffen darf man ja wohl noch... 
Wichtig ist es daher zuerst einmal, das Interesse, an einer vernünftigen Umsetzung seitens der Verlage, zu zeigen und da helfen Pilotprojekte, wie in dem Beitrag über mir beschrieben, wohl am allermeisten!!!

Vorsitzender Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft: Fiskalvertrag


Vorsitzender  Vereinte  Dienstleistungsgewerkschaft 


Bundesverwaltung 
An alle Abgeordneten des 
Deutschen Bundestages 
 

 
Fiskalvertrag 
 
Sehr geehrte Damen, sehr geehrte Herren,  
 
der unbefristete europäische Rettungsschirm (ESM) und der Vertrag vom 2. März 2012 
über Stabilität, Koordinierung und Steuerung in der Wirtschafts- und Währungsunion 
(Fiskalvertrag) sollen in Kürze im Bundestag und Bundesrat beschlossen werden. Die 
Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di sieht insbesondere im dem Fiskalvertrag 
ein Instrument, das die Demokratie schwächt, ökonomisch schädlich und sozial unver
träglich ist. 
 
Wir fordern Sie auf, dem Fiskalpakt nicht zuzustimmen. In dem als Anlage beigefügten 
Text begründen wir unsere Abstimmungsempfehlung. 
 
 
Mit freundlichen Grüßen 
 
Frank Bsirske 
 
ANLAGE

Frank.Bsirske@verdi.de            
www.verdi.de            
 1 
 
Der Fiskalvertrag schadet der Demokratie 
 
Der Fiskalvertrag sieht keine Kündigungsklausel vor. Einzelnen Mitgliedstaaten ist es nicht möglich, den Vertrag einseitig zu kündigen - auch nicht mit einer verfassungsändernden Mehrheit im Parlament - er muss einstimmig von allen Mitgliedstaaten aufgehoben oder geändert werden. Somit erhält der Fiskalpakt eine Art von Ewigkeitsgarantie, die die Souveränität der Staaten unterhöhlt.  
 
Der Fiskalpakt schränkt das "Königsrecht" der Parlamente – das Recht, den eigenen  
Haushalt zu gestalten – massiv ein und überträgt staatliche Rechte auf die nicht gewählte 
EU-Kommission. Das Haushaltsrecht ist auch deshalb so zentral für die Handlungsfähigkeit der Gebietskörperschaften und sozialen Sicherungssysteme eines Staates, weil die Einnahmen und Ausgaben maßgeblich für die Ausgestaltung der öffentlichen Daseinsvorsorge sind. 
 
Das nationale Haushaltsrecht wird sowohl durch die Einführung einer im Vergleich zur  
deutschen Regelung erweiterten Schuldenbremse, als auch durch automatische Korrekturmechanismen beschnitten. Die angemessene Umsetzung der Schuldenbremse in nationales Recht wird vom  Europäischen Gerichtshof (EuGH) überprüft und die Mitgliedstaaten sind  verpflichtet, sich gegenseitig zu verklagen. Die nicht demokratisch gewählte Europäische Kommission erhält Mitspracherechte: Alle Länder, deren Neuverschuldung über drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) oder deren Schulden über 60 Prozent des BIP liegen, müssen ihre Haushaltsgrundsätze künftig von der Kommission genehmigen lassen, damit wird der EU-Kommission ein Veto-Recht bezogen auf nationalstaatliche Maßnahmen eingeräumt.  
 
Der Fiskalpakt erhöht den Konsolidierungsdruck für Länder und Kommunen  

Der Fiskalvertrag verpflichtet die Unterzeichnerstaaten, die Schuldenbremse ein Jahr nach Unterzeichnung in nationales Recht umzusetzen. Dann gilt der neue Rechtsrahmen sofort. Die deutsche Schuldenbremse muss hingegen vom Bund ab dem Haushaltsjahr 2016 und von den Ländern erst ab 2020 eingehalten werden. Der Europäische Fiskalpakt führt folglich zu einem erhöhten Konsolidierungsbedarf für die Länderhaushalte. 
 
Während die deutsche Schuldenbremse sich nur auf Bund und Länder bezieht, sind beim 
Fiskalvertrag auch die Gemeinden und Sozialversicherungsträger inklusive der Nebenhaushalte einbezogen. Dadurch entstehen zusätzliche Belastungen für die Städte und Gemeinden. 
 
Der Fiskalvertrag ist ökonomisch schädlich 
 
Der Europäische Fiskalpakt bekämpft nicht die Ursachen der Schuldenkrise. Die europäi-
schen Schuldenberge sind nicht durch laxe Haushaltspolitik entstanden. Vor der großen  
Finanzmarktkrise stiegen in der Mehrzahl der EU-Länder die Staatsausgaben schwächer als das Sozialprodukt. Folglich schrumpften dort die Staatsquoten. In den heutigen Krisenländern Irland, Spanien und Italien sank sogar die Schuldenlast. Erst der Kollaps der Finanzmärkte ließ die Schulden europaweit explodieren. Die Bankenrettung machte aus privaten Schulden im Handumdrehen öffentliche Schulden. Die Schuldenquote des Eurolands kletterte von rund  66 Prozent auf über 85 Prozent. 2 
 
 
Der Fiskalpakt zielt darauf ab, öffentliche Ausgaben ohne Neuverschuldung zu finanzieren. Die Steuereinnahmen sollen künftig die Ausgabenhöhe bestimmen. In einer robust wachsenden Volkswirtschaft mit sprudelnden Steuereinnahmen kann dieses Ziel erreicht werden. Ein solcher Zustand ist aber nicht die Regel. Wenn die Wirtschaft schrumpft und der Staat versucht, den sinkenden Steuereinnahmen hinterher zu sparen, dann beschleunigt sich die wirtschaftliche Talfahrt. Der Fiskalpakt ignoriert den engen Zusammenhang von Staatsausgaben und Konjunktur. Staatsausgaben sind immer auch Einnahmen der Unternehmen und der Privathaushalte. Wenn der Staat zum falschen Zeitpunkt kürzt, dann verlieren Firmen Aufträge und drosseln die Produktion. Zudem haben Transferempfänger dann weniger Geld. Im Aufschwung ist dieser Nachfrageentzug verkraftbar, im Abschwung verschärft er den Absturz. Dann sinken Wachstum und Steuereinnahmen, Arbeitslosigkeit und Schulden steigen. 
 
Die neue Schuldenabbauregel – wirkt prozyklisch. Der Fiskalpakt schreibt nicht niedrigere 
nominale Schulden vor, sondern niedrigere Schulden relativ zum Bruttoinlandsprodukt (BIP). Erlaubt ist zukünftig nur noch eine Schuldenquote in Höhe von 60 Prozent des BIP. Wenn das BIP in einer Rezession schrumpft, steigt automatisch das Verhältnis der Schulden zum BIP (die Schuldenquote). Auch wenn gar keine neuen Schulden aufgenommen werden. Die Schuldenabbauregel veranlasst die Finanzminister in einer Rezession zu sparen. Das würgt die Wirtschaft weiter ab.  
 
Darüber hinaus beschneidet der Fiskalpakt die öffentlichen Investitionen. Europas Finanzminister dürfen nicht mehr in Bildung, Gesundheit, Infrastruktur oder Umwelt investieren, wenn dadurch Schuldengrenzen verletzt werden. Selbst aus betriebswirtschaftlicher Sicht macht das keinen Sinn. Jedes Unternehmen nimmt wenn nötig einen Kredit auf, um zum Beispiel Investitionen zu tätigen. Die Investitionen schaffen dann Wachstum und ermöglichen die Tilgung der Kredite. Zudem sind die Renditen von Zukunftsinvestitionen in Bildung und Infrastruktur höher als ihre Finanzierungskosten.  
 
Der Fiskalpakt wird das selbstgesetzte Ziel, die Staatsverschuldung nachhaltig abzubauen, 
nicht erreichen. Er führt am Ende sogar zu einer höheren Staatsverschuldung. Dass der Staatsverschuldung mit harten Spar- und Kürzungsregeln nicht beizukommen ist, zeigen derzeit die EU-Krisenstaaten. Dort dreht sich die Spirale aus sinkender Wirtschaftsleistung, sinkenden Steuereinnahmen und steigenden Schulden weiter. 
 
Der Fiskalvertrag beschädigt den Sozialstaat 
 
In Europa werden die Haushalte zu 80 Prozent über die Ausgabenseite konsolidiert. Von Rom bis Madrid werden jetzt unter dem Deckmantel der Sparpolitik Staatsdiener entlassen, Löhne, Arbeitslosengeld und Renten gekürzt. Das Arbeitsrecht kommt unter die Räder. Der Fiskalpakt wird diese Kahlschlagpolitik fortsetzen. In Artikel 3, Absatz 1, Buchstabe b des Fiskalvertrags ist explizit festgeschrieben, dass die Fortschritte bei der Haushaltskonsolidierung anhand einer „Analyse der Ausgaben“ erfolgen soll, nicht der Einnahmen. Die hohe Geschwindigkeit, mit der die Haushaltsdefizite und der Schuldenstand laut Fiskalvertrag abgebaut werden müssen, gibt den Staaten keinen zeitlichen Spielraum, um die Weichen so zu stellen, dass über Steuerrechtsänderungen und Wirtschaftswachstum aus den Schulden herausgewachsen werden kann; was bleibt sind Ausgabenkürzungen.