Working at a comfortable remove from his hometown, Parker began to find his voice on the alto, and to learn how to listen and respond “in digital time” to other musicians: the art that, as Crouch emphasizes, lies at the heart of his genius as an improviser. But he also discovered the pleasures that would kill him. According to Crouch, Parker was first prescribed morphine around 1937, after a car accident in which he broke his ribs. A few months after Rebecca became pregnant with their son Leon, he invited her to watch as he inserted a needle in his arm, then left for the night. That scene, chillingly described by Crouch, left Rebecca in little doubt about where his loyalties stood. Soon afterward she found a letter from another woman under his pillow; he asked her to return it at gunpoint. He gave her crabs and stole from her. When she miscarried their second child, he flushed it down the toilet. The family doctor told her that if he continued to use heroin, he would live no more than eighteen to twenty years: an accurate prediction.
Mein Blog befasst sich in einem umfassenden Sinn mit dem Verhältnis von Wissen, Wissenschaft und Gesellschaft. Ein besonderes Augenmerk richte ich dabei auf die Aktivitäten des Medien- und Dienstleistungskonzern Bertelsmann und der Bertelsmann Stiftung.
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Mittwoch, 30. Oktober 2013
Alan Rusbridger: The Snowden Leaks and the Public
The recently released Dreamworks film about Julian Assange and WikiLeaks is cutely called The Fifth Estate, conjuring up a quasi-formal status for the new forms of digital publishing that now exist well beyond the familiar boundaries of the Fourth Estate. Greenwald does not much like being described as a member of the Fifth Estate—largely because there’s a persistent attempt by people in politics and law as well as journalism to limit protections (for example, over sources or secrets) to people they regard (but struggle to define) as bona fide journalists. But he recognizably does have a foot in each camp, old and new.
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Dienstag, 29. Oktober 2013
PHILIP MADER: Scheitern auf Raten - Im Rahmen der internationalen Ausweitung von Finanzmärkten hatten Mikrokredite die Hoffnung geweckt, die Armut im „globalen Süden“ einzudämmen und Frauen zu emanzipieren. Doch leider ist keine positive Wirkung der Mikrofinanz nachzuweisen, im Gegenteil: Die Disziplinierung der Armen und die Abschöpfung von Mehrwert haben zugenommen. Zudem hat der Mikrofinanzsektor eine Reihe verheerender Krisen ausgelöst. Unser Autor erklärt, warum wir nicht mit mehr Schulden mehr soziale Gerechtigkeit schaffen werden.
Die Mikrofinanzindustrie arbeitet transnational, ist immer enger mit den traditionellen Finanzmärk- ten verwoben und bringt Kapital von Geberorganisa- tionen und Investoren in die entlegensten Winkel der Weltwirtschaft. Doch leider stehen den entwicklungs- politischen Hoffnungen, die in sie gesetzt werden, bis heute keine nachhaltigen Veränderungen im Sinne der Armutsreduktion gegenüber. Eine Reihe von groß angelegten Studien konnte in den letzten Jahren kei- ne Verbesserungen der Lebensumstände und sogar nur geringfügig mehr Unternehmertätigkeit der Ar- men nachweisen. Die Armen arbeiten demnach zwar etwas härter, verdienen aber nicht mehr, wenn sie ei- nen Mikrokredit haben.
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Freitag, 25. Oktober 2013
spinelligroup.eu: A Fundamental Law of the European Union - The Spinelli Group of MEPs is pleased to launch a new draft treaty of the European Union, published by Bertelsmann Stiftung. - 'A Fundamental Law of the European Union' is offered as a major contribution to the debate on the future of Europe.
This proposal for A Fundamental Law of the European Union is a comprehensive revision of the Treaty of Lisbon. Replacing the existing treaties, it takes a major step towards a federal union. It turns the European Commission into a democratic constitutional government, keeping to the method built by Jean Monnet in which the Commission initiates laws which are then enacted jointly by the Council, representing the states, and the European Parliament, representing the citizens.
Kommentar von Steffen Roski: Die vorgeblich gemeinnützige Bertelsmann Stiftung macht sich stark für ein Europa des Großkapitals und der Eliten.
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Donnerstag, 24. Oktober 2013
Jan-Werner Müller: How Europe could face its own shutdown - Just as the Tea Party has paralysed Congress, an alliance of populist anti-EU parties could force Europe into gridlock
As an illuminating study by Marley Morris has shown, anti-Europeans do little real work in the legislature, preferring to grandstand in plenary sessions – Ukip is a champion of this approach. Many of these parties – concentrated in the Europe of Freedom and Democracy (EFD) group, a kind of International of nationalists – offer no coherent policy platform. Marine Le Pen's Front National (leading in French polls for the May 2014 European elections) and Geert Wilders' anti-immigration and anti-Islam party in The Netherlands are attempting to forge a pan-European anti-EU alliance. They might campaign more effectively together, but are also likely to make things even more chaotic: some populist parties will want nothing to do with the racism associated with them. On one level this incoherence is a good thing, as is the fact that even within the far right, alliances have regularly broken down.
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Mittwoch, 23. Oktober 2013
independent.co.uk: Beheading videos have no place on Facebook - The site must take responsibility for its content
In its defence, Facebook says that its site is “a place where people share their experiences, particularly … connected to controversial events on the ground”. But it is hard to see how such nobility of purpose translates into grim videos of horrific – yet entirely banal – violence. The caveat that, while such things can be posted, they cannot be “celebrated”, is just as meaningless. Not only does a Facebook page confer a degree of normalcy upon that which is better kept abnormal; it is risible to suggest viewers’ responses can be controlled. Meanwhile, there is also a question of consistency here. Presumably rape, say, or paedophilia, is still off limits. Or are they not?
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SLAVOJ ZIZEK: US-HAUSHALTSSTREIT - Jetzt wissen wir endlich, wer John Galt ist! - Haushaltsstreit, die Tiraden der Tea Party und der Kampf gegen Obamas Gesundheitsreform: In den Vereinigten Staaten ist die Macht der Ideologie so groß wie seit Langem nicht mehr.
Nehmen wir ein Beispiel. Der Manager eines Unternehmens, das sich in einer Krise befindet, besitzt die "Freiheit", Arbeiter A oder B zu entlassen; doch die Freiheit, jene Lage zu verändern, die ihm diese Wahl aufzwingt, besitzt er nicht. Vor dem Hintergrund dieses Beispiels erscheint auch die Debatte über die Gesundheitsfürsorge und die Frage der "Wahlfreiheit" in neuem Licht. Es ist wahr, dass ein großer Teil der Bevölkerung durch die staatliche Gesundheitsfürsorge in der Tat von der zweifelhaften "Freiheit" entbunden wird, sich darum Gedanken zu machen, wer im Fall einer Krankheit die Heilungskosten finanziert. Das hat einen Vorteil: Indem die Menschen sich auf eine Gesundheitsfürsorge verlassen können und darauf genau so zählen dürfen, wie sie auch auf Wasser- und Stromversorgung zählen dürfen, ohne eine bestimmte Wasser- oder Elektrizitätsgesellschaft auswählen zu müssen, werden sie ganz einfach mehr Zeit gewinnen, um ihr Leben anderen Dingen zu widmen.
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Paul Krugman: Gambling with Civilization
Nordhaus is, of course, aware of this, but I think downplays just how bad things are. He notes that the book The Greatest Hoax: How the Global Warming Conspiracy Threatens Your Future was written by “a US senator”; he doesn’t point out that the senator in question, James Inhofe, was the chairman of the Senate Committee on Environment and Public Works from 2003 to 2007, and that someone with similar views will probably take that position if Republicans regain the Senate next year. He tells us that a manifesto titled “Cap and Trade—Taxing Our Way to Bankruptcy” came from “an advocacy group,” but doesn’t point out that this advocacy group, the Heartland Foundation, is a lavishly financed enterprise largely devoted to promoting climate science denial; it’s secretive about its funding, but appears to be backed both by major corporations and by wealthy individuals. The point is that there’s real power behind the opposition to any kind of climate action—power that warps the debate both by denying climate science and by exaggerating the costs of pollution abatement. And this isn’t the kind of power that can be moved by calm, rational argument.
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Claire Messud: Camus & Algeria - The Moral Question
If France was Camus’s father, Algeria was his mother; and for their adoring son, no divorce could be countenanced. He wrote frequently, in both nonfiction and fiction, about the bifurcated nature of his spirit: “The Mediterranean separates two worlds in me, one where memories and names are preserved in measured spaces, the other where the wind and sand erases [sic] all trace of men on the open ranges.” This carnal, wordless, unmeasured world (the world of his illiterate, nearly mute mother) was also one of his life’s great riches: “I grew up with the sea and poverty for me was sumptuous; then I lost the sea and found all luxuries gray and poverty unbearable.”
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Montag, 21. Oktober 2013
SLAVOJ ŽIŽEK: König muss König sein - Theorie - Wie Hollywood von Absolutisten in demokratischem Gewand und der Unvereinbarkeit von Beruf und Kindern erzählt
Von Interesse ist doch: Ist ein Verweis auf Erwachsenwerden und Verantwortung gegenüber der Familie einer neutralen, apolitischen Weisheit geschuldet, die unserem politischen Engagement eine Grenze setzt? Oder ist es ein Einfallstor der Ideologie? Zweiteres zu behaupten bedeutet nicht, Militanz und Terrorismus zu rechtfertigen, sondern nur die Verpflichtung, Militanz aus sich selbst heraus zu beurteilen und zu erklären. Ohne solch radikale Selbstbefragung landen wir am Ende dabei, die herrschende Rechts- und Gesellschaftsordnung als den quasi natürlichen Rahmen zu akzeptieren, der die Stabilität unseres Familienlebens garantiert. Es ist kein Zufall, dass es in The Company You Keep um die Rehabilitierung des Helden geht, der sich bemüht, ein normaler Bürger zu sein.
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independent.co.uk: No Tears for JP Morgan; the reported fine is less severe than it looks - We should keep in mind that the bank is worth over $2.5 trillion
What the bank did was sell mortgage-backed assets although it knew that many of the home loans were risky, and it was able to escape scrutiny while doing this because it was trading on a reputation for probity and competence that it clearly no longer deserved. These assets then played a key role in triggering the near-collapse of the international banking system when banks discovered that many of their assets were worth only a fraction of their value on the books.
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Horst Schneider: Im Gespräch: Inge Hannemann, freigestellte Job-Center-Mitarbeiterin und Whistleblowerin. Sie wird uns erklären wie es hinter den Kulissen in den Jobcentern zugeht. Sie kennt sich aus! Cornelia Kerth, Sozialwissenschaftlerin und Lehrerin, Bundesvorsitzende der VVN/BDA und Mitbegründerin der WASG 2005 in Hamburg und Horst Schneider, Sozialpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. – BV Altona - am 06.11.2013 im ViaCafélier in der Paul-Dessau-Straße 6 (neben dem 25-Stunden-Hotel)
Samstag, 19. Oktober 2013
Marcus Jauer: Waldsterben - Die Natur der Hysterie - Als es vor dreißig Jahren hieß, der Wald werde sterben, erfasste großer Aktionismus das Land. Doch die Vorhersagen einer ökologischen Apokalypse traten nicht ein. Waren sie falsch? Oder verhinderten sie, was sie ankündigten?
Sein Satz von den Wäldern, die in fünf Jahren verschwunden sein werden, fehlte anfangs in kaum einem der Berichte zum Waldsterben. Natürlich meldeten sich andere Wissenschaftler, wie der Münchner Forstbotaniker Peter Schütt, der glaubte, in Sachen Wald „sitzt uns das Messer an der Kehle“. Natürlich kamen Reporter, die ins Erzgebirge fuhren und schrieben, dort sehe es aus, „wie in Vietnam, als die Amerikaner Agent Orange vom Himmel warfen“. Natürlich kamen Politiker wie der Sozialdemokrat Freimut Duve, der fand, Deutschland stehe „vor einem ökologischen Holocaust“. Natürlich wollte die Bürokratie nicht zurückstehen wie das Bundesinnenministerium, das 1984 an alle deutschen Haushalte Päckchen mit Rotfichtensamen verschickte, weil der Kampf gegen das Waldsterben mit dem Pflanzen eines neuen Baumes beginne. Natürlich waren das Übertreibungen. Aber sie bezogen sich letztlich alle auf den Mann, der sich dafür entschieden hatte, nicht nur der Experte zu sein, der das Komplizierte einfach macht, sondern auch der, der das Handeln erzwingt. Reduktion und Alarmismus - daraus entsteht Hysterie.
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Donnerstag, 17. Oktober 2013
Michael Chabon: The Crying of September 11
"Next day, evening rush hour, it’s just starting to rain…sometimes she can’t resist, she needs to be out in the street. What might only be a simple point on the workday cycle, a reconvergence of what the day scattered as Sappho said someplace back in some college course, Maxine forgets, becomes a million pedestrian dramas, each one charged with mystery, more intense than high-barometer daylight can ever allow. Everything changes. There’s that clean, rained-on smell. The traffic noise gets liquefied. Reflections from the street into the windows of city buses fill the bus interiors with unreadable 3-D images, as surface unaccountably transforms to volume. Average pushy Manhattan schmucks crowding the sidewalks also pick up some depth, some purpose—they smile, they slow down, even with a cellular phone stuck in their ear they are more apt to be singing to somebody than yakking. Some are observed taking houseplants for walks in the rain. Even the lightest umbrella-to-umbrella contact can be erotic."
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Mittwoch, 16. Oktober 2013
Hans-Ulrich Thamer: Völkerschlacht von Leipzig - Monarchen, Volk und Vaterland - Nie zuvor hatte es eine Schlacht mit so vielen Beteiligten gegeben wie vor 200 Jahren, als bei Leipzig die Armeen Napoleons und seiner Gegner aufeinandertrafen. Die «Völkerschlacht» setzte 1813 der Hegemonie des Kaisers über Europa ein Ende.
In den Befreiungskriegen des Jahres 1813 und ganz besonders in der Völkerschlacht vom Oktober 1813 verschränkten sich verschiedene historische Entwicklungen und Bewegungen, die der Schlacht bei Leipzig, wie sie zunächst genannt wurde, exemplarische Bedeutung für die Geschichte der napoleonischen Zeit und für die deutsche nationale Erinnerungsgeschichte verliehen. Zwar waren die antinapoleonischen Kriege von 1812 bis 1815 keine Volkskriege und keine Freiheitskriege, sondern vor allem Kabinetts- und Koalitionskriege, aber sie waren entscheidender Teil in dem globalen Ringen zwischen Grossbritannien und dem revolutionären Frankreich um die europäische Hegemonie.
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Vincent Venus: Ich will das alles gar nicht wissen - In unseren Hirnen ist zu viel Unnützes
Ich bin süchtig nach Informationen. Sie sind heutzutage einfach zu beschaffen und günstiger als billig, nämlich kostenlos. Das Problem ist die Qualität. Wie eine schlechte Currywurst liegt sie schwer im Magen. Los wird man den Mist nicht mehr. "Au, das tut ja weh", stöhnt Ollum in der Persiflage "Lord Of The Weed". Den Film habe ich vor sieben Jahren gesehen, doch das Zitat blieb hängen. Der Wissensschlamm verursacht Verstopfung. Hartnäckig setzt der Wissensschlamm an und überlagert dabei die wichtigen Informationen. An die zuletzt gelernten Französischvokabeln erinnere ich mich nicht, dafür beispielsweise an einen uralten Werbeslogan – "Nichts ist unmöglich" – und an mindestens 30 der 150 ersten "Pokémon"-Folgen, inklusive des Titellieds "Ich will der Allerbeste sein". Daneben grummelt im Magen ein Wikipedia-Artikel über die Starfighter-Affäre – "116 Soldaten verunglückt" –, auf den ich während einer Recherche zu einem ganz anderem Thema stieß – wie immer.
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Dienstag, 15. Oktober 2013
Colter Walls: Sun Ra - A True Birthday
At about the same time he founded the Arkestra. The group’s earliest recordings from these years sound surprisingly like traditional big band tracks when compared to their later works, yet even here there are subtle innovations and hints at what was to come. One early track, “India” (from the album Super-Sonic Jazz) makes use of electric piano long before the first “fusion” albums of the late 1960s. Another, slightly later recording, “Brainville,” features an oddly insistent baritone-sax note amid the Arkestra’s other, Ellingtonian accents. Perhaps most affecting is Ra’s solo keyboard track, “Advice to Medics,” titled after his history of playing for what his biographer John Szwed describes as a therapy-through-music group that “included catatonics and severe schizophrenics.” (The biographer reports that one patient, breaking a years-long silence, approached Ra to ask: “Do you call that music?”)
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André Kaminski: Nächstes Jahr in Jerusalem. Roman - Ausschnitt (S. 128-129)
Wenn Juden den Wohnsitz wechseln, haben sie ihre Gründe, und zwar zwingende, denn theoretisch sind sie von einer geradezu religiösen Seßhaftigkeit. Es stimmt Zar, daß sie ein Nomadenvolk sind. Es heißt auch, daß sie rastlos durch die Welt wandern. Das ist ein bekanntes Klischee, aber mit der Erbsubstanz der Juden hat das wenig zu tun. Sie ziehen von einem Ort zum anderen, weil sie gejagt werden, weil man ihnen immer wieder den Boden unter den Füßen heiß macht. Das ist ihr historisches Unglück einerseits, ihre schicksalhafte Chance andererseits. Ob sie es wollen oder nicht. Sie müssen vergleichen. Sie sehen die Welt von hinten und von vorne. Zuerst aus der Perspektive des hoffnungsvoll Ankommenden und dann des enttäuscht Wegreisenden. Sie haben nicht die Zeit, sich an etwas zu gewöhnen - geistig träge zu werden. Sie sind stets auf der Flucht. Man nötigt sie, die Gegenstände aneinander zu messen, abzuwägen. Auch Begriffe und Ideen haben keine Gelegenheit, kalt zu werden und zu erstarren. Immer wieder müssen sie in Frage gestellt werden, denn was an einem Ort richtig war, wird am anderen falsch. Was gestern gut schien, ist heute schlecht. Unsere Wanderschaft zwingt uns zum Nachdenken, unsere Furcht macht uns schlau. Schauen Sie uns einmal genau an! Wir haben eine besondere Art, mit dem Kopf zu wackeln, womit wir ausdrücken, daß man zu einem Problem ja sagen kann und nein. Wir reden mit den Händen. Wir pflegen die Handfläche einmal nach oben zu drehen und einmal nach unten. Dabei ziehen wir die Augenbrauen hoch, als wollten wir sagen, daß es so schlecht und anders auch nicht gut sei.
Ich sagte, wir seien von einer geradezu religiösen Seßhaftigkeit. Damit wollte ich andeuten, daß Bewegung unser Weg und Ruhe unser Ziel ist. Sie wissen vielleicht, daß wir uns beim Abschied hoffnungsvoll zuwünschen: »Nächstes Jahr in Jerusalem!« Damit bitten wir den Allmächtigen um das Ende unserer qualvollen Reise. Um den Schluß unserer Flucht und die Ankunft im sicheren Hafen der Bewegungslosigkeit.Aus: André Kaminski: Nächstes Jahr in Jerusalem. Roman, Frankfurt am Main: Suhrkamp, 1988, 392 Seiten
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Steffen Roski: Widersprüche bei Occupy Hamburg
Für AM und MD
Vorbemerkung
Wenn in diesem Text von „Occupy Hamburg“ die Rede ist, so könnte der Eindruck entstehen, es handele sich um eine Bewegung, deren politische Äußerungen stets koordiniert und abgestimmt wären. Das Gegenteil ist jedoch der Fall: Occupy generell und so auch Occupy Hamburg lässt sich nicht auf einen Nenner bringen. Wenn also in diesem Text von „Widersprüchen“ die Rede ist, so handelt es sich damit um gewisse mich irritierende individuelle Meinungen. Dass diese allerdings kollektive Wirkungen zeitigen können, ist gerade das Problem!
Proteste am Bosporus, Aufstände in Chile, Mexiko und Brasilien, restaurative Tendenzen in den Ländern des „Arabischen Frühlings“, eine nominelle „Linke Mehrheit“ nach den Wahlen in der BRD – man könnte geneigt sein, einer Renaissance von Occupy entgegenzusehen. Tatsächlich besteht in Hamburg ein „Protestcamp“, das, folgt man den dort ausgegebenen Verlautbarungen, Teil der globalen Occupy-Bewegung sein will.
Dass Anspruch und Realität gelegentlich auseinanderklaffen, ist nichts Neues. Millionen Konsument_innen können Erfahrungen dieser Art nach dem Besuch von Konsummeilen und Shopping-Malls immer wieder sammeln. Untersuchungen der Konsumforschung zeigen auf, dass ein Kaufakt mit Anspruch auf Glückserfüllung oft schon nach seinem Vollzug den „Post-Decisional Regret“ nach sich zieht. Wenn allerdings selbst gesetzte Ziele und deren Konkretion innerhalb einer sich „kapitalismuskritisch“ gerierenden Bewegung wie „Occupy Hamburg“ meilenweit auseinanderklaffen, sollte dies zu denken geben. Im Folgenden möchte ich aus einer zugegebenermaßen rein subjektiven Perspektive einige Widersprüche bei Occupy Hamburg benennen, um abschließend, im Sinne einer Negation der Negation, dann doch so etwas wie Zukunftsperspektiven aufzeigen zu wollen.
„Occupy ist weder links noch rechts“
Die rhetorische Figur, Occupy sei dem Rechts-Links-Schema enthoben, habe ich während meiner Zeit als Occupy-Campist des Öfteren vernehmen müssen. Ich kann diese Äußerung entweder nur als Ausdruck eines Theoriedefizits oder aber als geschickte Verschleierungsformel für ganz andere politische Absichten lesen. Fangen wir beim Theoriedefizit an. Meine Erwartung an ein Occupy-Protestcamp geht nicht dahin, dass dort Marxeologie betrieben werden sollte. Die Exegese Marxscher oder marxistischer Texte, womöglich angeleitet durch graubärtige alte Herren der so genannten „68er-Bewegung“, ist nun wirklich nicht das, was ich unter einer sinnvollen Form des Theorieimports begreifen mag. Doch gehört zu einer Protesthaltung eben schon eine politische Haltung, die klar und deutlich definiert sein will. Ich nenne mal einige Punkte, die nach meinem Verständnis unbedingt dazugehören sollten:
- Rassismus und Faschismus sind keine Meinung, keine Denkmöglichkeit – sie stellen ein Verbrechen dar!
- Gewalt und Macht sind gesellschaftliche Phänomene, die strukturell endemisch sind. Gewalt und Macht äußern sich in konkreten sozialen Feldern, sind als symbolisch und sprachlich vermittelte Dispositive in den Gewalt und macht ausübenden Akteuren körperlich inkorporiert, was an deren Habitus sichtbar ist.
- Die kapitalistische Akkumulation stellt die elaborierteste Form struktureller Macht und Gewalt dar. Kapitalismus tötet – tagtäglich und in vielerlei Gewand.
- Der Staat (öffentliche Verwaltung, Parlamente) bezieht sich in seinem Handeln auf die Imperative und Bedürfnisse kapitalistischer Akkumulation, um die Reproduktion kapitalistischer Existenzbedingungen sicherzustellen und weitere Ressourcen anzuhäufen.
- Das Mediensystem gibt den Verwertungsinteressen des Kapitals bevorzugt Ausdruck (Werbung, Schleichwerbung, Massenbeeinflussung).
- Konzerne organisieren Meinungs- und Durchsetzungsmacht über die Instrumentalisierung von Stiftungen,Think-Tanks sowie von Lobbyisten und Lobbygruppen.
- Die Anlalyse gegenwärtiger kapitalistischer Akkumulationsregime sollte ein positives Gesellschaftsbild spiegeln: Eine Gesellschaft der Freien jenseits nationalstaatlicher oder gar nationalistischer Borniertheiten, die sich selbst organisiert mit Menschen, die sich in freier Assoziation in herrschaftsfreie Aktionsräume begeben und dort ein Leben außerhalb der Sphären von Markt und Staat gestalten wollen.
Ja, diese Liste könnte noch länger sein. Sie stellt für mich allerdings sehr konkret ein linkes Projekt dar! Wer von Occupy Hamburg mit dieser Auflistung leben kann, wird schwerlich behaupten können, sich jenseits von Links und Rechts verorten zu können. Occupy ist ein linkes Projekt. Ich jedenfalls verstehe dies so!
Occupy Hamburg und neonazistische Einflüsse
Die Formel „Weder links noch rechts“ dient allerdings manchen Personen bei Occupy Hamburg zur Verschleierung ganz anderer politischer Absichten. Im Camp lagen und liegen dann und wann auch gegenwärtig noch Broschüren aus, in den plakativ für eine „Staatenlosigkeit“ geworben wird. Was steckt dahinter? Nun, die These ist einfach diese, dass die BRD und die ihr nachgeordneten Behörden kein Staat, sondern lediglich ein Netz aus gewerblichen Handelsunternehmungen sei. Nachlesen könne man dies im Internet, wo die BRD mit ihren verschiedenen „Töchtern“ (Behörden, Gerichte etc.) in den einschlägigen Handelsregistern eingetragen sei. Wer einen Personalausweis besitze, sei nun nicht etwa Staatsbürger, sondern viel mehr „Bürge“, eine Angestellte oder ein Angestellter der „BRD GmbH“. Wem ist dann aber die „BRD GmbH“ vertraglich verpflichtet? Die im Camp erteilte Antwort: Da es nach dem Zweiten Weltkrieg keinen regulären Friedensvertrag gegeben habe, sei die „BRD GmbH“ nichts anderes ein Kolonialterritorium der „alliierten Siegermächte“, wir alle also für die alliierte Politik – vor allem wohl für die Politik der USA – Haftende. Man muss noch genauer hinschauen, um das hinter diesen Scheinargumenten steckende Kalkül zu entlarven.
Ich hatte mir die Mühe gemacht und mich auf eine Veranstaltung dieser mit einem „Blauen Punkt“ werbenden Gruppierung begeben. In dem Raum befanden sich gut 50 Leute, darunter solche, die bereits nach erstem Augenschein obskur wirkten. Sehen so NPD-Veranstaltungen aus? Und: Bist du jetzt zum ersten Mal in deinem Leben auf eine Veranstaltung der äußersten Rechten gelandet? Das waren die Fragen, die mich sofort umgetrieben hatten.
Der wohl bewusst verspätet eingetroffene Referent entschuldigte sich mit dem Hinweis, eine Panne gehabt zu haben. Sein Wagen habe einen Ölwechsel benötigt. Und was musste der Nazi-Redner an der Tankstelle zahlen: 10 € für die entsprechende Ölration. Und wer steckt hinter dieser Ölpreispolitik? Natürlich – ich paraphrasiere den Redner: In den USA zu lokalisierende zionistische Geschäftemacher, deren unbarmherzigem Preisdiktat der dumme deutsche Verbraucher hilflos ausgeliefert sei.
Was dann zunächst folgte war das, was ich bereits aus den im Camp von Occupy Hamburg herumliegenden Broschüren entnommen habe. Ein Durchgang durch das Gebiet des Staatsangehörigkeitsrechts von der Gründung des Deutschen Reichs bis in die BRD-Gegenwart mit dem üblichen Basso Continuo: Seit dem Vorabend zum Ersten Weltkrieg sei Deutschland so etwas wie kolonialistischer Annex gewisser in den USA situierter Finanzkapitalisten. Doch die ungeheuerliche Pointe dieses demagogischen Geschwafels sollte noch folgen.
Einem Teilnehmer dieser Veranstaltung fiel eine recht eigenartige Schreibweise des Wortes „Nazi“ auf. In den Publikationen dieser Staatenlosen-Gruppierungen liest sich das Wort nämlich so: „NaZi“. Was es damit auf sich habe, wollte der Fragesteller wissen. Und was dann vom Referenten kam, war derart erschreckend für mich, dass ich mich dazu veranlasst sah, kurz darauf die Veranstaltung zu verlassen. Jeder kennt das John Heartfield-Plakat: Hitler, den obligaten Gruß entrichtend, wird von einem nadelbestreiften Arm ein Bündel Bares in die nach hinten gereckte Hand gesteckt. Der Grafiker wollte aufmerksam machen auf den massiven Sukkurs, den Hitler und die Nazipartei von Seiten des Großkapitals erhalten hatten. Es sollte damit ausgedrückt werden, was der Historiker Eric Hobsbawm einmal so eloquent wie gültig formulierte:
„[Das] wirkliche Großunternehmertum [kommt] mit jeder Art von Regime zurecht, das nicht zu Enteignungsmaßnahmen greift, und […] jedes Regime [muss] mit dem Großunternehmertum zurechtkommen.“
Und was macht dieser verquaste politische Dampfplauderer vom „Blauen Punkt“ daraus: Ja, so paraphrasiere ich, Hitler habe Geld vom Großkapital erhalten, aber - und dies lasse man sich auf der Zunge zergehen, um danach ins nächste Gesträuch zu kotzen – es habe sich eben um „zionistisches“ Kapital gehandelt, der „Führer“ sei somit eine Marionette zionistischer Juden gewesen. Aber es kommt noch dicker: Wenn dies so gewesen sei, dann wäre ja auch – wenn man die Argumentationslogik dieses Verbalschmierfinks zu Ende denkt – der Holocaust, die Shoa, letztendlich nichts anderes als ein Genozid von „NaZis“, die im zionistischen Auftrag nicht-zionistische Juden umgebracht hätten.
Im Klartext: Bei diesen so genannten „Staatenlosen“ handelt es um Holocaustleugner, die dies allerdings so geschickt zu insinuieren wissen, dass ihnen strafrechtlich leider wohl nur schwer beizukommen sein wird.
Was hat all dies nun mit Occupy Hamburg zu tun? Nun, nichts mit der Occupy-Bewegung in Gänze, wohl aber mit einigen Personen, die sich im Camp von Occupy Hamburg festgesetzt haben. Ich vernahm diese Art Rede im Camp von Occupy Hamburg des Öfteren: „Hey, hört doch auf mit diesem deutschen Schuldgerede, das sind irgendwelche linke Einflüsterungen, um Occupy zu spalten. Wir haben doch mit dem, was da in der Vergangenheit passiert war, nichts zu tun.“ - Dies ist kein wörtliches Zitat, gibt aber den Sprachgebrauch einiger Meinungs-„Führer“ angemessen wieder. Und hier liegt denn auch die zweite Bedeutung des Satzes „Occupy ist weder links noch rechts“ verborgen. Ich sprach eingangs von einer geschickten Verschleierungsformel für ganz andere politische Absichten. Ich spreche es klar aus: Es gibt Personen bei Occupy Hamburg, die in subtiler Weise rechte, nazistische Gedanken nicht nur hegen, sondern diese auf sehr geschickte Weise auch im Camp verbreiten.
Zukunftsperspektiven
Welche politischen Chancen hat angesichts dieser Momentaufnahmen das Projekt „Occupy Hamburg“ noch? Ich will nur zwei Punkte nennen:
- Es reicht nicht, das Hamburger Occupy-Camp als politästhetische „soziale Plastik“ jenseits von Links und Rechts zu begreifen. Nur ein klares Selbstverständnis als aktiver Teil einer dezidiert linken Gegenbewegung zum neoliberalen und kapitalistischen Mainstream wird ein hinreichend geschärftes politisches Bewusstsein schaffen können.
- Negativ muss daraus folgen: Klare Abgrenzung gegen jedwede rassistische und nazistische Positionen mit der Konsequenz, jene des Camps zu verweisen, die solche Gedanken – wie subtil und verschleiernd auch immer – verbreiten.
Ob eine solche politische Abklärung den im Camp verbliebenen Aktivist_innen gelingen wird, sei dahingestellt. Immerhin habe ich in meiner Zeit im Protestcamp von Occupy Hamburg Menschen kennen, lieben und schätzen gelernt, die über klare und unzweifelhafte politische Standpunkte verfügen. Zwei von ihnen habe ich diesen Text gewidmet. Dass es mehr als nur zwei Hoffnungsträger_innen gibt, ist mir schon klar. Andere allerdings müssten sich ebenfalls dazu aufraffen, sowohl der schleichenden Entpolitisierung wie auch dem Abdriften von Teilen der Hamburger Occupy-Szene nach rechts etwas Wirkungsvolles entgegenzusetzen!
Mein Blog befasst sich in einem umfassenden Sinn mit dem Verhältnis von Wissen, Wissenschaft und Gesellschaft. Ein besonderes Augenmerk richte ich dabei auf die Aktivitäten des Medien- und Dienstleistungskonzern Bertelsmann und der Bertelsmann Stiftung.
Sonntag, 13. Oktober 2013
Steffen Roski: E-Mail an das Restaurant "Deutsches Haus" in Paderborn
Sehr geehrte Damen und Herren
Am vergangenen Mittwoch war ich gemeinsam mit meiner Mutter, ihrem Lebensgefährten und meinem Sohn zu Gast im "Deutschen Haus". Mit Befremden musste ich feststellen, dass sich auf der Speisekarte des Restaurants u.a. das Menü "Zigeunerschnitzel" befand.
M.E. ist der Menütitel "Zigeunerschnitzel" völlig inakzeptabel, zumal in einer Lokalität namens "Deutsches Haus". Vielleicht nehmen Sie einmal folgende Literaturangabe zur Kenntnis:
Michael Zimmermann: Die nationalsozialistische "Lösung der Zigeunerfrage", in: Ulrich Herbert (Hrsg.): Nationalsozialistische Vernichtungspolitik 1939-1945. Neuere Forschungen und Kontroversen. Frankfurt am Main: Fischer, 1998, S. 235 ff.
Ich möchte Sie dazu auffordern, dringend über eine Revision Ihrer Speisebenennung nachzudenken!
Mit freundlichen Grüßen
Steffen Roski
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Am vergangenen Mittwoch war ich gemeinsam mit meiner Mutter, ihrem Lebensgefährten und meinem Sohn zu Gast im "Deutschen Haus". Mit Befremden musste ich feststellen, dass sich auf der Speisekarte des Restaurants u.a. das Menü "Zigeunerschnitzel" befand.
M.E. ist der Menütitel "Zigeunerschnitzel" völlig inakzeptabel, zumal in einer Lokalität namens "Deutsches Haus". Vielleicht nehmen Sie einmal folgende Literaturangabe zur Kenntnis:
Michael Zimmermann: Die nationalsozialistische "Lösung der Zigeunerfrage", in: Ulrich Herbert (Hrsg.): Nationalsozialistische Vernichtungspolitik 1939-1945. Neuere Forschungen und Kontroversen. Frankfurt am Main: Fischer, 1998, S. 235 ff.
Ich möchte Sie dazu auffordern, dringend über eine Revision Ihrer Speisebenennung nachzudenken!
Mit freundlichen Grüßen
Steffen Roski
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Freitag, 11. Oktober 2013
JENS WERNICKE: DYSKALKULIE "Rechenschwäche gibt es nicht" - Wenn Kinder mit Mathematik auf Kriegsfuß stehen, attestieren ihnen Experten häufig eine so genannte Rechenschwäche. Doch dieser Begriff lädt die Schuld zu Unrecht bei den Betroffenen selbst ab, meint der Mathematikdidaktiker Wolfram Meyerhöfer von der Universität Paderborn. Jedes Kind könne rechnen lernen – mit den richtigen Methoden.
"Im Mathematikunterricht, wie es ihn aktuell gibt, langweilen sich üblicherweise alle. Die guten Schüler langweilen sich, weil sie etwas üben müssen, was sie bereits können, und weil die interessanten Fragen konsequent umschifft werden. Und die schlechten Schüler langweilen sich, weil sie systematisch "rausgekantet" werden. Rechentechniken ohne Verständnis abarbeiten kann man nur bis zu einer bestimmten Komplexitätsstufe. Da die Verfahren im Verlauf der Schulzeit immer komplexer werden, bröckeln dann peu à peu immer mehr Schüler weg."
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Donnerstag, 10. Oktober 2013
Gerd Appenzeller: Europa und der Friedensnobelpreis - Erbärmlich und selbstgefällig - Am Freitag wird wieder der Friedensnobelpreis verliehen - zuletzt ging er an die Europäische Union. Heute, ein Jahr später, stellt sich die Frage, ob sie ihn wirklich verdient hatte.
Europa hält auch nicht mehr jenes Versprechen ein, das seine Mitgliedstaaten jahrzehntelang aneinander gebunden hat: dass die Union nicht nur Frieden unter einstigen Gegnern stiftet, sondern den Wohlstand aller mehren wird. In Südeuropa – in Griechenland, Italien, Spanien und Portugal – kann davon längst keine Rede mehr sein. Der Euro verbindet nicht, er spaltet, und die Hoffnungen auf eine bessere Zukunft verblassen. Deutsche Politiker sind groß darin, dem Rest des Kontinents zu erklären, warum die von ihnen propagierte Wirtschafts- und Finanzpolitik die einzig richtige sei. Aber sie sind unfähig und oft auch nicht willens, dafür zu werben, dass es dabei nicht nur um Deutschland, sondern um alle Euro-Länder geht, weil die Unseriosität eines einzelnen zur Beschädigung aller führt.
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Svenja Staudt: Beispiele und Erfahrungen interkommunaler Zusammenarbeit im Kreis Offenbach - Diplomarbeit
Jede Kommune hat grundsätzlich das Recht auf Zusammenarbeit. In der HGO und dem KGG werden konkrete Grundlagen für eine interkommunale Zusammenarbeit formuliert. Nach den einschlägigen Landesgesetzen besteht bei der Organisation der kommunalen Zusammenarbeit Wahlfreiheit. Demnach dürfen sowohl Formen des öffentlichen als auch des privaten Rechts gewählt werden. Die formellen Strukturen haben den Vorteil der größeren Verbindlichkeit, die vor allem bei Projekten mit längerfristiger finanzieller Bindung oder bei der Beantragung von Fördermitteln notwendig ist. Die vielfältigen informellen Kooperationsmöglichkeiten basieren nicht auf einer unmittelbaren gesetzlichen Grundlage. Sie tragen jedoch dazu bei, eventuelle Vorbehalte gegenüber interkommunaler Zusammenarbeit abzubauen, Akzeptanz bei den verantwortlichen Akteuren zu schaffen und die Kooperation auf eine breite Basis der Zustimmung zu stellen. Die Wahl der Organisationsform ist daher abhängig vom jeweiligen Kooperationsgegenstand. Eine Rolle spielen dabei beispielsweise die Zusammensetzung der Partner, die Finanz- und Verwaltungskraft, der Aufgabenumfang, die Größenordnung des Projektes und die angestrebte Zielsetzung.56 Die Bandbreite der möglichen Organisationsformen bietet den zusammenarbeitenden Kommunen die Chance, die für sie entsprechende Gestaltungsform auszuwählen. Im Vergleich von privaten Formen zu öffentlich-rechtlichen Formen sowie formellen zu informellen Möglichkeiten kann keine Organisationsform als „besser“ bzw. „schlechter“ bewertet werden. Es lässt sich vielmehr eine Ambivalenz feststellen.57 Oft werden in der Praxis unreflektiert unterschiedliche Formen interkommunaler Zusammenarbeit gleichzeitig eingesetzt. Wenn die Instrumente aufeinander abgestimmt sind, keine unnötigen Parallelstrukturen geschaffen und zudem die jeweiligen Vorteile einer Form ausgeschöpft werden, erweist sich ein solcher Mix aus Organisationsformen als sinnvoll.58
Kommentar der "ag 'du bist bertelsmann'": Es würde sich lohnen, diese neue Welle genauer zu untersuchen, Effizienz, Zusammenschaltung von Kontrolle (Polizei) und Bürger-Engagement und ähnliche Formierungen von Sicherheitspartnerschaften. Offiziell wird anscheinend auf den "demographischen Wandel", also weniger Leute auf dem flachen Land reagiert. Sollte man sich näher anschauen.
Kommentar von Steffen Roski: Ein Forschungsgesichtspunkt könnte sein: Untersuche das Verhältnis zwischen "Kooperation" und "Korruption" ...
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Kommentar der "ag 'du bist bertelsmann'": Es würde sich lohnen, diese neue Welle genauer zu untersuchen, Effizienz, Zusammenschaltung von Kontrolle (Polizei) und Bürger-Engagement und ähnliche Formierungen von Sicherheitspartnerschaften. Offiziell wird anscheinend auf den "demographischen Wandel", also weniger Leute auf dem flachen Land reagiert. Sollte man sich näher anschauen.
Kommentar von Steffen Roski: Ein Forschungsgesichtspunkt könnte sein: Untersuche das Verhältnis zwischen "Kooperation" und "Korruption" ...
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Sonntag, 6. Oktober 2013
Jens Wernicke: Neue Rhetorik macht Bildungsreform-Versprechen nicht besser - Didaktikprofessor Jochen Krautz über aktuelle "Bildungsreformen" und die katastrophale Situation im Bildungsbereich
Beim "selbstgesteuerten Lernen" hören wir an der Oberfläche Selbstständigkeit und damit verbunden Mündigkeit, Kritikfähigkeit, Verantwortlichkeit etc. Also alles Ziele, die man gut teilen kann. Wie aber soll das erreicht werden? Die Protagonisten mit ihren "Modellschulen" zeigen es: In großraumbüroähnlichen "Lernateliers" sitzen die Schüler an einzelnen Arbeitsplätzen und arbeiten ihre Arbeitsblätter nach Wochenplänen ab. Es gibt Computer für jeden und jeden Tag einen "Input" vom "Lerncoach", so heißen dann die Lehrer. Die seien nun vor allem "Lernbegleiter", und üben also, so die unterschwellige Botschaft, nicht mehr normierenden Zwang im "Frontalunterricht" aus. All das führt aber nicht notwendig zu wirklicher Selbstständigkeit, sondern in der Situation real existierender öffentlicher Schulen viel eher in ein Setting aus Verwahrlosung und modernisierter Selbststeuerung, was so ziemlich das Gegenteil von Selbstständigkeit darstellt. Denn die Schüler arbeiten nach wie vor nach von außen gesetzten Vorgaben. Sie bewerten sich nun aber selbst, indem sie ihre "Kompetenzen" in Raster eintragen, womit sie die ihnen von außen vorgegebene Bewertung jedoch nur selbst nachvollziehen. Herrschaft verschwindet also nicht, sondern wird vielmehr unsichtbar gemacht und von den Kindern und Jugendlichen, denen man das dann als "Freiheit" verkauft, schlicht internalisiert. Die Parallele zur ökonomischen Ich-AG liegt gut auf der Hand. Die Bildungsteilnehmenden werden hier, so will es scheinen, mehr und mehr zum modernen "Selbstunternehmer ihrer Bildung" gemacht; der ist dann aber auch für alles selbst verantwortlich etc. Diese Selbstverantwortungsrhetorik, die den Sozialstaatsabbau funktionell flankierte, ist Ihnen ja hinlänglich bekannt und von Foucault früh analysiert worden.
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Silvio Duwe: Wir haben da mal was vorbereitet - Noch bevor die Koalitionsverhandlungen begonnen haben, stellt die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft ihr Reformprogramm für die künftige Regierung vor
Auch die Gesundheitsversorgung wird von der INSM nicht verschont. Bis zum Jahr 2060 würden sich die Gesundheitsausgaben um 85 Prozent, die Einnahmen der gesetzlichen Krankenversicherung bei gleichbleibendem Beitragssatz aber nur um 35 Prozent erhöhen, orakelt das Reformpapier. Um Defizite zu vermeiden, müsse der Beitragssatz deshalb bis 2060 auf 21 Prozent steigen, was die Arbeitskosten erhöhen und Arbeitsplätze bedrohen würde. Deshalb sollen die Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung von den Arbeitskosten entkoppelt und Zusatzbeiträge eingeführt werden. Diese sollen die künftigen Beitragssatzerhöhungen ersetzen und von jeder Krankenkasse individuell festgelegt werden. Die Zahl "unnötiger" Arztbesuche soll über die Wiedereinführung der Praxisgebühr gesenkt werden. Im Gegensatz zum alten Modell soll jedoch jeder Arztbesuch eine Gebühr kosten, wobei es Ausnahmen für chronisch Kranke geben soll. Die kostenfreie Mitversicherung von Ehegatten und Lebenspartnern soll gestrichen werden. Bei der Pflegeversicherung tritt die INSM ebenfalls für eine Leistungskürzung ein. Die Bürger sollen stattdessen mit einer privaten Pflegeversicherung vorsorgen. Der Pflege-Bahr reiche nicht aus.
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Mittwoch, 2. Oktober 2013
Edward Mendelson: Pynchon’s Mrs. Dalloway
"Behind the hieroglyphic streets there would either be a transcendent meaning, or only the earth. In the songs Miles, Dean, Serge and Leonard sang was either some fraction of the truth’s numinous beauty…or only a power spectrum. Tremaine the Swastika Maker’s reprieve from holocaust was either an injustice or the absence of a wind; the bones of the GI’s at the bottom of Lake Inverarity were either there for a reason that mattered to the world, or for skin divers and cigarette smokers. Ones and zeroes. So did the couples arrange themselves. At Vesperhaven House either an accommodation reached, in some kind of dignity, with the Angel of Death, or only death and the daily, tedious preparations for it. Another mode of meaning behind the obvious, or none."
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Gary Sick: Iran Opens Its Fist
There is a long way to go, and each side will necessarily have to reexamine its maximalist positions in the course of what are certain to be difficult and complex negotiations. In addition to President Rouhani, the Iranian team is composed of graduates from the University of Denver (Foreign Minister Zarif), George Washington University (Chief of Staff Nahavandian), and MIT (IAEA Representative Salehi and Vice President Najafi), among others. This is the last generation of Iranian revolutionaries with deep knowledge of the West. As the Iranians emphasized in their private meetings, this favorable constellation of interests and individuals who are willing to take risks for détente in the wake of Rouhani’s unexpected electoral victory earlier this year can never be repeated. President Obama, himself a lame duck, may feel much the same way.
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Erika Vögeli: Die Vermittlung von Bildung als Bürgerrecht – Die Heranbildung verantwortungsbewusster Staatsbürger
Viele und vor allem erfahrene Lehrer sind der Meinung, dass all diese Reformen nur dazu geführt haben, dass ein ruhiges Lernen im Klassenverband und die Bildung einer echten Klassengemeinschaft irgendwo von oben nicht mehr gewollt sind – mit ehrlicher Begründung hat sich ja bislang niemand in ein Lehrerzimmer gewagt –, mit allen Konsequenzen für die emotionale Seite von Schule und Lernen und für die Demokratie. Die erfahrenen Lehrer beklagen, dass die Kinder kein solides Grundwissen mehr erhalten und viel zuwenig auf das Berufsleben, geschweige denn auf ihre staatsbürgerliche Aufgabe in der Demokratie vorbereitet werden. Die angeblich wegen der Globalisierung für die Wirtschaft notwendigen «Reformen» dienen also der Realwirtschaft keineswegs, und sie versäumen eine der wichtigsten Aufgaben der Volksschule in einem demokratischen Staat: die Vermittlung von Bildung als Bürgerrecht und die Heranbildung verantwortungsbewusster Staatsbürger.
Kommentar von Willy H. Wahl (senior.org): Die Einführung ständig neuer Methoden und Lehrmittel und eines administrativen Aufwandes, der vielerorts ein echtes pädagogisches Nachdenken verdrängt hat, haben die Schule zu einem Gebilde gemacht, das mit Recht nun mit der Finanzblase aus Schrottpapieren verglichen werden muss. Die Initiatoren – USA, EU und OECD mit dem «Bertelsmann-Pflug» vorne dran – freuen sich offensichtlich am Erfolg.
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Kommentar von Willy H. Wahl (senior.org): Die Einführung ständig neuer Methoden und Lehrmittel und eines administrativen Aufwandes, der vielerorts ein echtes pädagogisches Nachdenken verdrängt hat, haben die Schule zu einem Gebilde gemacht, das mit Recht nun mit der Finanzblase aus Schrottpapieren verglichen werden muss. Die Initiatoren – USA, EU und OECD mit dem «Bertelsmann-Pflug» vorne dran – freuen sich offensichtlich am Erfolg.
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Dienstag, 1. Oktober 2013
DAVID ROVICS: An Open Letter to the German Left - The Antideutsch and Me
The Antideutsch movement started splitting almost as soon as it came into existence. Some of the more bizarre tendencies to emerge include those who supported the US-led war in Iraq, on the basis that Israel supported it, so it must be good. Other elements of the movement proclaimed that although they considered themselves to be communist, they were opposed to criticism of capitalism, on the basis that criticizing capitalism was a veiled form of anti-Semitism (since apparently everyone knows that when your average anti-capitalist says “banker” they really mean “Jewish banker”). While it may be easy to ridicule and dismiss some of the stranger offshoots of the Antideutsch, the thing they all continue to agree on is the importance of uncritically supporting the state of Israel. There also seems to be a general agreement on the principle that any serious criticism of the state of Israel must be actively opposed and denounced as anti-Semitic and fascistic. By pushing this line throughout Germany, throughout the German Left and elsewhere in German society, the Antideutsch are essentially demanding that Germans, and anyone else in Germany, such as Palestinian refugees or anti-Zionist Jews from New York (like me), must take sides. They must either declare their unflinching allegiance to the state of Israel, or they must admit to being anti-Semites. They must avoid being involved with events that include someone who is critical of Israel, or risk allegations of anti-Semitism, smashed windows, beatings, and so on. There is no room for debate, no room for being on the sidelines or not taking a position on this issue, they say. You are either with us or you’re an anti-Semite.
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Hans-Jürgen Urban: Arbeiterbewegung heute - Wandel der Arbeit – Wandel der Bewegung
Die finanzmarktorientierte Restrukturierung der Unternehmen und die Deregulierung wohlfahrtsstaatlicher Sicherungssysteme sind wesentliche Treiber der Prekarisierung von Arbeit, die einen konstitutiven Trend des Gegenwartskapitalismus darstellt. Die Folgen sind Verluste an sozialen Sicherheiten und neue Spaltungen unter den Lohnabhängigen. Eine gewerkschaftliche Politik der Entprekarisierung hat dabei anzuerkennen, dass die unbefristete Vollzeitbeschäftigung über das ganze Erwerbsleben hinweg nicht mehr für alle Beschäftigten eine erstrebenswerte Norm darstellt. Arbeits- und Lebensformen jenseits der Normalerwerbsbiografie werden mitunter auch als willkommene Optionen wahrgenommen. Die veränderten Erwartungen verlangen nach einem neuen Regime sozialer Sicherheit, das individuelle Handlungsspielräume bei unsteten Erwerbsverläufen eröffnet. Gefordert ist eine sozialstaatliche Neuordnung des Arbeitsmarktes inklusive eines Umbaus der Sozialversicherungen.[15] Unvermeidlich wäre dabei die Abkehr vom aktivierenden Arbeitsmarktsystem mit seinen reduzierten Lohnersatzleistungen und seinen repressiven Zumutbarkeitsregeln. Nicht minder wichtig ist jedoch die Öffnung gewerkschaftlicher Interessenpolitik für schutzbedürftige Arbeit in Form abhängiger Selbstständigkeit. Notwendig sind auch hier arbeitspolitische sowie arbeits- und sozialrechtliche Strategien. Vor allem muss sich das Selbstverständnis der Gewerkschaften verändern: von der Schutzorganisation der abhängig Beschäftigten zu einer Interessenorganisation der abhängig Arbeitenden – in allen sozialen Formen. Das ist ein Unterfangen, das an die Fundamente einer identitätsstiftenden Organisationskultur stößt und daher nicht einfach zu realisieren sein dürfte.
Mein Blog befasst sich in einem umfassenden Sinn mit dem Verhältnis von Wissen, Wissenschaft und Gesellschaft. Ein besonderes Augenmerk richte ich dabei auf die Aktivitäten des Medien- und Dienstleistungskonzern Bertelsmann und der Bertelsmann Stiftung.
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Inge Hannemann über Sanktionen und Praktiken in Jobcentern
Seit März '13 ist Inge Hannemann als "Jobcenter-Rebellin" in den deutschen Medien, weil sie sich weigerte Sanktionen gegen ALG II-Bezieher zu verhängen. Vor Kurzem wurde sie vom Dienst in einem Altonaer Jobcenter freigestellt. Team Arbeit Hamburg erklärte gegenüber verschiedenen Medien, jedoch nicht gegenüber von Frau Hannemann, dass keine Basis für eine Weiterbeschäftigung bestünde. Inge Hannemann im Gespräch über die Zustände in deutschen Jobcentern, ihre Forderung nach einem Sanktionsmoratorium und wo außerdem dringender Handlungsbedarf besteht.
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