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Bild auf Facebook: RTL verblödet



RTL hilft - ... Kinder zu verblöden!

Mein Blog befasst sich in einem umfassenden Sinn mit dem Verhältnis von Wissen, Wissenschaft und Gesellschaft. Ein besonderes Augenmerk richte ich dabei auf die Aktivitäten des Medien- und Dienstleistungskonzern Bertelsmann und der Bertelsmann Stiftung.

oskar-lafontaine.de: Erklärung von Oskar Lafontaine und Jean-Luc Mélenchon



Wir bedauern, dass die europäische Sozialdemokratie den Weisungen des Finanzkapitals, seiner Ratingagenturen und seiner Märkte keinen Widerstand mehr entgegen setzen. Wir haben Papandreou in Griechenland, Zapatero und Socrates in Spanien und Portugal bedingungslos kapitulieren sehen. Dann haben wir mit Bestürzung gesehen, wie sich die neue französische Regierung schlechtweg den Leitlinien des von Angela Merkel und Nikolas Sarkozy ausgehandelten Vertrages angeschlossen hat. Unter diesen Bedingungen müssen die Beschäftigten, um der sozialen Zerstörung Europas zu begegnen und den Frieden zu sichern, neue linke politische Mehrheiten aufbauen und ihre Fähigkeit zu zivilgesellschaftlicher Initiative steigern. Wir kennen die Schwierigkeiten der Mobilisierung in einer Umgebung, in der die Angst vor dem morgen und der Druck der Arbeitslosigkeit so viele Kräfte paralysieren, gut. Wir sehen die Kräfte der extremen Rechten überall in Europa wachsen. Aber wir sehen auch unsere Kräfte schwungvoll bis zur Schwelle zur Macht anwachsen wie Syriza in Griechenland. Wir sind sicher, dass die Kette der Sparpolitik, die die Völker Europas fesselt, irgendwo in einem der heute gepeinigten Länder zerreißen wird, wie es nach Jahrzehnten der Strukturanpassungen in Lateinamerika geschehen ist. Eine zivilgesellschaftliche Revolution erscheint in Europa notwendig.

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Jens Wernicke: Versuch über Angst und Depression

Insofern führen die Erfahrungen unserer Kindheit, führt unsere Erfahrung von Angst und Depression, schließlich folgelogisch zu einem: Einer zunehmenden Erschöpfung am Leben, einer Art tödlicher Müdigkeit, einem Immer-müder-und-müder-Werden ob eines Lebens, das nicht seiner und unserer selbst willen, sondern für andere und zum Zwecke der Angstvermeidung gelebt wurde und wird. Und diese aus permanenter, andauernder Überforderung resultierende Erschöpfung führt schließlich wieder bzw. erneut in Angst und Depression, konfrontiert uns noch einmal – diesmal jedoch als „Chance“ – mit dem „Leiden“ unserer Kindheit, denn: Wer nie erfüllbare Ansprüche und Erwartungen an sich stellt, weil er alle Schuld für die seelischen Misshandlungen von einst auf sich nahm und sich deshalb auch heute noch für alles und jedes verantwortlich und schuldig fühlt; wer, um seine Eltern, deren Verhalten ihm schadete, die ihm Liebe, Achtung, Wertschätzung, Sicherheit und Geborgenheit vorenthielten, weiter lieben zu können, sich selbst abzuwerten und zu hassen begann, da, so die kindliche Logik, wo diese unfehlbar waren, nur er selbst “falsch” und minderwertig sein konnte; wer, um seiner „Todesangst“ in jungen Jahren zu begegnen, lernte und verinnerlichte, dass nur Anpassung und Selbstnegation diese zu lindern vermögen, für den werden mit den Jahren, die er in derlei „Mustern“ lebt, selbst kleine Aufgaben mehr und mehr zu großen Herausforderungen, an denen er mit zunehmender Kraftlosigkeit schließlich zu zerbrechen droht.

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Michael Krämer: Auswirkungen des kommunalen "Schutzschirms" -DieBertelsmann Stiftung als neoliberale "Reform"agentur

Letztlich ist das Konzept des kommunalen Schutzschirms nur ein weiterer Baustein im Gesamtkonzept des Umbaus der Bundesrepublik von einem sozialen demokratischen Rechtsstaat in einen neoliberalen, marktorientierten, mit hier und da ehrenamtlichem bürgerschaftlichen Engagement garnierten Staat. In einem solchen Staat dominiert der Markt die Gesetze. Die Reichen und Einflussreichen (Lobbyisten) bestimmen die gesellschaftlichen Verhältnisse mehr und mehr. Gleichzeitig werden das Demokratie- und das Sozialstaats- sowie das Rechtsstaatsprinzip des Grundgesetzes (Vergl. Artikel 20 GG)bewusst geschwächt.
Die Ökonomisierung aller Lebensbereiche wird zur alles bestimmenden Handlungsmaxime, wobei der Grundsatz gilt:
Viele bekommen weniger, damit es einigen wenigen besser geht. Dagegen müssen wir uns als Bürgerinnen und Bürger dieses Landes und als Demokratinnen und Demokraten zur Wehr setzen. Sonst bestimmen allein die Reichen und Einflussreichen die gesellschaftlichen Verhältnisse die Arbeitsbedingungen und die Bildungsinhalte und der (Kapital-) Markt dominiert das Recht. Die Finanzierung und Erfüllung öffentlicher Aufgaben ist aber nicht Sache des Kapitalmarktes, zum Beispiel durch Kommunalanleihen, wie von den Banken beabsichtigt. Der Staat ist durch Steuern, die entsprechend ihrer Leistungsfähigkeit von denjenigen zu erbringen sind, die es gerade durch die Nutzung unserer öffentlichen Infrastruktur zu persönlichem Reichtum und Einfluss (Lobbyismus)gebracht haben, zu finanzieren. Dabei haben die Reichen mehr zu zahlen als die Mittellosen. Das ist das entscheidende steuerliche Grundprinzip. Eine schnelle und nachhaltige Korrektur der momentanen Fehlentwicklungen, der Umgestaltung der Gesellschaft und der Ökonomisierung aller Lebensbereiche durch die Dominanz der Finanzindustrie und der Banken über die Politik durch uns selbst als die Bürgerinnen und Bürger dieses Landes ist dringend geboten. Die Politiker sind dazu aufgrund der bestehenden Abhängigkeiten und die Kommunalpolitiker aufgrund mangelnden Fachwissens nicht in der Lage.
Das weiß auch die Bertelsmann-Stiftung und die ihr nahestehenden Wissenschaftler wie z.B. Prof Dennis Hilgen, Uni Hamburg, die in einem vom hessischen Innenministerium und dem Präsidenten des Landesrechnungshofs herausgegebenen
"Handbuchs zur Haushaltskonsolidierung für Schutzschildkommunen" einen genauen Fahrplan für die von den Kommunen zu planenden Einsparungen vorgeben und damit in die Selbstverwaltung und Haushaltshoheit der Kommunen massiv eingreifen.
Dasselbe gilt für die gemeinsam von der Bertelsmann-Stiftung und der Kommunalen Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement (KGsT) herausgegebenen Handouts bzw. Specials mit Titeln wie "Wegweiser Kommune"
Doppik als Basis der Reformen in Deutschland".
Bei alledem geht es letztlich um nichts anderes als die Einführung betriebswirtschaftlicher und marktorientierter Verwaltungsmanagement-Methoden, die der Abschaffung demokratischer Prinzipien und des haushaltsrechts der Kommunalparlamente (in einem ersten Schritt) dienen. An die Stelle der Aufbringung öffentlicher Mittel (Steuern), deren Höhe sich nach der Leistungsfähigkeit des Steuerzahlungspflichtigen richtet, sollen die Kommunen bzw. deren Management nach betriebswirtschaftlichen Methoden die Kommunen managen und die Aufbringung der erforder-lichen Mittel soll entweder durch Leistungskürzungen, ehrenamtliche Arbeit oder durch die Herausgabe von Kommunalanleihen durch die Kommunen am Kapitalmarkt erwirtschaftet werden. Wobei natürlich an Letzterem wieder einmal auch die Banken und Kapitalanlagevermittler durch Provisionen mitverdienen und die Reichen und Superreichen in unserer Gesellschaft ggf. weitere sichere relativ gut verzinsliche Anlagemöglichkeiten erhalten.
Letztlich geht es unserer Bundesregierung unter Angela Merkel (CDU) darum den Markt -und hier letztlich wiederum die wichtigsten Marktteilnehmer, nämlich die Banken- und nicht die Demokratie zu retten.
Ein Beleg für diese Erkenntnis ist der nachfolgende Satz Angela Merkels im Deutschen Bundestag:
"Wir leben ja in einer Demokratie und das ist eine parlamentarische Demokratie und deshalb ist das Budgetrecht ein Kernrecht des Parlaments und in sofern werden wir Wege finden wie die parlamentarische Mitbestimmung so gestaltet wird, daß sie trotzdem auch marktkonform ist."






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Sonntag, 25. November 2012

faz.net: Gruner+Jahr-Vorstand Julia Jäkel - Wir haben zwölf Jahre lang Kraft und Kapital investiert

FAZ: Wie viele Mitarbeiter werden ihre Stelle verlieren? Jäkel: "Es werden leider mehr als dreihundert sein."

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Donnerstag, 22. November 2012

Wenn Babys über die Bonität entscheiden Dass drei US-Ratingagenturen großen Einfluss auf die Schuldenkrise in Europa haben, stört viele. - Auf der Suche nach Alternativen treibt die Bertelsmann Stiftung ihr Modell einer internationalen Agentur voran. Deren Urteil soll auf mehr Indikatoren basieren - darunter Reformfähigkeit und Geburtenrate.

Annette Heuser (Bertelsmann Stiftung): "Der Markt wird eindeutig beherrscht von drei amerikanischen Rating-Agenturen und wir wissen: Wo immer ein Oligopol entsteht, ist das nicht zum Nutzen der Verbraucher und der Steuerzahler."

Kommentar von Steffen Roski: Wenn die Vertreterin eines Oligopolisten Oligopolisten Oligopolisten schimpft, dann hört sich das wie in dem Tagesschau-Beitrag an.

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DIE LINKE. Gütersloh: Ende der „Financial Times“ bei Bertelsmann


400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Konzerntochter könnten ihren Job verlieren.

Der Gruner + Jahr-Verlag, zu 74,9 % im Besitz der Bertelsmann AG, stellt die Finanzzeitung „Financial Times Deutschland“ (FTD) wegen der „fehlenden wirtschaftlichen Perspektive“ ein. Auch „Impulse“ und „Börse Online“ verlassen den Gütersloher Medienkonzern. Der Betriebsrat von Gruner + Jahr-Wirtschaftsmedien sieht die Arbeitsplätze von 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bedroht und appelliert an den Vorstand die Arbeitsplätze zu erhalten.
Wir schließen uns diesem Appell an. Sollte der Konzern nicht in der Lage sein den Bestand dieser Medien zu sichern, dann sind unter den über 100.000 Angestellten der Bertelsmann AG doch sicher einige, die mehr als nötig arbeiten. Da könnte ein Umverteilen der Arbeit zugunsten der von Arbeitslosigkeit bedrohten Kolleginnen und Kollegen sinnvoll sein. Aufgabe, Arbeitszeit und Arbeitsort müssen natürlich passen. Ein voller Lohnausgleich sollte bei dieser freiwilligen Arbeitszeitverkürzung auch drin sein. Auf die Qualität der Arbeit kann sich das nur positiv auswirken“, schlägt Michael Pusch, Sprecher des Kreisverbandes DIE LINKE. Gütersloh vor und zweifelt: “falls das überhaupt gewollt ist. Guter Journalismus verträgt sich nämlich nicht damit, dass die „Financial Times“ zur Wahlkampfpostille gemacht wurde. 2002 wurde zur Wahl der CDU aufgerufen, 2005 zur Wahl der FDP. Im Jahre 2009 splittete der Verlag die Sympathien: Zur Bundestagswahl empfahl die FTD die CDU, zur Europawahl die Grünen, also Schwarz-Grün. Daraus können wir schließen, wem der Bertelsmannkonzern und die gleichnamige Stiftung die Durchsetzung ihrer Interessen am ehesten zutrauen. In diesem Zusammenhang möchten wir auf eine Veranstaltung am 7. Dezember 2012 um 19 Uhr in der Ravensberger Spinnerei in Bielefeld hinweisen. Steffen Roski, Soziologe und Mitglied im Bund demokratischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler (BdWi) kommt zum Thema 'Bertelsmann-Stiftung, ein Konzern macht Politik'. Er sieht in Konzern und Stiftung einen der Drahtzieher bei Privatisierung, Sozialabbau und Militarisierung.“

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Mittwoch, 14. November 2012

sueddeutsche.de: Bertelsmann wird vorsichtig

Der Medienkonzern Bertelsmann wird wegen neuer Sonderbelastungen vorsichtiger. Im Konzernergebnis werden sich 2012 Sondereffekte insbesondere aus dem Druck- und einigen Direktkundengeschäften sowie aus den Aktivitäten in Südeuropa niederschlagen, kündigte Konzernchef Thomas Rabe am Dienstag an. Genauere Angaben macht das Unternehmen nicht. Bislang war für 2012 ein Konzernergebnis über dem Vorjahr geplant. Diese Aussage wurde nun nicht mehr wiederholt. Für das Gesamtjahr werde unverändert mit einem moderaten Umsatzwachstum und einem weiterhin hohen Betriebsergebnis gerechnet, hieß es lediglich. In den ersten neun Monaten stieg das Betriebsergebnis um 5,8 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro. Zu Bertelsmann gehören unter anderem RTL, Gruner + Jahr, die Dienstleistungsfirma Arvato und der Verlagskonzern Random House. Gut lief vor allem das Buch- und Fernsehgeschäft. RTL steigerte in den ersten neun Monaten den Umsatz um vier Prozent auf 4,1 Milliarden Euro. Beim operativen Ergebnis vor Zinsen und Steuern musste der größte private Fernsehsender Europas allerdings Rückgänge hinnehmen, es sank um 9,8 Prozent auf 671 Millionen Euro.

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Freitag, 9. November 2012

Informations- und Diskussionsveranstaltung - Bertelsmann - Stiftung: Ein Konzern macht Politik - Referent: Steffen Roski


Fast täglich liest man in der Presse Verlautbarungen über und von Bertelsmann:
einmal sind es die Nachrichten über die Aktivitäten und die Ausbreitung des
Konzerns in aller Welt – ein andermal ist es die Stiftung, die feststellt, dass
LeiharbeitnehmerInnen keine Chancen auf eine Festanstellung haben, die
Armut von Kindern in Deutschland steigt und das Schulsystem gerade für
Kinder aus armen Familien undurchlässig ist.
Für interessierte Menschen sind die Feststellungen der Bertelsmann-Stiftung
alte Hüte. Trotzdem scheinen sie ein soziales Engagement der Stiftung zu
belegen. Ist das wirklich so? Was treibt die Stiftung? Welche Ziele verfolgt sie
und wie arbeitet sie? Welche Verbindungen bestehen zwischen einem der
größten Medienkonzerne der Welt und seiner Stiftung? Welche politischen
Kräfte stützen und fördern die Arbeit der Stiftung?
Viele Fragen, auf die wir versuchen, Antworten zu finden.
  • mit Steffen Roski, Soziologe, Bund demokratischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler (BdWi)
  • Moderation Inge Höger, Bundestagsabgeordnete Die LINKE
  • Freitag, den 7. Dezember 2012, 19 Uhr
  • Ravensberger Spinnerei Bielefeld – Murnau-Saal,
  • Ravensberger Park 1, 33602 Bielefeld
DIE LINKE Kreisverband Bielefeld –
Bundestagsabgeordnete Inge Höger
August-Bebel-Str. 126, 33602 Bielefeld


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Donnerstag, 8. November 2012

Mahmood Mamdani: Vier Fragen an Prof. Joseph Stiglitz

Mein zweites Beispiel ist etwas aktueller. Die EURO-Zone wurde geschaffen für ein Europa mit einer einheitlichen Währung, aber Europa war und ist keine demokra-tische, politische Einheit. Das Ergebnis war eine Finanzpolitik ohne demokratische Legitimation. Die Regierungen Europas taten den eigenen Völkern das an, was in den 80er Jahren den afrikanischen Ländern vom Washington Consensus angetan wurde. Nicht gewählte Regierungen regieren Europa und diese regierende Phalanx ist niemandem verantwortlich. Nach allen technischen Standards, was in Europa Gestalt annimmt ist eine Diktatur. Dadurch, dass wichtige Mechanismen demokratischer Systeme aufgeweicht oder abgeschafft werden, verliert die Demokratie rasch an Glaubwürdigkeit. Zum dritten Mal in diesem Jahrhundert versucht Deutschland, Europa zu seinem Hinterhof zu machen. Deutschland erreicht nun mit seinen Banken, was es im ersten und im zweiten Weltkrieg mit seinen Panzern nicht erreichen konnte. Es ist hochinteressant, dass nun ausgerechnet Deutschland eine demokratische Lösung für die Krise in der EURO-Zone vorschlagen soll, mit einer politischen Vereinigung Europas.

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Donnerstag, 1. November 2012

fair-news.de: Westfalen-Blatt - zum Thema Bertelsmann/Penguin

Penguin Random House: Das ist, als wenn Volkswagen und Toyota oder Nestlé, Kraft Foods und Dr. Oetker fusionierten. Sofern die Kartellbehörden zustimmen, entsteht auf dem Buchmarkt ein Global Player, der in der Lage ist, der Branche die Richtung vorzugeben. Die Ankündigung von Rupert Murdoch, ein eigenes Kaufangebot für Penguin vorzulegen, zeigt, dass die Konkurrenz die Gefahr erkannt hat. Etwas aber ist anders als bei Autos oder Lebensmitteln. Medien rühren an den Kern von Bildung, Demokratie und Freiheit. Gedanken sind frei. Doch um sie zu verbreiten, braucht es Medien. Und dabei spielte das Buch in der Kultur- und Ideengeschichte der Menschheit jahrhundertelang die führende Rolle. Es ist scheinbar genetisch von langer Wirkungsdauer. Das verpflichtet, auch wenn eine noch so große Vergangenheit nicht davor schützt, eines Tages überflüssig zu werden. Gerade erlebt das Buch einen Wandel, der ganz am Ende sogar die Existenz des gedruckten Buchs gefährdet. In den USA hat das E-Book bei Neuerscheinungen heute bereits einen Anteil von 15,5 Prozent. Nur in Deutschland schützt vorerst die Buchpreisbindung. Dies dürfte - neben dem Medienrecht und der Stellung des Kartellamts - einer der Gründe sein, warum Deutschland bei der Fusion noch ausgenommen ist. Bertelsmann muss man zugute halten: Beim Buch geht es ums Überleben. Die Musikbranche hat es erlebt. Sie hat nicht verhindert, dass ihr Geschäftsmodell zusammengebrochen ist. CDs lassen sich nicht mehr zu ordentlichen Preisen verkaufen, seit die Kunden ihre Lieblingshits einfach und viel billiger im Internet downloaden. Nun unterscheiden sich Buchstaben in digitaler Hinsicht nicht grundsätzlich von Noten. Wenn Leser trotzdem noch das gedruckte Werk bevorzugen, dann aus Tradition und wegen des Komforts. Papier kann man befühlen, knicken und beschreiben. Doch solche Argumente verlieren bei rationeller Betrachtung ihre Wirkung. Bertelsmann weiß, was blüht, wenn der Konzern keine funktionierende Strategie findet. Das gilt in besonderer Weise für den Ostwestfalen in New York: Buchvorstand Markus Dohle. Er hat gut verhandelt. Anders als beim Musik-Joint-venture mit Sony hat Bertelsmann im neuen Konzern die Mehrheit und das Sagen. Penguin Random House ist eine Macht, die mit Amazon, Apple & Co. auf einer Stufe verhandeln kann. Sicher besteht die Gefahr, dass kleinere Buchhändler, und dazu zählen schon die Thalias und die Hugendubels dieser Welt, an die Wand gedrückt werden. Noch prekärer ist die Lage für die Autoren. Doch chancenlos sind auch sie nicht, zumal, da sie notfalls ihre Werke auch über das Internet verbreiten können. Am Ende entscheiden die Kartellämter. Es ist kaum anzunehmen, dass sie die Fusion ohne Auflagen genehmigen.

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wolfenbuettelheute.de Bertelsmann Stiftung - Liz Mohn Kultur- und Musikstiftung fördert mit über 54.000 Euro Integration durch Musik

Von 2008 bis 2012 hat Liz Mohn mit ihrer Stiftung und der Ausschreibung damit insgesamt 69 Integrationsprojekte mit einer Summe von gut 300.000 Euro gefördert.

Kommentar von Steffen Roski: So verzerren kritiklose JournalistInnen das Bild. Die Bertelsmann Stiftung ist ein geschickt inszeniertes Steuersparmodell der Bertelsmann AG. Letztlich zahlt also die / der SteuerzahlerIn die philanthropischen Hobbys der Frau Mohn.

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STEFAN SCHELP: Bertelsmann - Hoffen auf eine Erfolgsgeschichte

Als Thomas Rabe Anfang des Jahres den Chefposten bei Bertelsmann übernahm, machte der Titel “Tommy Reloaded”, frei übersetzt “Tommy der Zweite”, die Runde. Das bezog sich auf den einstigen Bertelsmann-Boss Thomas Middelhoff, auf dessen Tempo, auf dessen Kreativität und auf sein forderndes Wesen. Jetzt gibt es eine weitere Parallele zwischen Thomas und Thomas. Middelhoff war es, der 1998 den Kauf der amerikanischen Verlagsgruppe Random House einfädelte und Bertelsmann damit einen gewaltigen Sprung nach vorn ermöglichte. Rabe ist es, der ebenjenen Konzern mit Penguin Books verheiratet und ihn zur weitaus größten Verlagsgruppe weltweit macht. Zweimal Buchgeschäft. Und beide Male von Managern, die sich der Digitalisierung verschrieben haben. Keine Frage, die Fusion von Random House und Penguin ist ein Mega-Coup für Thomas Rabe – ein Erfolg, der sehnlichst erwartet wurde. Er ist der Beginn eines neuen Kapitels, er kann die Initialzündung sein, der Auftakt zu weiteren Geschäften und zum dringend erforderlichen Bertelsmann-Wachstum. Schon deshalb ist seine Bedeutung kaum zu überschätzen. Was das Geschäft tatsächlich einbringt, ob es auch in Euro und Cent eine Erfolgsgeschichte wird, muss sich in einigen Jahren zeigen.

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