1. Die politische Großwetterlage in der BRD
* Regierungsarbeit im „Realitäts-Modus“: Die „Flitterwochen“ der neuen Koalition sind längst vorbei. Das beherrschende Thema im Dezember ist der Haushalt für 2026. Angesichts der wirtschaftlichen Stagnation (Prognosen gingen von nur ca. 0,1 % Wachstum für 2025 aus) wird erbittert um Sparmaßnahmen und Investitionsanreize gestritten.
* Arbeitsmarkt-Reformen: Ein heißes Eisen auf dem politischen Tisch ist die Flexibilisierung der Arbeitszeit. Es gibt Bestrebungen (u.a. von Union und SPD diskutiert), das Arbeitszeitgesetz zu reformieren, um etwa die 48-Stunden-Woche leichter möglich zu machen und von der täglichen auf eine wöchentliche Höchstarbeitszeit umzustellen. Dies sorgt für Konfliktstoff mit den Gewerkschaften, die eine Überlastung und die weitere Ausbeutung der Arbeitnehmer fürchten.
* Migrationspolitik: Die BRD hat ihre Gangart deutlich verschärft. Nach Einigungen auf EU-Ebene (Stichwort: Asylkompromiss-Umsetzung) liegt der Fokus heute auf schnelleren Verfahren an den Außengrenzen und konsequenteren Rückführungen. Die Rhetorik ist härter geworden, getrieben durch das Erstarken populistischer Ränder bei den vergangenen Wahlen.
2. Wirtschaft und Soziales: Der „Stagnations-Winter“
Die Stimmung in der Bevölkerung ist gedrückt. Der erhoffte schnelle Aufschwung ist ausgeblieben.
* Wirtschaftliche Lage: Die BRD steckt in einer Phase der Stagnation. Zwar ist die Inflation auf rund 2 % gesunken, aber der private Konsum springt nicht an. Die Arbeitslosigkeit ist leicht gestiegen (Richtung 6,3 %), was erstmals seit Jahren wieder echte Sorgen um Arbeitsplatzsicherheit in der Mittelschicht auslöst.
* Demografie-Schock: Gerade gestern, am 11. Dezember 2025, hat das Statistische Bundesamt neue Zahlen zur Bevölkerungsvorausberechnung vorgestellt. Die Botschaft ist ernüchternd: Die Alterung schreitet schneller voran als gedacht, der „Renteneintritt der Boomer“ reißt riesige Lücken in den Arbeitsmarkt, die durch Zuwanderung allein kaum zu schließen sind. Das Thema „Rente mit 63“ steht massiv unter Beschuss.
* Wohnungsnot: Trotz politischer Versprechen bleibt der Wohnungsbau hinter den Zielen zurück. Besonders in Ballungsräumen sind Mieten weiter das soziale Sprengstoff-Thema Nummer eins.
3. Internationale Lage: Der „Trump-Faktor“
Außenpolitisch steht alles im Schatten der zweiten Amtszeit von Trump.
* Ukraine-Konflikt: Es herrscht große Unsicherheit. Trumps Administration drängt auf ein schnelles Ende des Krieges, notfalls durch Gebietsabtretungen der Ukraine („28-Punkte-Plan“). Dies spaltet die BRD-Gesellschaft und die EU: Während einige auf Frieden hoffen, fürchten andere ein Einknicken vor Russland und eine Destabilisierung Europas.
* 2.0: Die USA haben ihre protektionistische Politik („America First“) wieder hochgefahren. Drohende oder bereits eingeführte Zölle auf BRD-Autos und -Maschinen belasten die ohnehin schwache BRD-Exportwirtschaft schwer.
* EU-Rolle: Die EU versucht, sich in diesem Dezember-Gipfel (der Mitte Dezember ansteht) als eigenständiger Sicherheitsakteur zu behaupten, kämpft aber intern mit der Finanzierung von Verteidigungsausgaben.
4. Gesellschaftliche Stimmung („Vibe“)
Die BRD-Massen spüren eine Mischung aus Erschöpfung und Pragmatismus.
* Technologie: KI ist überall. Das „Wort des Jahres 2025“ könnte so etwas wie „KI-Ära“ sein. Im Alltag ist KI-gestützte Arbeit normal geworden, aber die Angst vor Jobverlust durch Automatisierung wächst parallel dazu.
* Klima: Trotz aller Krisen bleibt die Klimakatastrophe präsent. Der Klimaschutzbericht 2025 zeigte Fortschritte, aber es reicht noch nicht für die 2030-Ziele. Die Debatte hat sich jedoch verschoben: Weniger hipsteresk-ökologistisches „Klimakleben“, mehr Diskussion über „grüne Industriepolitik“ und wie man Klimaschutz wirtschaftlich rentabel macht.
* Weihnachtszeit: Die Weihnachtsmärkte sind voll, die Menschen suchen Zerstreuung („Escapism“). Es wird jedoch bewusster konsumiert; das Geld sitzt nicht mehr so locker wie früher.
Steffen Roski, mit KI-Unterstützung.