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tagesschau.de: Bertelsmann legt Studie vor - Die Mitte schrumpft

Der Anteil der Menschen in den unteren und untersten Einkommensschichten ist den Angaben zufolge um knapp vier Millionen Personen gewachsen, gleichzeitig hat die Gruppe der Topverdiener um mehr als 500.000 Personen zugenommen. Die Chancen auf soziale Mobilität seien deutlich gesunken, heißt es in der Studie weiter: 70 Prozent der unteren Einkommensschichten fänden sich nach drei Jahren immer noch in derselben Schicht wieder. Ein Grund: die Zunahme von Single- und Alleinerziehenden-Haushalten.

Kommentar von Steffen Roski: Wieder einmal diagnostiziert die Bertelsmann Stiftung einen Makel der deutschen Gegenwartsgesellschaft. Allein die Medikamente, die der Gütersloher Think Tank, der ihm hörigen Politik und Ministerialbürokratie verordnet, sind jene der amerikanischen Neo-Cons: mehr "Flexibilität", "Bürokratieabbau" usw. usw. Lasset uns den Reichtum mehren - für jene, die ohnehin haben ...

Mein Blog befasst sich in einem umfassenden Sinn mit dem Verhältnis von Wissen, Wissenschaft und Gesellschaft. Ein besonderes Augenmerk richte ich dabei auf die Aktivitäten des Medien- und Dienstleistungskonzern Bertelsmann und der Bertelsmann Stiftung.

Donnerstag, 13. Dezember 2012

Inge Höger / Steffen Roski: Bertelsmann-Kritik - Live in Bielefeld



Ca. 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer versammelten sich am 7. Dezember 2012 in der Ravensberger Spinnerei zu einer Bertelsmann-kritischen Vortragsveranstaltung. Auf Einladung von Inge Höger, die für die Partei Die Linke im Bundestag sitzt, referierte BdWi-Mitglied Steffen Roski über das Machtnetzerk, das der Bertelsmann-Konzern gemeinsam mit seiner Stiftung über die Republik geknüpft hat. 

Fast täglich liest man nämlich in der Presse Verlautbarungen über und von Bertelsmann: einmal sind es die Nachrichten über die Aktivitäten und die Ausbreitung des
Konzerns in aller Welt – ein andermal ist es die Stiftung, die feststellt, dass LeiharbeitnehmerInnen keine Chancen auf eine Festanstellung haben, die Armut von Kindern in Deutschland steigt und das Schulsystem gerade für Kinder aus armen Familien undurchlässig ist. Für interessierte Menschen sind die Feststellungen der Bertelsmann-Stiftung alte Hüte. Trotzdem scheinen sie ein soziales Engagement der Stiftung zu belegen. Ist das wirklich so? Was treibt die Stiftung? Welche Ziele verfolgt sie und wie arbeitet sie? Welche Verbindungen bestehen zwischen einem der größten Medienkonzerne der Welt und seiner Stiftung? Welche politischen Kräfte stützen und fördern die Arbeit der Stiftung? 

Auf den Vortrag von Steffen Roski folgte eine ebenso engagierte wie kenntnisreiche Aussprache, die einmal mehr deutlich gemacht hat, dass der Status der Gemeinnützigkeit für die millionenschwere Konzernstiftung einen gesellschaftlich-politischen Skandal darstellt.




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Mittwoch, 12. Dezember 2012

Thomas Gutschker: Ehemaliger Bundespräsident - Der graue Wulff - Ein Ministerpräsident hatte kein Geld für Partys, seine Beamten verstanden nichts davon. Dann kam ein Eventmanager und fädelte alles ein. Es war schön - zu schön, um wahr zu sein.

Aufschlussreich ist eine E-Mail, die Olaf Glaeseker kurz vor der ersten Party in Hannover dem Leiter der Unternehmenskommunikation der Nord LB schrieb. Die Landesbank Baden-Württemberg sei mit 25000 Euro dabei, berichtete Glaeseker und fügte gönnerhaft hinzu: „Da Ihr etwas kleiner seid, sind 20000 Euro vertretbar. Das hat unser Staatssekretär Hagebölling so auch mit Dr. Rehm besprochen“ - dem Vorstandsvorsitzenden der Nord LB. Hagebölling und Rehm hatten außerdem vereinbart, dass die Bank ein eigenes Catering auf die Beine stellen werde. Das besorgte dann ein Sternekoch. Der Kommunikationschef der Bank hielt in einem Vermerk fest: „Die Nord LB hat sich mit Blick auf die Aspekte ,Eigene Netzwerkintensivierung‘ sowie ,Generelle Förderung des Wirtschaftsstandorts Niedersachsen‘ für ein Sponsoring der Veranstaltung entschieden.“

Kommentar von Steffen Roski: Politik geht nicht vom Souverän aus, sondern wird in Netzwerken der Macht vorbereitet. Wir leben längst in der LRD, der Lobbyrepublik Deutschland!

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Dienstag, 11. Dezember 2012

Peter Rásonyi: Wiederbelebung von PFI - Britische öffentliche Investitionen auf dem Holzweg

Nur ganz am Rande erwähnte Osborne, dass er eine Wiederbelebung der verpönten Public-Privat-Partnerships zur Finanzierung öffentlicher Infrastruktur beschlossen hat. Sie heissen neu PF2 statt PFI (Private Finance Initiative) und müssen etwas transparenter und flexibler sein. Am Makel, dass die heute ein Volumen von 145 Mrd. £ (rund 15% der Staatsschulden) ausmachenden PFI den Steuerzahler viel teurer kommen als eine klassische Infrastruktur-Finanzierung durch die derzeit spottbilligen Gilts, ändert sich aber nichts. Durch einen geforderten höheren privaten Eigenkapitalanteil werden die Kosten für Schulen, Spitäler, Strassen und Gefängnisse künftig gar noch höher getrieben. Wer von dieser fehlgeleiteten Investitionspolitik profitiert, liess sich am Mittwoch an den Reaktionen auf Osbornes Bericht ablesen. Die Lobby-Organisation City UK lobte den PF2-Beschluss frenetisch. Er wird Londons City Milliardengewinne aus überteuerten und unnötigen Finanzierungs- und Beratungsgeschäften bescheren.

Kommentar von Steffen Roski: Gleiches droht uns auch in Deutschland, wenn finanzschwache Kommunen den Einflüsterern der Bertelsmann Stiftung ("Wegweiser Kommunen") folgen ...

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Jutta Hartmann: Institutionen, die unsere Existenz bestimmen: Heteronormativität und Schule

Die Institution Schule zeigt sich als ein widersprüchlicher Ort. Zum einen vermittelt sie über Geschlechter- und Sexualitätssozialisation gesellschaftlich tradiertes, den aktuellen Fachdebatten jedoch nicht mehr entsprechendes Wissen und reproduziert die heterosexuelle Matrix. Zum anderen ist Schule aber auch ein Ort, an dem viele Lehrende dem Anspruch folgen, aufgeklärt, reflektiert und kritisch überkommenen Ordnungen entgegenzuwirken und neue Erfahrungen zu ermöglichen, in denen andere Perspektiven auf- und kritische Positionen eingenommen werden können. Dieser Intention entsprechend sind in den vergangenen Jahrzehnten lesbische und schwule Lebensweisen als Thema in der Schule aufgegriffen worden. Doch unterscheiden sich die damit verbundenen Konzepte in Anspruch, Tiefe und Wirkung. Häufig wirkt Heteronormativität auch hier. Dies etwa in der Form, dass zunächst vermeintlich ganz allgemein über Lebensformen und Sexualität gesprochen und dann zusätzlich noch das Thema Homosexualität aufgegriffen und damit letztlich die Dualität von Norm und Abweichung reproduziert wird. Zweifelsohne ist durch das Benennen von Homo- und Bisexualität im Vergleich zu früher ein Fortschritt erzielt. Doch belegen die oben benannten widersprüchlichen Reaktionen der Schüler_innen, dass diese Lebensweisen einen zugestandenen Platz bislang vorwiegend als Abweichung, nicht jedoch als Selbstverständlichkeit erhalten haben.

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Hans-Peter Müller: Auszug: Werte, Milieus und Lebensstile. Zum Kulturwandel unserer Gesellschaft

Wenn Menschen innerhalb der jeweiligen Lebensbedingungen ihrer sozialen Klasse bzw. Klassenfraktion aufwachsen, entstehen zwangsläufig und weitgehend unbewusst klassen- und klassenfraktionsspezifische Habitusformen. Das sind latente Denk-, Wahrnehmungs- und Bewertungsmuster, die einerseits Spektrum und Formen alltäglichen Handelns begrenzen, andererseits aktives Handeln ermöglichen. So entsteht der typische, am Nützlichkeitsdenken orientierte Habitus der Arbeiterklasse aufgrund deren Lebenslage, die von harten Notwendigkeiten, Restriktionen und einer "Kultur des Mangels“ geprägt ist. Ihr Kauf- und Konsumverhalten orientiert sich daher weniger an ästhetischen Gesichtspunkten als an Preis, Gebrauchswert und Haltbarkeit. Der Habitus der Arbeiterklasse legt also ein Sich-Einrichten in den gegebenen engen Verhältnissen nahe. Der Habitus des Kleinbürgertums dagegen ist, seiner Mittellage entsprechend, auf sozialen Aufstieg ausgerichtet, auf die ehrgeizige, teils ängstliche, teils plakative Erfüllung vorgegebener kultureller Normen. Diese Haltung greift auch über auf Fragen der Bildung und des Geschmacks. Der Habitus des Kleinbürgertums zeichnet sich durch ein eher angestrengtes Bemühen aus, "das Richtige“ zu tun. Der Habitus der Bourgeoisie hingegen ermöglicht es, sich in intimer Kenntnis der "richtigen“ Standards und des legitimen Geschmacks über das beflissene Kleinbürgertum zu erheben, einen eigenen Stil zu entwickeln sowie diesen unter Umständen als gesellschaftliche Norm zu propagieren und durchzusetzen. (…) Die Prägekraft der jeweiligen Habitusformen und entsprechenden sozialen Milieus zeigt sich im praktischen Verhalten, im Lebensstil, in den präferierten Wohnungseinrichtungen und Speisen, Kleidungsstilen, Sportarten und Fernsehsendungen, den bevorzugten Musikstilen, Malern, Museen und Komponisten und vielem mehr.

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Stephan Lessenich: Der Sozialstaat als Erziehungsagentur

Historisch bedurfte es jedenfalls des Staates, sprich einer auf den Markt, das Markthandeln und die Markthandelnden bezogenen politischen Intervention, um den modernen Kapitalismus überhaupt möglich zu machen und langfristig als wirtschaftliche (und tendenziell über das wirtschaftliche Feld ausgreifende) Handlungsordnung zu stabilisieren. Nicht "immer schon" wurden die Menschen in den – mit Weber gesprochen – gesellschaftlichen Kosmos kapitalistischen Marktlebens hineingeboren, um sich in die damit gegebenen Umstände ein- und in ihnen zurechtfinden zu müssen. Der moderne Kapitalismus ist, auch wenn die gegenwärtig herrschende Ökonomik dies nicht wissen und wahrhaben will, ein durch und durch politischer Kapitalismus. Von Anfang an funktionierte er nur aufgrund politischer Intervention – im Sinne etwa der Sicherung des Privateigentums und entsprechender individueller Verfügungsrechte über selbiges, der Gewährleistung persönlicher Freiheitsrechte und damit auch "freier" Arbeitskräfte, der Produktion öffentlicher Dienstleistungen und Infrastrukturen (vom Bildungs- und Gesundheitswesen bis zur Verkehrs- und Energieversorgung) als Voraussetzungen eines marktförmigen Warentauschs, öffentlicher Eingriffe zum Ausgleich des zyklischen Ungleichgewichts von Arbeitsangebot und -nachfrage, der sozialen Sicherung nicht (oder noch nicht oder nicht mehr) "marktgängiger" Arbeitskraft.[13]

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Frieder Vogelmann: Flüssige Betriebssysteme. Liquid democracy als demokratische Machttechnologie

Begrifflich gesehen, gewinnt liquid democracy ihre Bestimmtheit durch Negation:[7] Als eine "neue Form der Demokratie, in der verschiedene ‚starre‘ Begrenzungen ‚verflüssigt‘ werden",[8] bezeichnet der Begriff zunächst den Bruch mit spezifischen Gegebenheiten der deutschen Demokratie: Liquid democracy soll feste Wahlperioden aufheben, sodass Wahlen jederzeit stattfinden können; sie soll den Bürgerinnen und Bürgern ermöglichen, gezielt über einzelne Gesetze anstatt nur über von den Parteien vermittelte "Komplettlösungen" zu entscheiden, und sie soll ihnen die Möglichkeit verschaffen, sich an der Entstehung der Gesetzestexte zu beteiligen. Kernelement dieser Verflüssigung ist die Einführung von delegate voting, mit dem alle Bürgerinnen und Bürger immer wieder neu entscheiden können, ob sie in einer bestimmten Frage selbst abstimmen oder lieber einen Repräsentanten festlegen, der in dieser (aber eben auch nur in dieser) Frage für sie entscheidet.[9] Liquid democracy hebt insofern tatsächlich die "bisherige Trennung zwischen repräsentativ-demokratischen Entscheidungen und direktdemokratischen Entscheidungen (auf)"[10] und "verflüssigt" damit auch diese Differenz.

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Hannes Siegrist: Geistiges Eigentum und Piraterie in historischer Perspektive

Bis in die jüngste Zeit behandeln sie traditionelles Wissen und Ausdrucksformen nicht-westlicher oder indigener Kulturen als gemeinfreie Güter, da diese – real oder angeblich – nicht auf einer individuellen schöpferischen Leistung beruhen.[7] In jüngster Zeit sind sie deshalb in den Verdacht geraten, Piraten zu sein. Gegenwärtig zeichnet sich eine Wende ab: Die Vertreter "traditioneller Kulturen" haben gelernt, die Vorstellungen von subjektiver Kreativität und individuellem geistigen Eigentum für ihre eigenen Zwecke zu nutzen.[8] Der Umgang mit sogenannten indigenen Ausdrucksformen, traditionellem Wissen, Naturressourcen und Genen in den Peripherien Indiens, Amerikas, Russlands und Afrikas ist stärker denn je zuvor eigentumsförmig geregelt. Daran beteiligen sich nicht mehr nur global agierende westliche Rechteinhaber, Unternehmen und Staaten, sondern auch Unternehmen, Regierungen, Eliten, Interessengruppen und lokale Gemeinschaften aus den Schwellen- und Entwicklungsländern. Seit einigen Jahrzehnten berufen sich Akteure in den ehemaligen Peripherien der Welt bei der Aushandlung ihrer moralischen und rechtlichen Ansprüche vermehrt auf das geistige Eigentum.

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Sonntag, 2. Dezember 2012

Steffen Roski: Netzwerk der Macht in Aktion – Die Bertelsmann Stiftung nimmt sich der Kommunalpolitik an

Krämer zieht nach der Lektüre dieser Handreichungen folgende Schlüsse: „Bei alledem geht es letztlich um nichts anderes als die Einführung betriebswirtschaftlicher und marktorientierter Verwaltungsmanagement-Methoden, die der Abschaffung demokratischer Prinzipien und des Haushaltsrechts der Kommunalparlamente (in einem ersten Schritt) dienen. An die Stelle der Aufbringung öffentlicher Mittel (Steuern), deren Höhe sich nach der Leistungsfähigkeit des Steuerzahlungspflichtigen richtet, sollen die Kommunen [sich] nach betriebswirtschaftlichen Methoden […] managen und die Aufbringung der erforderlichen Mittel soll entweder durch Leistungskürzungen, ehrenamtliche Arbeit oder durch die Herausgabe von Kommunalanleihen durch die Kommunen am Kapitalmarkt erwirtschaftet werden. Wobei natürlich an Letzterem wieder einmal auch die Banken und Kapitalanlagevermittler durch Provisionen mitverdienen und die Reichen und Superreichen in unserer Gesellschaft ggf. weitere sichere relativ gut verzinsliche Anlagemöglichkeiten erhalten. Letztlich geht es unserer Bundesregierung unter Angela Merkel (CDU) darum, den Markt – und hier letztlich wiederum die wichtigsten Marktteilnehmer, nämlich die Banken – und nicht die Demokratie zu retten.

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Bild auf Facebook: RTL verblödet



RTL hilft - ... Kinder zu verblöden!

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oskar-lafontaine.de: Erklärung von Oskar Lafontaine und Jean-Luc Mélenchon



Wir bedauern, dass die europäische Sozialdemokratie den Weisungen des Finanzkapitals, seiner Ratingagenturen und seiner Märkte keinen Widerstand mehr entgegen setzen. Wir haben Papandreou in Griechenland, Zapatero und Socrates in Spanien und Portugal bedingungslos kapitulieren sehen. Dann haben wir mit Bestürzung gesehen, wie sich die neue französische Regierung schlechtweg den Leitlinien des von Angela Merkel und Nikolas Sarkozy ausgehandelten Vertrages angeschlossen hat. Unter diesen Bedingungen müssen die Beschäftigten, um der sozialen Zerstörung Europas zu begegnen und den Frieden zu sichern, neue linke politische Mehrheiten aufbauen und ihre Fähigkeit zu zivilgesellschaftlicher Initiative steigern. Wir kennen die Schwierigkeiten der Mobilisierung in einer Umgebung, in der die Angst vor dem morgen und der Druck der Arbeitslosigkeit so viele Kräfte paralysieren, gut. Wir sehen die Kräfte der extremen Rechten überall in Europa wachsen. Aber wir sehen auch unsere Kräfte schwungvoll bis zur Schwelle zur Macht anwachsen wie Syriza in Griechenland. Wir sind sicher, dass die Kette der Sparpolitik, die die Völker Europas fesselt, irgendwo in einem der heute gepeinigten Länder zerreißen wird, wie es nach Jahrzehnten der Strukturanpassungen in Lateinamerika geschehen ist. Eine zivilgesellschaftliche Revolution erscheint in Europa notwendig.

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Jens Wernicke: Versuch über Angst und Depression

Insofern führen die Erfahrungen unserer Kindheit, führt unsere Erfahrung von Angst und Depression, schließlich folgelogisch zu einem: Einer zunehmenden Erschöpfung am Leben, einer Art tödlicher Müdigkeit, einem Immer-müder-und-müder-Werden ob eines Lebens, das nicht seiner und unserer selbst willen, sondern für andere und zum Zwecke der Angstvermeidung gelebt wurde und wird. Und diese aus permanenter, andauernder Überforderung resultierende Erschöpfung führt schließlich wieder bzw. erneut in Angst und Depression, konfrontiert uns noch einmal – diesmal jedoch als „Chance“ – mit dem „Leiden“ unserer Kindheit, denn: Wer nie erfüllbare Ansprüche und Erwartungen an sich stellt, weil er alle Schuld für die seelischen Misshandlungen von einst auf sich nahm und sich deshalb auch heute noch für alles und jedes verantwortlich und schuldig fühlt; wer, um seine Eltern, deren Verhalten ihm schadete, die ihm Liebe, Achtung, Wertschätzung, Sicherheit und Geborgenheit vorenthielten, weiter lieben zu können, sich selbst abzuwerten und zu hassen begann, da, so die kindliche Logik, wo diese unfehlbar waren, nur er selbst “falsch” und minderwertig sein konnte; wer, um seiner „Todesangst“ in jungen Jahren zu begegnen, lernte und verinnerlichte, dass nur Anpassung und Selbstnegation diese zu lindern vermögen, für den werden mit den Jahren, die er in derlei „Mustern“ lebt, selbst kleine Aufgaben mehr und mehr zu großen Herausforderungen, an denen er mit zunehmender Kraftlosigkeit schließlich zu zerbrechen droht.

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Michael Krämer: Auswirkungen des kommunalen "Schutzschirms" -DieBertelsmann Stiftung als neoliberale "Reform"agentur

Letztlich ist das Konzept des kommunalen Schutzschirms nur ein weiterer Baustein im Gesamtkonzept des Umbaus der Bundesrepublik von einem sozialen demokratischen Rechtsstaat in einen neoliberalen, marktorientierten, mit hier und da ehrenamtlichem bürgerschaftlichen Engagement garnierten Staat. In einem solchen Staat dominiert der Markt die Gesetze. Die Reichen und Einflussreichen (Lobbyisten) bestimmen die gesellschaftlichen Verhältnisse mehr und mehr. Gleichzeitig werden das Demokratie- und das Sozialstaats- sowie das Rechtsstaatsprinzip des Grundgesetzes (Vergl. Artikel 20 GG)bewusst geschwächt.
Die Ökonomisierung aller Lebensbereiche wird zur alles bestimmenden Handlungsmaxime, wobei der Grundsatz gilt:
Viele bekommen weniger, damit es einigen wenigen besser geht. Dagegen müssen wir uns als Bürgerinnen und Bürger dieses Landes und als Demokratinnen und Demokraten zur Wehr setzen. Sonst bestimmen allein die Reichen und Einflussreichen die gesellschaftlichen Verhältnisse die Arbeitsbedingungen und die Bildungsinhalte und der (Kapital-) Markt dominiert das Recht. Die Finanzierung und Erfüllung öffentlicher Aufgaben ist aber nicht Sache des Kapitalmarktes, zum Beispiel durch Kommunalanleihen, wie von den Banken beabsichtigt. Der Staat ist durch Steuern, die entsprechend ihrer Leistungsfähigkeit von denjenigen zu erbringen sind, die es gerade durch die Nutzung unserer öffentlichen Infrastruktur zu persönlichem Reichtum und Einfluss (Lobbyismus)gebracht haben, zu finanzieren. Dabei haben die Reichen mehr zu zahlen als die Mittellosen. Das ist das entscheidende steuerliche Grundprinzip. Eine schnelle und nachhaltige Korrektur der momentanen Fehlentwicklungen, der Umgestaltung der Gesellschaft und der Ökonomisierung aller Lebensbereiche durch die Dominanz der Finanzindustrie und der Banken über die Politik durch uns selbst als die Bürgerinnen und Bürger dieses Landes ist dringend geboten. Die Politiker sind dazu aufgrund der bestehenden Abhängigkeiten und die Kommunalpolitiker aufgrund mangelnden Fachwissens nicht in der Lage.
Das weiß auch die Bertelsmann-Stiftung und die ihr nahestehenden Wissenschaftler wie z.B. Prof Dennis Hilgen, Uni Hamburg, die in einem vom hessischen Innenministerium und dem Präsidenten des Landesrechnungshofs herausgegebenen
"Handbuchs zur Haushaltskonsolidierung für Schutzschildkommunen" einen genauen Fahrplan für die von den Kommunen zu planenden Einsparungen vorgeben und damit in die Selbstverwaltung und Haushaltshoheit der Kommunen massiv eingreifen.
Dasselbe gilt für die gemeinsam von der Bertelsmann-Stiftung und der Kommunalen Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement (KGsT) herausgegebenen Handouts bzw. Specials mit Titeln wie "Wegweiser Kommune"
Doppik als Basis der Reformen in Deutschland".
Bei alledem geht es letztlich um nichts anderes als die Einführung betriebswirtschaftlicher und marktorientierter Verwaltungsmanagement-Methoden, die der Abschaffung demokratischer Prinzipien und des haushaltsrechts der Kommunalparlamente (in einem ersten Schritt) dienen. An die Stelle der Aufbringung öffentlicher Mittel (Steuern), deren Höhe sich nach der Leistungsfähigkeit des Steuerzahlungspflichtigen richtet, sollen die Kommunen bzw. deren Management nach betriebswirtschaftlichen Methoden die Kommunen managen und die Aufbringung der erforder-lichen Mittel soll entweder durch Leistungskürzungen, ehrenamtliche Arbeit oder durch die Herausgabe von Kommunalanleihen durch die Kommunen am Kapitalmarkt erwirtschaftet werden. Wobei natürlich an Letzterem wieder einmal auch die Banken und Kapitalanlagevermittler durch Provisionen mitverdienen und die Reichen und Superreichen in unserer Gesellschaft ggf. weitere sichere relativ gut verzinsliche Anlagemöglichkeiten erhalten.
Letztlich geht es unserer Bundesregierung unter Angela Merkel (CDU) darum den Markt -und hier letztlich wiederum die wichtigsten Marktteilnehmer, nämlich die Banken- und nicht die Demokratie zu retten.
Ein Beleg für diese Erkenntnis ist der nachfolgende Satz Angela Merkels im Deutschen Bundestag:
"Wir leben ja in einer Demokratie und das ist eine parlamentarische Demokratie und deshalb ist das Budgetrecht ein Kernrecht des Parlaments und in sofern werden wir Wege finden wie die parlamentarische Mitbestimmung so gestaltet wird, daß sie trotzdem auch marktkonform ist."






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Sonntag, 25. November 2012

faz.net: Gruner+Jahr-Vorstand Julia Jäkel - Wir haben zwölf Jahre lang Kraft und Kapital investiert

FAZ: Wie viele Mitarbeiter werden ihre Stelle verlieren? Jäkel: "Es werden leider mehr als dreihundert sein."

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Donnerstag, 22. November 2012

Wenn Babys über die Bonität entscheiden Dass drei US-Ratingagenturen großen Einfluss auf die Schuldenkrise in Europa haben, stört viele. - Auf der Suche nach Alternativen treibt die Bertelsmann Stiftung ihr Modell einer internationalen Agentur voran. Deren Urteil soll auf mehr Indikatoren basieren - darunter Reformfähigkeit und Geburtenrate.

Annette Heuser (Bertelsmann Stiftung): "Der Markt wird eindeutig beherrscht von drei amerikanischen Rating-Agenturen und wir wissen: Wo immer ein Oligopol entsteht, ist das nicht zum Nutzen der Verbraucher und der Steuerzahler."

Kommentar von Steffen Roski: Wenn die Vertreterin eines Oligopolisten Oligopolisten Oligopolisten schimpft, dann hört sich das wie in dem Tagesschau-Beitrag an.

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DIE LINKE. Gütersloh: Ende der „Financial Times“ bei Bertelsmann


400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Konzerntochter könnten ihren Job verlieren.

Der Gruner + Jahr-Verlag, zu 74,9 % im Besitz der Bertelsmann AG, stellt die Finanzzeitung „Financial Times Deutschland“ (FTD) wegen der „fehlenden wirtschaftlichen Perspektive“ ein. Auch „Impulse“ und „Börse Online“ verlassen den Gütersloher Medienkonzern. Der Betriebsrat von Gruner + Jahr-Wirtschaftsmedien sieht die Arbeitsplätze von 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bedroht und appelliert an den Vorstand die Arbeitsplätze zu erhalten.
Wir schließen uns diesem Appell an. Sollte der Konzern nicht in der Lage sein den Bestand dieser Medien zu sichern, dann sind unter den über 100.000 Angestellten der Bertelsmann AG doch sicher einige, die mehr als nötig arbeiten. Da könnte ein Umverteilen der Arbeit zugunsten der von Arbeitslosigkeit bedrohten Kolleginnen und Kollegen sinnvoll sein. Aufgabe, Arbeitszeit und Arbeitsort müssen natürlich passen. Ein voller Lohnausgleich sollte bei dieser freiwilligen Arbeitszeitverkürzung auch drin sein. Auf die Qualität der Arbeit kann sich das nur positiv auswirken“, schlägt Michael Pusch, Sprecher des Kreisverbandes DIE LINKE. Gütersloh vor und zweifelt: “falls das überhaupt gewollt ist. Guter Journalismus verträgt sich nämlich nicht damit, dass die „Financial Times“ zur Wahlkampfpostille gemacht wurde. 2002 wurde zur Wahl der CDU aufgerufen, 2005 zur Wahl der FDP. Im Jahre 2009 splittete der Verlag die Sympathien: Zur Bundestagswahl empfahl die FTD die CDU, zur Europawahl die Grünen, also Schwarz-Grün. Daraus können wir schließen, wem der Bertelsmannkonzern und die gleichnamige Stiftung die Durchsetzung ihrer Interessen am ehesten zutrauen. In diesem Zusammenhang möchten wir auf eine Veranstaltung am 7. Dezember 2012 um 19 Uhr in der Ravensberger Spinnerei in Bielefeld hinweisen. Steffen Roski, Soziologe und Mitglied im Bund demokratischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler (BdWi) kommt zum Thema 'Bertelsmann-Stiftung, ein Konzern macht Politik'. Er sieht in Konzern und Stiftung einen der Drahtzieher bei Privatisierung, Sozialabbau und Militarisierung.“

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Mittwoch, 14. November 2012

sueddeutsche.de: Bertelsmann wird vorsichtig

Der Medienkonzern Bertelsmann wird wegen neuer Sonderbelastungen vorsichtiger. Im Konzernergebnis werden sich 2012 Sondereffekte insbesondere aus dem Druck- und einigen Direktkundengeschäften sowie aus den Aktivitäten in Südeuropa niederschlagen, kündigte Konzernchef Thomas Rabe am Dienstag an. Genauere Angaben macht das Unternehmen nicht. Bislang war für 2012 ein Konzernergebnis über dem Vorjahr geplant. Diese Aussage wurde nun nicht mehr wiederholt. Für das Gesamtjahr werde unverändert mit einem moderaten Umsatzwachstum und einem weiterhin hohen Betriebsergebnis gerechnet, hieß es lediglich. In den ersten neun Monaten stieg das Betriebsergebnis um 5,8 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro. Zu Bertelsmann gehören unter anderem RTL, Gruner + Jahr, die Dienstleistungsfirma Arvato und der Verlagskonzern Random House. Gut lief vor allem das Buch- und Fernsehgeschäft. RTL steigerte in den ersten neun Monaten den Umsatz um vier Prozent auf 4,1 Milliarden Euro. Beim operativen Ergebnis vor Zinsen und Steuern musste der größte private Fernsehsender Europas allerdings Rückgänge hinnehmen, es sank um 9,8 Prozent auf 671 Millionen Euro.

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Freitag, 9. November 2012

Informations- und Diskussionsveranstaltung - Bertelsmann - Stiftung: Ein Konzern macht Politik - Referent: Steffen Roski


Fast täglich liest man in der Presse Verlautbarungen über und von Bertelsmann:
einmal sind es die Nachrichten über die Aktivitäten und die Ausbreitung des
Konzerns in aller Welt – ein andermal ist es die Stiftung, die feststellt, dass
LeiharbeitnehmerInnen keine Chancen auf eine Festanstellung haben, die
Armut von Kindern in Deutschland steigt und das Schulsystem gerade für
Kinder aus armen Familien undurchlässig ist.
Für interessierte Menschen sind die Feststellungen der Bertelsmann-Stiftung
alte Hüte. Trotzdem scheinen sie ein soziales Engagement der Stiftung zu
belegen. Ist das wirklich so? Was treibt die Stiftung? Welche Ziele verfolgt sie
und wie arbeitet sie? Welche Verbindungen bestehen zwischen einem der
größten Medienkonzerne der Welt und seiner Stiftung? Welche politischen
Kräfte stützen und fördern die Arbeit der Stiftung?
Viele Fragen, auf die wir versuchen, Antworten zu finden.
  • mit Steffen Roski, Soziologe, Bund demokratischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler (BdWi)
  • Moderation Inge Höger, Bundestagsabgeordnete Die LINKE
  • Freitag, den 7. Dezember 2012, 19 Uhr
  • Ravensberger Spinnerei Bielefeld – Murnau-Saal,
  • Ravensberger Park 1, 33602 Bielefeld
DIE LINKE Kreisverband Bielefeld –
Bundestagsabgeordnete Inge Höger
August-Bebel-Str. 126, 33602 Bielefeld


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Donnerstag, 8. November 2012

Mahmood Mamdani: Vier Fragen an Prof. Joseph Stiglitz

Mein zweites Beispiel ist etwas aktueller. Die EURO-Zone wurde geschaffen für ein Europa mit einer einheitlichen Währung, aber Europa war und ist keine demokra-tische, politische Einheit. Das Ergebnis war eine Finanzpolitik ohne demokratische Legitimation. Die Regierungen Europas taten den eigenen Völkern das an, was in den 80er Jahren den afrikanischen Ländern vom Washington Consensus angetan wurde. Nicht gewählte Regierungen regieren Europa und diese regierende Phalanx ist niemandem verantwortlich. Nach allen technischen Standards, was in Europa Gestalt annimmt ist eine Diktatur. Dadurch, dass wichtige Mechanismen demokratischer Systeme aufgeweicht oder abgeschafft werden, verliert die Demokratie rasch an Glaubwürdigkeit. Zum dritten Mal in diesem Jahrhundert versucht Deutschland, Europa zu seinem Hinterhof zu machen. Deutschland erreicht nun mit seinen Banken, was es im ersten und im zweiten Weltkrieg mit seinen Panzern nicht erreichen konnte. Es ist hochinteressant, dass nun ausgerechnet Deutschland eine demokratische Lösung für die Krise in der EURO-Zone vorschlagen soll, mit einer politischen Vereinigung Europas.

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Donnerstag, 1. November 2012

fair-news.de: Westfalen-Blatt - zum Thema Bertelsmann/Penguin

Penguin Random House: Das ist, als wenn Volkswagen und Toyota oder Nestlé, Kraft Foods und Dr. Oetker fusionierten. Sofern die Kartellbehörden zustimmen, entsteht auf dem Buchmarkt ein Global Player, der in der Lage ist, der Branche die Richtung vorzugeben. Die Ankündigung von Rupert Murdoch, ein eigenes Kaufangebot für Penguin vorzulegen, zeigt, dass die Konkurrenz die Gefahr erkannt hat. Etwas aber ist anders als bei Autos oder Lebensmitteln. Medien rühren an den Kern von Bildung, Demokratie und Freiheit. Gedanken sind frei. Doch um sie zu verbreiten, braucht es Medien. Und dabei spielte das Buch in der Kultur- und Ideengeschichte der Menschheit jahrhundertelang die führende Rolle. Es ist scheinbar genetisch von langer Wirkungsdauer. Das verpflichtet, auch wenn eine noch so große Vergangenheit nicht davor schützt, eines Tages überflüssig zu werden. Gerade erlebt das Buch einen Wandel, der ganz am Ende sogar die Existenz des gedruckten Buchs gefährdet. In den USA hat das E-Book bei Neuerscheinungen heute bereits einen Anteil von 15,5 Prozent. Nur in Deutschland schützt vorerst die Buchpreisbindung. Dies dürfte - neben dem Medienrecht und der Stellung des Kartellamts - einer der Gründe sein, warum Deutschland bei der Fusion noch ausgenommen ist. Bertelsmann muss man zugute halten: Beim Buch geht es ums Überleben. Die Musikbranche hat es erlebt. Sie hat nicht verhindert, dass ihr Geschäftsmodell zusammengebrochen ist. CDs lassen sich nicht mehr zu ordentlichen Preisen verkaufen, seit die Kunden ihre Lieblingshits einfach und viel billiger im Internet downloaden. Nun unterscheiden sich Buchstaben in digitaler Hinsicht nicht grundsätzlich von Noten. Wenn Leser trotzdem noch das gedruckte Werk bevorzugen, dann aus Tradition und wegen des Komforts. Papier kann man befühlen, knicken und beschreiben. Doch solche Argumente verlieren bei rationeller Betrachtung ihre Wirkung. Bertelsmann weiß, was blüht, wenn der Konzern keine funktionierende Strategie findet. Das gilt in besonderer Weise für den Ostwestfalen in New York: Buchvorstand Markus Dohle. Er hat gut verhandelt. Anders als beim Musik-Joint-venture mit Sony hat Bertelsmann im neuen Konzern die Mehrheit und das Sagen. Penguin Random House ist eine Macht, die mit Amazon, Apple & Co. auf einer Stufe verhandeln kann. Sicher besteht die Gefahr, dass kleinere Buchhändler, und dazu zählen schon die Thalias und die Hugendubels dieser Welt, an die Wand gedrückt werden. Noch prekärer ist die Lage für die Autoren. Doch chancenlos sind auch sie nicht, zumal, da sie notfalls ihre Werke auch über das Internet verbreiten können. Am Ende entscheiden die Kartellämter. Es ist kaum anzunehmen, dass sie die Fusion ohne Auflagen genehmigen.

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wolfenbuettelheute.de Bertelsmann Stiftung - Liz Mohn Kultur- und Musikstiftung fördert mit über 54.000 Euro Integration durch Musik

Von 2008 bis 2012 hat Liz Mohn mit ihrer Stiftung und der Ausschreibung damit insgesamt 69 Integrationsprojekte mit einer Summe von gut 300.000 Euro gefördert.

Kommentar von Steffen Roski: So verzerren kritiklose JournalistInnen das Bild. Die Bertelsmann Stiftung ist ein geschickt inszeniertes Steuersparmodell der Bertelsmann AG. Letztlich zahlt also die / der SteuerzahlerIn die philanthropischen Hobbys der Frau Mohn.

Mein Blog befasst sich in einem umfassenden Sinn mit dem Verhältnis von Wissen, Wissenschaft und Gesellschaft. Ein besonderes Augenmerk richte ich dabei auf die Aktivitäten des Medien- und Dienstleistungskonzern Bertelsmann und der Bertelsmann Stiftung.

STEFAN SCHELP: Bertelsmann - Hoffen auf eine Erfolgsgeschichte

Als Thomas Rabe Anfang des Jahres den Chefposten bei Bertelsmann übernahm, machte der Titel “Tommy Reloaded”, frei übersetzt “Tommy der Zweite”, die Runde. Das bezog sich auf den einstigen Bertelsmann-Boss Thomas Middelhoff, auf dessen Tempo, auf dessen Kreativität und auf sein forderndes Wesen. Jetzt gibt es eine weitere Parallele zwischen Thomas und Thomas. Middelhoff war es, der 1998 den Kauf der amerikanischen Verlagsgruppe Random House einfädelte und Bertelsmann damit einen gewaltigen Sprung nach vorn ermöglichte. Rabe ist es, der ebenjenen Konzern mit Penguin Books verheiratet und ihn zur weitaus größten Verlagsgruppe weltweit macht. Zweimal Buchgeschäft. Und beide Male von Managern, die sich der Digitalisierung verschrieben haben. Keine Frage, die Fusion von Random House und Penguin ist ein Mega-Coup für Thomas Rabe – ein Erfolg, der sehnlichst erwartet wurde. Er ist der Beginn eines neuen Kapitels, er kann die Initialzündung sein, der Auftakt zu weiteren Geschäften und zum dringend erforderlichen Bertelsmann-Wachstum. Schon deshalb ist seine Bedeutung kaum zu überschätzen. Was das Geschäft tatsächlich einbringt, ob es auch in Euro und Cent eine Erfolgsgeschichte wird, muss sich in einigen Jahren zeigen.

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Mittwoch, 31. Oktober 2012

Markus Kompa: Mutmaßliche griechische Steuerflüchtlinge erhalten "Polizeischutz" - Griechischer Journalist wegen Publizierens der "Liste Lagard" vorübergehend festgenommen

Auch in Deutschland wäre das Veröffentlichen geleakter Kontodaten unzulässig, würde jedoch bei einem Journalisten, der lediglich Empfänger bereits rechtswidrig kursierender Daten ist und nicht zu Straftaten angestiftet hat, nur als Ordnungswidrigkeit, nicht aber als Straftat verfolgt. Das Einrücken etwa in Redaktionen mit der Polizei ist seit der SPIEGEL-Affäre in Deutschland relativ unpopulär. Selbst das Veröffentlichen eines Dienstgeheimnisses rechtfertigt nicht ohne Weiteres eine Durchsuchung einer Redaktion, wie das Bundesverfassungsgericht 2007 entschied. Die Instrumentalisierung von Strafrecht gegen seriösen Journalismus wird jedoch vereinzelt in Sachsen beobachtet. Jedoch wäre mit zivilrechtlichen Unterlassungs- und Schadensersatzklagen zu rechnen. Da die Betroffenen keiner Straftaten überführt sind, wäre das Veröffentlichen zivilrechtlich grundsätzlich unzulässig. Allerdings könnte eine Veröffentlichung bzgl. dreier Namen wegen hohem Berichtsinteresse der Öffentlichkeit gerechtfertigt sein, denn auf der Liste befinden sich zwei frühere Minister sowie ein Berater des Premierministers.

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Dienstag, 30. Oktober 2012

Anja Kühne: Bildungsmobilität - In der Schule nach unten durchgereicht

Jörg Dräger, Bildungsexperte der Bertelsmann-Stiftung, erklärte, die Schule müsse viel mehr Wert auf die individuelle Förderung der Schüler legen: „Auf Abschulungen und Klassenwiederholungen kann man dann weitgehend verzichten.“ Peter Meidinger vom Deutschen Philologenverband erklärte hingegen, 30 Prozent der Hauptschüler würden erst nach dem Hauptschulabschluss noch die Mittlere Reife erwerben und über ein Drittel der Realschüler über berufliche Schulen oder den Einstieg in gymnasiale Oberstufen noch das Abitur: „Nicht jeder Wechsel in eine angeblich niederere Schulart ist ein Abstieg.“

Kommentar von Steffen Roski: Wieder einmal wirft die Bertelsmann Stiftung eine Nebelkerze, in deren Dunst sich die Bertelsmann AG startklar macht. Ein Medien- und Dienstleistungsriese wie das Gütersloher Imperium weiß nur zu genau, wie sich "individuelle Förderung" vermarkten lässt. Professoren und Ministerialbürokratie gehen den Bertelsmännern erneut auf den Leim und schmücken sich medienwirksam mit progressiven Etiketten, während im Hintergrund der Rubel in die ost-westfälische Provinz rollt. So weit sind wir in der Bertelsmann Republik Deutschland (Thomas Schuler) gekommen: Ein Medienkonzern definiert, was "individuelle Förderung" heißen soll und liefert dann auch gleich die geeigneten Bildungskonzepte und Materialien frei Haus. Politik, Wissenschaft, Verwaltung und Gesellschaft spenden brav Beifall und nehmen nicht wahr, wie ein hohes Gut, die Bildung nämlich, einem Konzern zum Fraß vorgeworfen wird.

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Bernd Ulrich: Der große Sprung nach vorn - Europhoriker wie Daniel Cohn-Bendit, Robert Menasse oder Ulrich Beck machen aus Europa eine Ideologie. Das hat der Kontinent nicht verdient.

Offenbar ist den Europhorikern der europäische Nationalstaat fast peinlich, während sie ihn woanders geradezu bewundern. Zu diesem Minderwertigkeitskomplex gesellt sich – leider wieder ähnlich wie bei Wilhelm II. – ein bisschen Größenwahn. Wenn Europa sich nicht vereinigt, drohen ja angeblich, wir sahen es schon, weltweit Kriege, ohne Europa ist auch die Klimakatastrophe nicht zu verhindern, sagen etwa die Grünen. Selbst der hochvernünftige Bundestagspräsident Norbert Lammert kokettierte bei seiner Rede zum Tag der Deutschen Einheit mit diesem Gedanken: Die europäische Einigung sei »der historisch einzigartige, beispiellose und zugleich beispielhafte Weg ihrer Mitgliedsstaaten, nationale Souveränitätsrechte zu übertragen.« Beispiellos und zugleich beispielhaft? Am europäischen Wesen? Geht’s denn nicht auch mal halblang? Wollen wir den alten europäischen Kolonialismus nun in der Stuhlkreis-Variante wiederholen? Kann man nicht einfach sagen, dass Europa seinen Weg sucht und die anderen ihren und dann mal sehen?

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