"Interessante Details kamen ans Licht: Wenige Tage vor dem Interview hatte sich Breuer mit dem damaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) und Middelhoff, der zu dieser Zeit Vorstandsvorsitzender von Bertelsmann war, getroffen. Dabei ging es nach Auffassung der Richter des Münchner Oberlandesgerichts um die Zukunft des Kirch-Imperiums - der Komkurrenz von Bertelsmann. Die Bank hatte bereits Pläne für die Zerschlagung des Kirch-Besitzes geschmiedet. Kirch starb 2011, seine Erben setzten den Rechtsstreit fort - mit Erfolg. Das Oberlandesgericht München erkannte 2012 einen Schadenersatzanspruch wegen vorsätzlicher sittenwidriger Schädigung an. Die Deutsche Bank und die Erben schlossen im Februar 2014 einen Vergleich, die Deutsche Bank zahlte 925 Millionen Euro. Für die nun angeklagten Manager hat dieses Verfahren ein Nachspiel, weil sie sich nach Auffassung der Staatsanwaltschaft abgesprochen haben, um mit falschen Angaben in diesem Prozess die Forderung nach Schadenersatz abzuwehren. Weil das Gericht ihnen damals nicht glaubte, werden sie nur wegen versuchten gemeinschaftlichen Prozessbetrugs in einem besonders schweren Fall angeklagt."
Quelle: Jungle World, 7. Mai 2015 (Nr. 19, 19. Jg.), S. 6.
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