Montag, 1. Juni 2020

Steffen Roski: Corona-Krise und Peer Support Work


Dieser Text verdankt sich nicht zuletzt den wöchentlichen Video-Konferenzen der Hamburger UPSIDES Peer Support Worker*innen während der Corona-Krise, die Rebecca Nixdorf initiiert hat. Dafür möchte ich mich ganz ausdrücklich bei ihr bedanken!


Die Corona-Krise macht etwas Grundlegendes deutlich: was für Peer Support Worker*innen und den von ihnen begleiteten Menschen jeweils individuelle Lebenskrisen und -risiken darstellen, hat sich im Schatten der Pandemie kollektiviert und vergesellschaftet. Betroffene wissen sehr genau, was Begriffe wie Stigma, Ausgrenzung, Trauma, Irritation, Isolation, Angst, Depression oder Exklusion bedeuten, weil sie diese Zustände im eigenen Alltag bereits ganz unabhängig von der Pandemie wahrgenommen und erlebt haben. Vor nur vier Monaten noch war nicht vorstellbar gewesen, dass die Gesellschaft insgesamt, deren Selbstverständnis sich in der Trias aus Wachstum, Erfolg und Steigerung von Optionen ausgedrückt hat, so plötzlich in eine fundamentale Krise dieses Ausmaßes geraten könnte. 


Recovery und Empowerment stellen für mich die Kernkonzepte dar, von denen aus ich diese fundamentale Krise aus der Perspektive des Peer Supports betrachten möchte. Recovery und Empowerment bedingen einander, in Recovery steckt immer auch Empowerment, und genauso gilt: Empowerment stärkt Recovery. Peer Support Work bedeutet nach meinem Verständnis dies: die eigene Lebenskrise lernbereit zu bearbeiten und aus diesem Prozess der Selbstreflexion Potenziale und Kapazitäten zu schöpfen, um Menschen, die sich selbst in akuten Lebenskrisen befinden, einfühlsam und kompetent begleiten zu können. Wer jemals depressive Episoden durchlebt hat - und ich weiß selbst wovon die Rede ist! - mag die Corona-Krise auf vielleicht zwei Weisen erlebt haben, wobei eine wechselvolle Mischung beider möglich ist.


Naheliegend ist es erstens, von einer Vertiefung bereits bestehender Lebenskrisen auszugehen. Kontakteinschränkungen und geschlossene oder nur partiell geöffnete psycho-soziale Begegnungsstätten dünnen die ohnehin begrenzten Möglichkeiten sozialer Interaktion weiter aus. Kinos, Theater, Museen und öffentliche Bibliotheken beginnen sich erst langsam wieder zu öffnen, doch wird zum Beispiel die Möglichkeit, einen Film zu schauen, nur den wenigen vergönnt sein, die sich aus den dann stark begrenzten Kontingenten überhaupt ein Ticket sichern können. Wer sich ohnehin nicht mit großer Selbstverständlichkeit im öffentlichen Raum bewegen mag, wird noch mehr Hürden überwinden müssen, um ein Mindestmaß an sozialer Teilhabe ermöglichen zu können. Die pandemiebedingten Restriktionen des Alltagslebens verstärken die Tendenz zum Rückzug, was in der Konsequenz quasi Isolation bedeutet - mit den spärlichen Ausnahmen lebensnotwendiger Einkäufe und sonstiger Besorgungen. Dieser Zustand der Kontaktarmut und Einsamkeit kann im Extremfall lebensbedrohlich sein: wichtige Arztbesuche unterbleiben, die Abhängigkeit von stofflichen und nicht-stofflichen Suchtmitteln (Alkohol, Drogen, Medikamente, soziale Medien, Online-Glücksspiele usw.) vergrößert sich, häusliche Gewalt nimmt zu, suizidale und selbstzerstörerische Gedanken kreisen im Kopf herum.


Daneben gibt gibt es - zweitens - ein ganz anderes Erleben der Corona-Krise. Wenn ich über mich selbst nachdenke, komme ich zu folgendem Zwischenfazit: Ja, ich vermisse sehr wohl einiges aus der Prä-Corona-Zeit: mich einfach in ein Café zu begeben, Kulturveranstaltungen zu besuchen, Menschen spontan treffen zu können - also all jene Selbstverständlichkeiten des Alltags, über die ich vor der Pandemie nur selten einen Gedanken verschwendet hätte. Doch konnte ich der Pandemie auch positive Seiten abgewinnen und mich mit mir selbst arrangieren. Tatsächlich haben sich soziale Kontakte reduziert, doch erlebe ich sie, wenn sie zustande kommen, umso intensiver. Ich informiere mich gründlich, lese viel, höre Musik, gebe Menschen, die ich liebe, viel von mir und empfange gleichzeitig mindestens genauso viel Gutes von ihnen. Dazu gehören auch die wöchentlichen Video-Konferenzen mit den Kolleg*innen von UPSIDES, auf die ich mich immer wieder aufs Neue freue. Ich möchte folgenden Zusammenhang als Hypothese verallgemeinern: Gerade weil Menschen mit Krisenerfahrungen vor der Pandemie schmerzvoll haben lernen müssen, mit sich und ihrer Lebensgeschichte irgendwie klarzukommen, die je individuellen Potenziale wertzuschätzen, Effizienz und Erfolg nicht zur alleinigen Maxime zu erheben, könnte es sein, dass aus Krisenerfahrung so etwas wie eine Krisenresilienz erfolgen konnte. Das Gebot, physisch Abstand zu halten, hat eben nicht nur negative Seiten: Sophrosyne in pandemischer Zeit.


Oft lese ich die Aufforderung: 》Lasst uns die Krise als Chance begreifen!《Mir erscheint es wichtig, hier präzise zu sein. Die Corona-Krise mag tatsächlich für jede/n einzelne/n von uns und für die Gesellschaft insgesamt Chancen bieten. Dennoch muss ich aus der Perspektive des Peer Supports vor solchen Imperativen warnen. Sie können erdrückend sein. Krisenerfahrene Menschen wissen sehr genau, wie belastend es ist, dem Vorwurf ausgesetzt zu werden, aus dem eigenen Leben nicht das gemacht zu haben, was den konventionellen gesellschaftlichen Normvorstellungen entspricht. Ein Beispiel: Auf Facebook gab eine gute Bekannte ihren Stolz darüber zum Ausdruck, die Corona-Zeit zum Aufräumen der Wohnung genutzt zu haben. Ich finde das gut und habe ihr auch geschrieben, dass ich darüber erfreut bin. Gleichzeitig weiß ich nur allzu gut von mir selbst und meinen eigenen innerpsychischen Verschlingungen, aber auch von Menschen, die ich wiederum auf ihren Lebenswegen begleite, wie schwer umzusetzen das scheinbar Banale und Notwendige ist. Meine Wohnung unterscheidet sich wohl augenfällig von jener der Facebook-Freundin! Natürlich weiß ich zu genau, dass ich an Aufräumarbeiten kaum vorbeikommen werde. Gleichzeitig ist mir jedoch genauso bewusst, dass es für mich schädlich ist, dies erzwingen zu wollen. Würde mir jemand raten, die Krise doch als Chance begreifen  und im Lockdown die Wohnung aufräumen zu sollen, würde mich dies wohl blockieren. Die Corona-Krise mag vielerlei einzelne kleine Chancen bieten, doch gilt es vor dem Hintergrund der je individuellen Erfahrungen genau zu überlegen, welche dieser Chancen zu welchem Zeitpunkt, auf welche Weise zu ergreifen wären!  


Das Motiv der Krise als Chance bringt mich zu einem weiteren zentralen Konzept des Peer Support Work, nämlich dem Empowerment. Genauso wie Recovery ist auch Empowerment nicht so einfach ins Deutsche zu übersetzen. Gemeint ist so etwas wie Kräfte und Potenziale sowohl im Individuum als auch in Kollektiven zu finden und zu erspüren, zu entwickeln und diese dann für das Erreichen sinnvoller Ziele einzusetzen. Die Bandbreite von Empowerment reicht dabei vom ganz Konkreten bis hin zum Visionären und Utopischen. Für mich liegt im Empowerment-Konzept die Bedeutung darin, dazu bereit zu sein, die Grenzen des je Individuellen zu überschreiten, sich kollektiv zu organisieren und auch im politisch-instutionellen Rahmen für bessere soziale Inklusion, für Integration und gerechte Lebenschancen zu kämpfen. UPSIDES ist für mich vor allem eines: ein Empowerment-Projekt!


Die Pandemie regt zu vielerlei Überlegungen über den möglichen Charakter einer post-coronalen Gesellschaft an. Während die einen optimistisch in die Zukunft blicken, sehen andere schwarz. Ich kann keine Prognosen treffen, wohl aber vor dem Hintergrund meines Wissens Szenarien für Empowerment im Zeichen einer neuen, verantworteten und riskanten Normalität entwickeln. Ein Caveat scheint mir gleich zu Beginn meiner Ausführungen angebracht. Der Verfasser dieses Textes ist aktiver Peer Support Worker und zugleich auch akademisch sozialisiert. Als Soziologe bin ich es gewohnt, mit Unterscheidungen zu operieren. Eine begriffliche und konzeptionelle Unterscheidung zu machen, bedeutet nun nicht auch gleichzeitig, Begriffe und Konzepte voneinander streng zu scheiden. Gedanklich scheinbar saubere terminologische Trennungen lassen sich in der Alltagswelt in ihrer Rigidität nicht halten, durchmischen sich auf vielfache Weise und erzeugen damit statt starker Kontraste hybride farbliche Übergänge und Verläufe. Doch möchte ich zugleich den heuristischen Wert von Unterscheidungen betonen. Obwohl sie die soziale Wirklichkeit nicht einfach abbilden können, erlauben sie doch, eine gewisse gedankliche Struktur in ein Geschehen wie die Corona-Krise zu bringen, das komplex, unübersichtlich und nur schwer verständlich erscheint und dessen Endpunkt längst nicht abzusehen und zu beschreiben ist. Ich beanspruche deshalb ausdrücklich nicht, irgendwelche Wahrheiten zu verkünden, sondern möchte einfach einen bescheidenen Beitrag zur Reflexion in diesen pandemischen Zeiten leisten.


Ich verstehe unter Empowerment die Selbstproduktion individuellen und kollektiven Handelns. Im Angesicht der Pandemie wird auf für mich erschreckende Weise zunächst einmal vor allem eines deutlich: reine Ohnmacht und Hilflosigkeit, von Entscheidungen abhängig zu sein, auf die kein Einfluss auszuüben ist. Noch kurz bevor die Kontaktbeschränkungen verordnet wurden, fanden sich Peer Support Worker*innen am Hamburger Universitätsklinikum in Eppendorf zu einem UPSIDES-Training zusammen. Es wurden vielerlei Ideen zum Peer Support entwickelt und weiterverfolgt. Parallel dazu begannen die ersten zaghaften Kontaktaufnahmen zu Betroffenen, die sich für eine Teilnahme am Projekt entschieden hatten. Ich war guter Dinge: es begann sich etwas zu bewegen, Recovery sollte konkret, Empowerment-Prozesse in Gang gesetzt werden. Dann der Einschnitt: die Pandemie. 


Ich möchte zwei Phasen der Corona-Krise unterscheiden. In der ersten, der sogenannten Lockdown-Phase, stellte das Virus, soziologisch betrachtet, vor allem eines dar: eine Gefahr! Das soziale Leben kam nahezu zum Stillstand, schockierende Bilder aus Italien oder New York City beispielsweise gingen durch die Medien. Die Expertisen der Virologen und Epidemiologen und deren Einrichtungen bildeten den Rahmen für politische Entscheidungen und administrative Maßnahmen. Man nutzte die Zeit, um die mangelnde Fähigkeit der Anpassung der Krankenhäuser an unerwartete Krankheitslagen zu korrigieren. Die Massenmedien informierten umfassend über das Virus, die Möglichkeit einer Ansteckung, die auftretenden Krankheiten und die erwartete Sterblichkeit. 


Es erscheint mir nicht vermessen, von einer Subpolitik der Experten zu sprechen, die die Position des Politischen für sich zu beanspruchen wusste. Aus der Empowerment-Perspektive ergibt sich aus dieser subpolitischen Konstellation ein echtes Dilemma: nämlich auf der einen Seite Experten gegenüber eine eher skeptische Einstellung einzunehmen, ihnen im Angesicht der Pandemie auf der anderen Seite aber sozusagen blind vertrauen zu müssen. Ich war in dieser Phase vor allem damit beschäftigt, mich selbst mit den neuen Verhältnissen zu arrangieren: achtsam zu sein, eigene Gefühle wahrzunehmen, im Alltag klarzukommen, den Kontakt zu Menschen im eigenen Nahumfeld zu pflegen, mich zu informieren, die Berichterstattung in den Medien zu verfolgen - und bei all dem: ausreichend Ruhe zu finden. Da ich mich vorwiegend zu Hause aufhielt, fühlte ich mich im Angesicht der Gefahr, die ich nicht zu beeinflussen vermochte, relativ geschützt. 


Eine neue Phase in der Corona-Krise hat erst kürzlich begonnen: Der Wechsel von Phase 1 zu Phase 2 in der Bekämpfung der Pandemie ist ein Wechsel von der Beschreibung einer SARS_CoV_2-Erkrankung als Gefahr zur Beschreibung derselben Erkrankung als Risiko. Die kurz- und mittelfristige Gefahr einer Überforderung der Krankenhäuser ist gebannt. Man nutzte die Zeit, um die mangelnde Fähigkeit der Anpassung der Krankenhäuser an unerwartete Krankheitslagen zu korrigieren. Das für mich sichtbarste Zeichen der Ablösung der virologischen Subpolitik durch normales politisches Entscheiden bestand darin, dass die regelmäßigen Presse-Briefings des Robert-Koch-Instituts suspendiert wurden. Zugleich bedeutet dieser jetzt in Gang gesetzte Prozess der Re-Normalisierung, dass nun bis zu einem gewissen Grad jeder/jedem Einzelnen überlassen wird, Entscheidungen selbst zu treffen, anstatt sich von Entscheidungen Dritter, auf die kein Einfluss besteht, abhängig zu machen. Ein Beispiel: Die Hamburger UPSIDES-Peer-Support-Worker*innen wollen sich nach längerer Zeit am 18. Juni 2020 wieder persönlich treffen. Risikoabwägungen sind vorzunehmen: trifft man sich lieber draußen in einem Park? Sind Masken zu tragen? Falls man sich doch indoor trifft: ist physische Distanz gewährleistet? Wäre die Räumlichkeit gut durchlüftet? 


Wenn Soziolog*innen von einer Risikogesellschaft sprechen, wird im Schatten der Pandemie diese theoretische Beschreibung in der Alltagswelt sehr konkret erlebbar. Welche Perspektiven ergeben sich für Empowerment und Peer Support in der Normalität der pandemischen Gesellschaft? Was vor der Corona-Krise galt, gilt jetzt erst recht auch in ihr: Handlungsspielräume für Empowerment und Peer Support fallen nicht vom Himmel, sie müssen erkämpft werden! Auch in diesem Zusammenhang erweist sich die Aufforderung, die Krise als Chance begreifen zu sollen, als doppelgesichtig. Wessen Lebenschancen schon vor der Krise eingeschränkt waren, wird soziale Ungleichheit jetzt als noch bedrückender erleben. 


Ein Beispiel: staatliche Leistungen im Bereich der Grundsicherung (z.B. Arbeitslosengeld II, niedrige Renten usw.) deckten auch vor der Pandemie nicht den Mindestbedarf, waren zu niedrig bemessen, um soziale Teilhabe tatsächlich zu ermöglichen. Die Corona-Krise hat die soziale Lage der von Armut betroffenen Menschen weiter verschärft. Berechtigte Forderungen danach, diese staatlichen Mindestleistungen zumindest krisenbedingt anzuheben, wurden bislang von der Bundesregierung abgelehnt. Der zuständige Arbeits- und Sozialminister argumentiert dabei wie folgt: die Forderung nach Anhebung staatlicher Sozialleistungen habe ja auch vor der Pandemie bereits bestanden und die Bundesregierung sei nicht gewillt, ein auch vor der Pandemie umstrittenes Thema im Sinne derer zu entscheiden, die diese alte politische Streitfrage jetzt mit der Begründung der Corona-Krise aufs Neue vorlegen. Mir erscheint diese Argumentation zynisch. Aus der Perspektive von Empowerment sage ich dagegen: es lohnt sich gerade jetzt in der Corona-Krise dafür zu streiten, dass längst bestehende soziale Ungerechtigkeiten auf die politische Agenda kommen, überwunden werden und damit endlich den Betroffenen das ihnen zustehende Niveau an sozialer Teilhabe und Inklusion zukommt. 


Wie oft habe ich den Satz hören und lesen müssen: 》Von der Corona-Krise sind alle Menschen, ist die Gesellschaft insgesamt, gleichermaßen betroffen.《Diese Aussage stimmt nur insofern, als die SARS_CoV_2-Erkrankung tatsächlich jede/n, ganz unabhängig vom individuellen sozio-ökonomischen Status, treffen kann. In der Corona-Krise jedoch scheinen mir bereits längst bestehende soziale Ungleichheiten wie in einem Brennglas schärfer hervorzutreten. Partizipation, soziale Teilhabe, Inklusion - für all diese progressiven Themen und Forderungen braucht es meinungsstarke und aktive Vertreter*innen! 


Die Forderung, die Corona-Krise als Chance begreifen zu sollen, sollte, so hoffe ich, als ein aktivierender Appell wahrgenommen werden. Abschließend möchte ich deshalb einige Fragen formulieren, die im Hinblick auf den bevorstehenden Re-Start und die weitere Zukunft des UPSIDES-Forschungsprojekts wichtig sein könnten:


  1. Was ist zu tun, um Recovery und Empowerment zum selbstverständlichen Bestandteil professioneller Unterstützung für Menschen in Lebenskrisen zu machen?

  2. Wie lässt sich Peer Support in Unterstützungssystemen institutionalisieren ohne dabei zugleich den Charakter von Peer Support Work als kritischen Impuls in bestehenden Institutionen einzubüßen?

  3. Welche Rolle werden soziale Medien für Peer Support Work künftig spielen?

  4. Welche Lehren lassen sich aus der Corona-Krise für den Peer Support ziehen? 

  5. Wie werden physische Nähe und Distanz künftig bestimmt werden?

  6. Was bedeutet die Corona-Krise für die soziale und kulturelle Teilhabe? (Sollte sich erweisen, dass es hier weitere Einschränkungen geben wird: wie wäre dagegen zu wirken?)










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