Mittwoch, 5. September 2012

Elena Pallantza: Für immer geschlossen - Kurzgeschichte

Die Erzählung "Für immer geschlossen" ist die Geschichte eines Reifungsprozesses eines jungen Mannes vor dem Hintergrund der aktuellen Situation in Griechenland. Zu Beginn der Wirtschaftskrise flieht er in seine Phantasien, als Reaktion auf die zunehmend bedrückende Atmosphäre, die sich in Griechenland aufgrund der radikalen Sparmaßnahmen und der damit verbundenen sozialen Unzufriedenheit ausbreitet. Er verliebt sich in eine ihm unbekannte Japanerin, der er zufällig in Athen begegnet, und zieht es zunächst vor, sich von den Idealbildern der fernen, rätselhaften und in seinen Augen von Selbstbeherrschung und reizvollen Ritualen gekennzeichneten japanischen Lebensart treiben zu lassen, als sich den realen Problemen seiner Umwelt verantwortungsbewusst zuzuwenden. Allmählich zieht sich jedoch die Schlinge um ihn zu, die vielfältigen Symptome der Krise – die massiven Kürzungen der Gehälter, die Arbeitslosigkeit, die zum Teil extremistischen politischen Proteste, die Frustration der Menschen – werden bei jedem Schritt sichtbar, die Probleme der anderen werden zu seinen Problemen. Er nimmt die Realität wahr, kommt aus seiner lähmenden Isolation heraus und erklärt sich zu vernünftigen Kompromissen bereit. Ein Spiel des Zufalls konfrontiert ihn mit der Umkehrung seiner Idealbilder und bringt ihn dazu, zumindest im Rahmen seines Mikrokosmos aktiver und bewusster zu handeln, auch wenn die Hoffnung auf persönlicher und kollektiver Ebene gestutzt zu sein scheint. Die Schlusswende zeigt jedoch noch einmal, dass die Realität von der Phantasie eingeholt werden kann.

Mein Blog befasst sich in einem umfassenden Sinn mit dem Verhältnis von Wissen, Wissenschaft und Gesellschaft. Ein besonderes Augenmerk richte ich dabei auf die Aktivitäten des Medien- und Dienstleistungskonzern Bertelsmann und der Bertelsmann Stiftung.

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