Das Paradigma der Deglobalisierung umfasst 11 Kernpunkte: 1. Statt der Produktion für den Export muss die Produktion für den Binnenmarkt wieder das Gravitationszentrum der Wirtschaft werden. 2. Das Subsidiaritätsprinzip sollte im wirtschaftlichen Leben hochgehalten werden durch Förderung der Warenproduktion auf den Ebenen der Gemeinschaft und des Staates, sofern dies bei vernünftigen Kosten geleistet werden kann, um die Gemeinschaft zu bewahren. 3. Die Handelspolitik, d.h., Quoten und Zölle, sollte eingesetzt werden, um die lokale Wirtschaft vor der Zerstörung durch subventionierte Waren mit Dumpingpreisen zu schützen. 4. Die Industriepolitik – einschließlich Subventionen, Zöllen und Handel – sollte verwendet werden, um den Sektor der industriellen Produktion zu revitalisieren und zu stärken. 5. Lange aufgeschobene Maßnahmen zur gerechten Umverteilung des Einkommens und des Landbesitzes (einschließlich einer städtischen Landreform) können einen vitalen Binnenmarkt schaffen, der als Anker für die Wirtschaft dient und lokale Finanzressourcen für Investitionen bereitstellt. 6. Verlagerung des Schwergewichts vom Wachstum auf die Verbesserung der Lebensqualität und auf die Maximierung von Gerechtigkeit wird die Schieflage der Umwelt vermindern. 7. Die Entwicklung und Verbreitung von umweltfreundlich kongenialer Technologie in Landwirtschaft und Industrie sollte gefördert werden. 8. Wirtschaftliche Entscheidungen von strategischer Bedeutung können nicht dem Markt oder Technokraten überlassen werden. Stattdessen sollte die Reichweite demokratischer Entscheidungsfindung in der Wirtschaft erweitert werden, so dass alle wirklich entscheidenden Fragen Gegenstand demokratischer Diskussion und Entscheidung werden, etwa solche Fragen wie: welche Industrien sollen entwickelt, welche sollen zurückgefahren werden; welcher Teil des Staatshaushaltes soll für die Landwirtschaft verwendet werden etc. – 9. Die Zivilgesellschaft muss den privaten Sektor und den Staat überwachen; ein Prinzip, das institutionalisiert werden sollte. 10. Die Eigentumsverhältnisse sollten in eine „gemischte Wirtschaft“ transformiert werden, die kommunale Kooperativen, private und staatliche Unternehmen umfasst und transnationale Gesellschaften ausschließt. 11. Zentrale globale Institutionen wie Weltwährungsfonds und Weltbank sollten durch regionale Institutionen ersetzt werden, die nicht auf Freihandel und Mobilität des Kapitals gegründet sind, sondern auf Prinzipien der Kooperation, welche „die Logik des Kapitals überschreiten“, um es in den Worten von Hugo Chavez bei der Beschreibung der Bolivarischen Alternative für Amerika (ALBA) zu sagen.
Mein Blog befasst sich in einem umfassenden Sinn mit dem Verhältnis von Wissen, Wissenschaft und Gesellschaft. Ein besonderes Augenmerk richte ich dabei auf die Aktivitäten des Medien- und Dienstleistungskonzern Bertelsmann und der Bertelsmann Stiftung.
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