"Auch der inzwischen an einigen Universitäten eingeführte Regelkatalog, der vor jedem sexuellen Akt einen expliziten 'affirmativen' Konsens verlangt, hat eher für Lachnummern als für mehr Klarheit gesorgt. Es liegt nun einmal in der Natur des - in diesem Alter besonders verbreiteten - sexuellen Experimentierens, dass Eindeutigkeit darüber, was wirklich gewünscht ist, mit bürokratischen Massnahmen kaum zu erzielen ist. Zudem dürfte das althergebrachte Rollenbild, das den männlichen Akteuren die Aufgabe des 'Rumkriegens' nahelegt, noch dominant sein. Doch an den Universitäten herrscht ein Sexismus, der solche Konsens-Vorschriften weniger redikül erscheinen lässt. Vom 'how-to-rape-guide', den ein Student am Dartmouth College online stellte, bus zum Motto einer Yale-Bruderschaft sind die Beispiele schlagend: 'No means yes, yes means anal.'"
Quelle: http://www.nzz.ch/feuilleton/zwischen-gewalt-und-regelkatalog-1.18478648
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