"Während die meisten Medien weltweit darauf verzichteten, die abstossenden Bilder zu verbreiten, wurden die Bewohner des Islamischen Staates geradezu verdonnert, sich das 22-minütige Martyrium anzuschauen. Auf öffentlichen Plätzen in Rakka, der Hauptstadt des sofenannten 'Kalifates', wurde der Film in einer Endlosschleife gezeigt. Die Botschaft war klar: Das Leiden des Piloten, der bei lebendigem Leib in einem Eisenkäfig krepiert, sollte das Leiden jener darstellen, deren Häuser von Bomben getroffen wurden: sein Tod die Toten des Krieges gegen den IS sühnen. Dass die Jihadisten dabei gegen ihre eigenen religiösen Prinzipien verstiessen - anders als für die Steinigung oder die Enthauptung finden sich nirgendwo koranische Belege für Verbrennungen -, wurde später mit einer eher hilflos anmutenden Fatwa des Kalifat-eigenen 'Ministeriums für Rechtsgutachten und Forschung' zu relativieren versucht."
Quelle: http://www.nzz.ch/meinung/kommentare/die-leiden-des-piloten-1.18476851
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