Mittwoch, 15. April 2015

Peter Glaser: Die neue Weltordnung

"Mit dem Buchdruck waren zahlreiche alte Manuskript vervielfältigt worden und hatten die Renaissance mit der Vergangenheit des Altertums und des Mittelalters überflutet. In dieser Zeit wurde auch die Zukunft erfunden. Mithilfe von Büchern begann der menschliche Geist zum ersten Mal, sich frei in Vergangenheit und Zukunft zu bewegen. Heute lässt die Vernetzung uns eintauchen in alle Kulturen, die je auf dieser Wet existierten. Für manchen fühlt sich der kreative Anspruch der neuen Medien jedoch erdrückend an. Was zuvor Zeitungen, Fernsehen und Bibliotheken vorgeordnet, registriert und zusammengefügt hatten, wird nun durch die Dugitalisierung entbündelt. Musikalben zerfallen wieder in einzelne Stücke. Zeitungen zerflattern zu Artikel-Atomen im Stream der sozialen Netze. Das Internet stattet die Dinge mit einer neuen Gewichtslosigkeit und Mobilität aus. Alles lässt sich nun mit einem Klick um die Welt schicken, verändern, miteinander verbinden ubd teilen. Das Inbild der digitalen Welt sind nicht mehr die Reihen ruhender Bücher in einer Bibliothek, sondern die riesigen, wendigen Fischschwärme im Ozean."

Quelle: http://www.nzz.ch/meinung/kolumnen/die-neue-weltordnung-1.18522236

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