Der amerikanische Psychologe und Lügenforscher Robert Feldman wollte in einem Experiment herausfinden, wie bewusst und wie häufig in einem alltäglichen Zufallsgespräch gelogen wird und was die Motive sind. Dazu bat er jeweils zwei Personen, die sich nicht kannten, sich in einem zehnminütigen Gespräch gegenseitig vorzustellen. Das Gespräch wurde aufgezeichnet und später zusammen mit den Versuchspersonen auf erzählte Unwahrheiten überprüft. Das Ergebnis: Im Durchschnitt belogen sich die Gesprächspartner gegenseitig knapp dreimal innerhalb von zehn Minuten. Oft waren diese Lügen unbewusst und offenbarten sich dem «Lügner» erst im Nachhinein in der filmischen Rückschau. Entsprechend waren die meisten Lügen eher harmloser Natur. Sie dienten in erster Linie als Kommunikationshilfe – um sich selber ins beste Licht zu rücken, Höflichkeiten auszutauschen oder um den anderen das hören zu lassen, was er vermeintlich hören will. Kleine Lügen also, die ihre Aussender in der Regel auch nicht wirklich bereuten. Aber auch die kleinen Lügen sind gemäss Feldman nicht ohne Tücken. Jede Lüge, meint er, nage an der Glaubwürdigkeit und könne neue generieren. Und das führe letztlich zu einer «Lügenkultur» im Alltag.
Mein Blog befasst sich in einem umfassenden Sinn mit dem Verhältnis von Wissen, Wissenschaft und Gesellschaft. Ein besonderes Augenmerk richte ich dabei auf die Aktivitäten des Medien- und Dienstleistungskonzern Bertelsmann und der Bertelsmann Stiftung.
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