Kapitalgedeckte Produkte zur Aufbesserung der Rente waren viele Jahre lang der Weisheit letzter Schluss. Die Politik favorisierte private Renten- und Lebensversicherungen, besser noch kamen Riester- und Rürup-Förderungen an. Die Verflechtungen von Politik und Versicherungen zeigen sich beispielsweise durch die Zusammenarbeit von Walter Riester und Bert Rürup mit Carsten Maschmeyer und seinem AWD, der zahlreiche Anleger sehr eigenwillig beraten hat, was zu erheblichen Verlusten bei Kunden geführt hat, bei den Herren Riester und Rürup jedoch sicher nicht. Heute aber wird es immer schwerer, die kapitalgedeckte Altersvorsorge dem Bürger zu verkaufen. Der Garantiezins wurde nach unten durchgereicht, die Finanzkrise hat die dunkle Seite der Kapitaldeckung gezeigt. Allerdings begann das Drama an einer ganz anderen Stelle. Mit der Einführung der Riester-Rente nahm das Rentenniveau ab. Somit war Riester von Beginn an keine zusätzliche Maßnahme, sondern nur eine Krücke, um die Senkung des Rentenniveaus durch die Bürger auszugleichen. Verpflichtet wurde freilich niemand. Aber wer die Förderung nicht in Anspruch nahm, hatte eben Pech. Und selbst wer „riestert“ und noch zusätzlich Maßnahmen wie eine private Renten- oder Lebensversicherung ergriffen hat, muss nun erleben, wie die Erträge in sich zusammenfallen. Da scheint die Bürgerversicherung auf solider Grundlage doch die optimale Lösung zu sein.
Mein Blog befasst sich in einem umfassenden Sinn mit dem Verhältnis von Wissen, Wissenschaft und Gesellschaft. Ein besonderes Augenmerk richte ich dabei auf die Aktivitäten des Medien- und Dienstleistungskonzern Bertelsmann und der Bertelsmann Stiftung.
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