Was der mythische Akt auf eine Figur konzentrieren muss, weil er sonst die Anschaulichkeit nicht erreichen kann, deren jede Begründung von Legitimität bedarf, erscheint der Politologin diffus. Darin denkt sie, entgegen ihrer Selbstdefinition, weder philosophisch noch politologisch, sondern soziologisch: Die Gesellschaft kann schuldig sein, aber Hauptschuldige lässt sie nicht mehr zu. Deshalb ist «Eichmann in Jerusalem» vor allem ein Buch gegen die Alleinschuld Eichmanns. Diese jedoch ist der politische Kern des Vorgangs, der durch jede Frage tangiert oder gar zerstört worden wäre, wer denn die mörderischen Bürokraten möglich gemacht hatte und sich nun hinter der imaginären Übergrösse des negativen Helden verstecken mochte. Aber man kann nicht beides zugleich haben: die Analyse und den Mythos.
Mein Blog befasst sich in einem umfassenden Sinn mit dem Verhältnis von Wissen, Wissenschaft und Gesellschaft. Ein besonderes Augenmerk richte ich dabei auf die Aktivitäten des Medien- und Dienstleistungskonzern Bertelsmann und der Bertelsmann Stiftung.
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Montag, 3. März 2014
Hans Blumenberg: Aus dem Nachlass Hans Blumenbergs - Eichmann – der «negative Held» des Staates Israel - Das folgende Textstück des Philosophen Hans Blumenberg ist einem der «unerlaubten Fragmente» entnommen, die sich in Blumenbergs Marbacher Nachlass finden; es hat den Titel «Moses der Ägypter» und datiert aus den späten 1980er Jahren.
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