Die FAO ist nicht allein mit ihrer Forderung, die Umwandlung von Mais in Ethanol vorübergehend einzustellen. Auch die industriellen Fleischproduzenten finden, dass die Maisverwertung für Automotoren unsinnig ist. Smithfield Foods etwa, der weltweit grösste Produzent von Schweinefleisch, kauft dieses Jahr rund 130 Millionen Bushel (1 Bushel entspricht rund 35 Liter) Mais als Tierfutter, muss dafür aber viermal mehr bezahlen als vor Einführung des Ethanol-Programms. Zum ersten Mal überhaupt sei es billiger, Mais aus Brasilien zu importieren als von den US-Farmern zu kaufen, sagt Smithfield-Chef Larry Pope. Der Konzern sei somit gezwungen, den Bauern im Mittleren Westen ihr garantiertes Einkommen zu entziehen. Das Ethanol-Mandat ist ein 2005 von der Regierung Bush durchgesetztes Subventionsprogramm für den Mittleren Westen. Unter dem Vorwand, die CO2-Emissionen zu reduzieren, werden die Raffinerien gezwungen, mindestens 9 Prozent der Treibstoffe mit Ethanol anzureichern. Dies führt dazu, dass heute mehr Mais in Automotoren verbrannt (40 Prozent) als für Tiernahrung verwendet wird (36 Prozent).
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