"Eigentlich war ich immer der Meinung, dass diese Trennung von Militanten versus Friedlichen nicht funktioniert. Es gab bei fast allen Kämpfen der letzten fünfzig Jahre alle möglichen Protestformen, die in ihrer Unterschiedlichkeit zusammengedacht werden müssen. In Wackersdorf, Gorleben zum Beispiel. Und in der Hafenstrasse, die es so heute bestimmt nicht gäbe, hätte man damals nicht das Gewaltmonopol des Staates gebrochen. Aber das Problem mit dem sogenannten Schwarzen Block ist schon, dass sich von dieser Seite niemals jemand in einem Vorbereitungsplenum hinstellt und klar sagt: „Unser Ziel ist eigentlich nicht die Frage, was mit den Esso-Häusern oder mit der Roten Flora passiert, im Grunde genommen halten wir das für Kleinscheiß, sondern es geht uns darum, unseren Hass auf die Bullen zu artikulieren.“ Darauf könnte man sagen: „Dann seid ihr halt falsch hier, hier geht es jetzt um den konkreten Stadtbezug.“ Die Esso-Häuser und der Kampf der Lampedusa-Flüchtlinge sind nunmal keine anarchistischen Projekte, und die Rote Flora lebt auch von ihrer Akzeptanz im Schanzenviertel. Ausserdem – wie sagt die alte Gaunerweisheit: „Man haut das eigene Viertel nicht zu Klump". Ich finde, es ist eigentlich ein Riesenerfolg der Flora, dass sie eine derartige Akzeptanz im Viertel hat, obwohl sie bisher kaum Zugeständnisse an den realexistierenden Kapitalismus um sie herum gemacht hat. Wenn die Flora-Leute heute durchs Viertel gehen und Unterschriften sammeln, erklärt die Hälfte der umliegenden kleinen Läden ihre Solidarität."
Mein Blog befasst sich in einem umfassenden Sinn mit dem Verhältnis von Wissen, Wissenschaft und Gesellschaft. Ein besonderes Augenmerk richte ich dabei auf die Aktivitäten des Medien- und Dienstleistungskonzern Bertelsmann und der Bertelsmann Stiftung.
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