Für Taten von solcher Brutalität halten 61 Prozent der Amerikaner die Todesstrafe für angemessen. Rick Perry, der charismatische texanische Gouverneur, ist sich der Unterstützung seiner Landsleute sicher. Bei Hinrichtungsterminen jubeln Todesstrafen-Anhänger vor dem Gerichtsgebäude wie Fußballfans beim Finale. Perry hält unangefochten den amerikanischen Rekord: Er hat in seinen zwölf Gouverneursjahren 243 Gefangene hinrichten lassen, darunter drei Jugendliche und mindestens zehn geistig Behinderte. Bei einer Fernsehdebatte der republikanischen Präsidentschaftsanwärter im vergangenen September quittierte das Studiopublikum allein schon die Erwähnung von Perrys Hinrichtungsrekord mit tosendem Beifall. »Haben Sie jemals nicht schlafen können, weil Sie vielleicht einen Unschuldigen hinrichten ließen?«, fragte der NBC-Moderator Brian Williams. »Nein, damit habe ich noch nie gekämpft«, antwortete Perry mit ruhiger Stimme. Was Perry aus der begeisterten Reaktion des Publikums schließe, setzte der erkennbar konsternierte Moderator nach, und Perry konterte selbstbewusst: »Amerikaner verstehen etwas von Gerechtigkeit.«
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