Frage: "Was halten Sie von der Forderung, dass der Islam sich reformieren müsse? Würde dies dem Terrorismus den Wind aus den Segeln nehmen?
"Was wir sehen, ist ein Konflikt innerhalb des Islam, die Attentate im Westen sind eher Ausreisser. Das Hauptkampfgebiet liegt in den muslimischen Ländern selbst, im Irak, in Syrien, Pakistan, Afghanistan, da gibt es auch am meisten Opfer. Die Muslime müssen das selber lösen. Die Situation ist zu komplex, als dass wir sie mit unserem Feindbild vom mittelalterlichen Islam erfassen könnten. Der IS lässt die Stammesgesellschaft hinter sich, er ist international und integrativ. Er ist eine hochmoderne Organisation, hinter der teilweise brillante Hochschulabgänger stehen. Der IS ist nicht einfach eine Terrororganisation, sondern so etwas wie ein Protostaat. Man muss ihn anders bekämpfen."
Quelle: Neue Zürcher Zeitung, 17. Januar 2015 (Nr. 13, 236. Jg.), S. 23
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