Montag, 23. Juli 2012

Rudolf Maresch: "Der Gescheiterte ist der Gescheitere" Bringen Niederlagen mehr Erkenntnisse als Siege? - Der Historiker Reinhart Koselleck scheint davon überzeugt gewesen zu sein

Zur heroischen Figur der Erkenntnis taugt er dennoch nicht. Dafür ist die Figur des Losers zu ambivalent. Weder lässt er sich sozialromantisch verklären noch politromantisch aufladen oder gar gegen notorische Besserwisser, die hinterher immer alles besser wissen, ins Feld führen. Die Biografie Carl Schmitts liefert dafür das beste Beispiel. In einem zweiten, noch nicht publizierten "Glossarium" schreibt der umstrittene Staatsrechtler nach seiner Inhaftierung: "Der Gescheiterte ist der Gescheitere." Er sei, will er uns wohl in trotziger Haltung sagen, mit seinen Vorstellungen zwar gescheitert, aber nicht zugleich auch der Dümmere.

Mein Blog befasst sich in einem umfassenden Sinn mit dem Verhältnis von Wissen, Wissenschaft und Gesellschaft. Ein besonderes Augenmerk richte ich dabei auf die Aktivitäten des Medien- und Dienstleistungskonzern Bertelsmann und der Bertelsmann Stiftung.

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