Donnerstag, 19. Juli 2012

STEPHAN LESSENICH: Sind Rankings sinnvoll? - Contra!

Aus soziologischer Perspektive ist an solch argloser Dienstleistungsattitüde zu zweifeln. Vieles spricht hingegen dafür, dass das CHE Ranking jene Qualitätsdifferenz selbst erst konstruiert und damit die Leistungsunterschiede, die es zu er heben vorgibt, tatsächlich mit produziert. Was hier, auf fragwürdiger empirischer Basis, zu einem Ort »guter« oder »schlechter« Ausbildung erklärt wird, entwickelt sich womöglich auf lange Sicht auch realiter zu einem solchen - vermittelt über ranking induzierte Strukturentscheidungen der Hochschulpolitik und die medial gelenkten Präferenzbildungen der Studierenden. Am Ende offenbart sich dann jene zwischen »Masse« und »Klasse«, »Provinz« und »Exzellenz« gespaltene Hochschullandschaft, deren Entwicklung gerne der unsichtbaren Hand des Qualitätswettbewerbs und den vielen Wahlentscheidungen rationaler Einzelner zugeschrieben wird - und doch alle Merkmale einer Selffulfilling Prophecy aufweist.

Mein Blog befasst sich in einem umfassenden Sinn mit dem Verhältnis von Wissen, Wissenschaft und Gesellschaft. Ein besonderes Augenmerk richte ich dabei auf die Aktivitäten des Medien- und Dienstleistungskonzern Bertelsmann und der Bertelsmann Stiftung.

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